Teslas "Battery Day" Musk verspricht Elektro-Autos zum Schnäppchen-Preis
Tesla will deutlich preiswertere Elektroautos auf den Markt bringen, kündigte Tech-Milliardär Elon Musk an. Allerdings müssten Kunden sich gedulden. Für die Fabrik nahe Berlin hat Musk zudem einen Meilenstein errungen.
Elon Musk will einen Tesla zum Schnäppchenpreis auf den Markt bringen – der zudem vollautonom fahren kann. "Wir sind zuversichtlich, dass wir ein sehr, sehr überzeugendes Elektroauto für 25.000 Dollar bauen können", sagte der Starunternehmer am Dienstag (Ortszeit) bei Teslas "Battery Day" im kalifornischen Fremont. Allerdings müssen sich Kunden noch gedulden, denn Voraussetzung dafür, dass die Preise so stark fallen können, sind drastische Kostensenkungen in der Batterieherstellung. Musk glaubt zwar, diese erreichen zu können, aber erst in etwa drei Jahren.
Da der schillernde Tech-Milliardär vor allem Zukunftsmusik lieferte, wurden die hohen Erwartungen an das Event, bei dem Beobachter auf bahnbrechende Innovationen bei der Fertigung von Autobatterien spekuliert hatten, letztlich nicht erfüllt. Effiziente und kostengünstige Batterien gelten als Voraussetzung dafür, dass sich die Elektromobilität im Massenmarkt durchsetzen kann.
Doch auch wenn der Tesla-Chef mal wieder eine Menge vorführte und ankündigte – insgesamt sollen die Batteriekosten dank technischer Fortschritte halbiert und die Reichweite der E-Autos massiv erhöht werden – handelte es sich zunächst nur um mittel- bis langfristige Versprechen. Musk hatte die Hoffnungen auf einen unmittelbaren Durchbruch schon am Vorabend gedämpft, indem er bei Twitter erklärte, dass sich die Innovationen in Teslas Batterie-Technologie erst ab 2022 in größeren Produktionsvolumen bemerkbar machen dürften.
Trotz dieser Vorwarnung reagierten Anleger enttäuscht und ließen die Aktien, die schon mit einem Minus von 5,6 Prozent aus dem regulären US-Handel gegangen waren, nachbörslich um weitere mehr als 7 Prozent fallen. Allerdings zählt Tesla mit einem Kursplus von über 400 Prozent im laufenden Jahr auch zu den größten Überfliegern am Markt, so dass die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen günstig ist. Mit einem Börsenwert von gut 395 Milliarden Dollar ist der Musk-Konzern aktuell der mit Abstand am höchsten gehandelte Autohersteller weltweit.
Wasserverband billigt Antrag für Tesla-Fabrik nahe Berlin
Für den umstrittenen Bau der Tesla-Fabrik nahe Berlin ist unterdessen eine weitere Weiche gestellt worden. Der Wasserverband Strausberg-Erkner billigte am Dienstag den Erschließungsantrag für das Werk. Der Beschluss sei möglich geworden, da Tesla den Wasserbedarf im Genehmigungsantrag gesenkt habe und durch die Behörden zusätzliche Entnahmemengen genehmigt worden seien, teilte der Verband mit. Zuvor hatte der RBB berichtet.
Kritiker befürchten unter anderem negative Folgen für Natur und Grundwasser durch den Bau der Giga-Factory und warnten auch vor immensem Wasserverbrauch. Noch im Juni habe der Wasserverband keine positive Prognose für die Genehmigung abgegeben, geht aus Unterlagen hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Im Juli warnte der Vorsteher des Verbands intern vor zu wenig Trinkwasser bei einem weiteren Ausbau. Die Landesregierung hatte erklärt, sie halte die Probleme für lösbar. Tesla reduzierte inzwischen den prognostizierten Wasserverbrauch in der Spitze von 3,3 Millionen auf rund 1,4 Millionen Kubikmeter im Jahr.
An diesem Mittwoch (23. September) treffen Kritiker bei einer öffentlichen Anhörung auf das Landesamt für Umwelt, das für die umweltrechtliche Genehmigung zuständig ist. Gegen die Fabrik gibt es 406 formelle Einwände, über die bei dem Termin in Erkner debattiert werden soll. Tesla will danach eine der letzten Hürden für die abschließende Genehmigung nehmen.
Wann grünes Licht für das Projekt kommt, ist offen. Tesla baut bisher über vorläufige Befugnisse für einzelne Bauschritte. In Grünheide bei Berlin sollen vom kommenden Sommer an zunächst 500.000 Elektroautos pro Jahr mit rund 12.000 Mitarbeitern gebaut werden. Tesla-Chef Elon Musk plant dort auch die Fertigung von Batterien.
- Nachrichtenagentur dpa