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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Aktuelle Rabatt-Top-Ten Warum Sie jetzt mit dem Autokauf warten sollten

Der Automarkt im Winterschlaf: Die Zahl der Rabatte hat ein Rekordtief erreicht. Ein Experte gibt einen wertvollen Tipp für alle, die jetzt ein neues Auto kaufen wollen. Und er zeigt die aktuellen Top-Ten-Nachlässe.
Rabatte über Rabatte: Normalerweise locken im Februar viele Nachlässe die Kunden ins Autohaus, um das Frühjahrsgeschäft in Fahrt zu bringen. In diesem Jahr ist es anders. Die Branche steckt in einer Zwickmühle. Und Kunden sollten nun Geduld haben.
Im Februar 2020 gab es 299 Rabatt-Aktionen, ein Jahr zuvor waren es mehr als doppelt so viele (608 Aktionen). Auch der Kundenvorteil ist geschrumpft: Im Schnitt brachten die Nachlässe im Februar einen Vorteil von 13,4 Prozent. Im Vorjahr waren es noch 15,9 Prozent. Das zeigt eine Untersuchung des Institute for Customer Insight (ICI) an der Universität St Gallen.
Einige Gründe der Rabattflaute
Aus Sicht der Hersteller sind Rabatte derzeit vor allem für Elektroautos sinnvoll. Denn seit diesem Jahr müssen sie viel Geld bezahlen, wenn ihre Fahrzeugflotte zu viel Sprit verbraucht. Sie haben also ein Interesse daran, dass die Kunden vor allem ihre abgasfreien Autos kaufen. Mit Rabatten für Verbrenner-Autos halten sie sich derzeit lieber zurück.
Allerdings ist das Angebot der Autos mit alternativen Antrieben noch überschaubar. Gerade wichtige Modelle wie der VW ID.3 sind noch nicht auf dem Markt – und unter Umständen könnte das auch noch eine Weile dauern. Bei anderen Modellen haben die Hersteller teilweise Lieferschwierigkeiten.
Die Rabatt-Top-Ten
Trotz der Rabatt-Flaute – einige gute Angebote gibt es dennoch. Teilweise können Sie bis zur Hälfte des Originalpreises sparen. Hier sind die zehn besten Schnäppchen.
Platz | Modell | Aktion | Originalpreis | Vorteil in Prozent | Vorteil in Euro |
---|---|---|---|---|---|
1 | Peugeot 108 | Sonderleasing, 36 Monate, 15.000 km/Jahr, inkl. Anschlussgarantie, inkl. Wartungen, 94 Euro Monatsrate | 16.450 | 46,9 | 7.720 |
2 | Seat Alhambra | Sonderleasing, 24 Monate, 10.000 km/Jahr, 239 Euro Monatsrate | 35.670 | 35,7 | 12.736 |
3 | Seat Leon | Sonderleasing, 24 Monate, 10.000 km/Jahr, 139 Euro Monatsrate | 22.600 | 32,5 | 7.344 |
4 | Nissan Leaf | Sonderleasing, 48 Monate Laufzeit, 10.000 km/Jahr, 3.000 Euro Anzahlung, 257 Euro Monatsrate (inkl. Elektrobonus und Eintauschprämie) | 36.800 | 29,6 | 10.896 |
5 | Seat Leon ST | Sonderleasing, 24 Monate, 10.000 km/Jahr, 149 Euro Monatsrate | 23.800 | 31,3 | 7.443 |
6 | Opel Astra | Sonderleasing "Angrillen bei Opel", 36 Monate, 10.000 km/Jahr, inkl. Anschlussgarantie, inkl. Wartungen, 990 Euro Anzahlung, 169 Euro Monatsrate | 21.950 | 31,2 | 6.844 |
7 | Toyota Yaris | Aktionspreis | 16.190 | 30,3 | 4.900 |
8 | Peugeot 308 | Bis zu 6.000 Euro Prämie (max. Prämie bei Kauf eines Diesels) bei Gebrauchtwagen-Inzahlungnahme | 21.700 | 27,6 | 6.000 |
9 | Nissan X-Trail | Sonderleasing, 36 Monate, 10.000 km/Jahr, 209 Euro Monatsrate, nur bei Gebrauchtwagen-Inzahlungnahme | 31.760 | 27,5 | 8.734 |
10 | Toyota Yaris | Sonderleasing, 48 Monate Laufzeit, 10.000 km/Jahr, 108 Euro Monatsrate | 16.190 | 27,3 | 4.424 |
Experte: Bald wieder mehr Rabatte
Wer derzeit nicht unbedingt ein neues Auto braucht, sollte mit dem Kauf noch warten, rät Prof. Ferdinand Dudenhöffer. Denn: "In den Folgemonaten kann mit deutlich stärkeren Verkaufsförderungsprogrammen und Rabatten gerechnet werden."
Der Auto-Experte führt drei Gründe auf:
- Die Hersteller sind wegen der erwähnten CO2-Grenzwerte unter Zugzwang: Sie müssen mehr Hybrid- und E-Autos verkaufen. Dudenhöffer sagt: "In der derzeitigen Situation braucht es da Zusatzmaßnahmen zu den staatlichen Förderungen" – nämlich Rabatte.
- Das Corona-Virus und Quarantäne-Maßnahmen bremsen das Wirtschaftswachstum – und damit auch die Kauflaune der Interessenten.
- Ohnehin ist der Automarkt bereits eingebrochen – im Februar 2020 wurden 10,8 Prozent weniger Neuwagen zugelassen als im Vorjahresmonat. Für eine Trendwende sind Nachlässe ein ideales Mittel.
Schließlich dürften die Hersteller dann doch lieber Autos mit Verbrennungsmotoren verkaufen als überhaupt keine Autos.
- Institute for Customer Insight (ICI) der Universität St Gallen