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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Technik & Service Mercedes G 63 AMG 6x6: Hier fahren vier Tonnen Wüstensturm
Der Mercedes G 63 AMG 6x6 wäre mit Sicherheit das Traumauto von Kriegs- und Filmheld Lawrence von Arabien gewesen. Der bloße Anblick dieses Ungetüms hätte die Feinde reihenweise in die Flucht geschlagen. Schon der Motor des sechsrädrigen Giganten klingt wie ein Sandsturm.
Luxuriöse Geländewagen, meistens zusätzlich noch veredelt, gehören für die autoverrückten Milliardäre in den reichen Ölstaaten des Nahen Ostens schon zur Grundmotorisierung. An Wochenenden fahren die Scheiche gerne in die Wüste und lassen es auf den Dünen richtig krachen. Für alle diejenigen, die schon alles haben, gibt es bald den Mercedes G 63 AMG 6x6, der abseits befestigter Pisten keine Wünsche offen lässt.
Mercedes G mit AMG und Unimog
Die martialische Kreuzung aus Mercedes G-Klasse und Unimog mit V8-Kraftwerk von AMG ist das perfekte Auto für den Einsatz in der Wüste. Drei Achsen und sechs angetriebene Räder machen bei jeder Ausfahrt das Unmögliche möglich. So wild der 6x6-G von außen erscheint, so edel geht es innen zu. Der Nobel-Pick-Up bietet vier Einzelsitze und allen nur erdenklichen Komfort.
Mercedes G 63 AMG 6x6 als Spielzeug für Ölscheiche
Mercedes-Testfahrer Erwin Monisch kann so einfach nichts aus der Ruhe bringen. Mit zwei 6x6-Prototypen ist er auf Testtour rund um Dubai unterwegs. Das 6x6-Duett begeistert den Österreicher: "Hier in der Golfregion gibt es viele betuchte Kunden, die ständig auf der Suche nach einem neuen Spielzeug sind. Dabei sind wir für sie einer der beliebtesten Spielzeughersteller."
Mercedes G 63 AMG 6x6: Ursprünglich fürs Militär
Vor ein paar Jahren suchte die australische Armee suchte nach einem Nutzfahrzeug für den harten Einsatz in Krisengebieten. Bei Mercedes wurde man fündig, denn die militärerprobten Schwaben witterten ein gutes Geschäft und boten an, eine dreiachsige Testversion der Mercedes G-Klasse aufzubauen. Die Militärs war von den Fähigkeiten der 6x6-G-Klasse schier begeistert und orderten – spartanisch ausgestattet und dünn motorisiert - mehr als 2000 Fahrzeuge, die noch bis Ende 2015 in Graz vom Band laufen.
Der Mercedes G 63 AMG 6x6 wird luxuriös
Als sich auch Armeen in Europa für linksgelenkte G-Klasse mit Sechsrad-Antrieb interessierten, war der Schritt zu einem ebenso urwüchsigen wie luxuriösem Modell für autovernarrte Scheichs in den Emiraten nicht mehr weit. Das Ergebnis für die geplante Kleinserie ist spektakulär, eindrucksvoll, einzigartig und fast schon beängstigend, wenn der Mercedes G 63 AMG 6x6 Dünenkämme hochprescht.
Halber Meter Bodenfreiheit für Mercedes G 63 AMG 6x6
Gigantische Portalachsen und 37 Zoll große Offroadreifen scheinen die Grenzen der Physik mit einem Donnerhall zu pulverisieren. Statt der normalen 21 Zentimeter Bodenfreiheit bietet die 6x6-Version fast einen halben Meter Luft zum Boden. Die Watt-Tiefe ist mit einem Meter kaum weniger beeindruckend. Kein Wunder, dass Baureihenleiter Axel Harries den Über-G schlicht aus "das ultimative Wüsten-Funcar" bezeichnet. Bereits das Einsteigen ist alles andere als einfach. Die Trittbretter liegen in 70 Zentimetern Höhe. Steigeisen sind herzlich willkommen.
Mercedes G 63 AMG 6x6 mit Luft im Reifen auf Knopfdruck
Auf Knopfdruck kann wie bei einem professionellen Dakar-Renner die Luft in den Reifen während der Fahrt ab- und wieder eingelassen werden. So haben die gigantischen Pneus die in der Wüste unverzichtbare Lauf-Fläche. Nach den Sandkastenspielen der etwas anderen Art dauert es nicht einmal 20 Sekunden und die gigantischen Reifen des G 63 AMG 6x6 sind mit acht bar Luftdruck wieder praller denn je. Die nächste Vollgartour auf dem Asphalt kann beginnen.
Im Mercedes G 63 AMG 6x6 treffen 544 PS auf vier Tonnen
Mehr als Tempo 160 ist aus Stabilitätsgründen trotzdem nicht drin. Wichtiger sind jedoch die insgesamt fünf Differentialsperren, die den rund vier Tonnen schweren Viel-Radler durch jedes Gelände wühlen. Den Rest erledigen der doppelt aufgeladene Achtzylinder mit 544 PS und 760 Newtonmetern maximalem Drehmoment. "Mit dem 6x6 hier in Dubai durch die Dünen zu pflügen, gehört zu den Highlights meiner Karriere", kommt Chefentwickler Monisch ins Schwärmen.
Mercedes G 63 AMG 6x6 wird extrem teuer
Noch steht nicht fest, wie teuer die Kleinserie des Mercedes G 63 AMG 6x6 sein wird. Doch Axel Harries räumt ein: "Abgesehen vom über 400.000 Euro teuren SLS mit Elektroantrieb wird er der mit Abstand teuerste Mercedes im Modellprogramm." Wen stört dabei, dass es die Entwicklungsingenieure bisher noch nicht geschafft haben, einen Normverbrauch zu ermitteln. Und ein Ende der G-Klasse-Produktion ist nicht ersichtlich. Axel Harries: "Wir produzieren die G-Klasse mit Open End." Dann dürfte eine Version mit Kettenantrieb wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen.