Neuzulassungen 2019 Das sind die Gewinner und Verlierer der Autobauer
Trotz Dieselgate und Klimakrise: Deutschlands Autobauer haben 2019 viele Neuwagen verkauft. Laut Kraftfahrt-Bundesamt ist der Pkw-Markt im vergangenen Jahr sogar deutlich gewachsen. Das hat allerdings nicht nur was mit der reinen Nachfrage zu tun.
Mit 283.380 neu zugelassenen Pkw in Deutschland hat der Dezember 2019 mit einer für die Autoindustrie erfreulichen Bilanz das Autojahr beschlossen. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilt, entspricht dies einem Zulassungsplus von 19,5 Prozent im Vergleich zum Dezember 2018.
Vorzeitige Auslieferung wegen drohender Strafzahlungen
Insgesamt kamen damit im gerade zu Ende gegangenen Jahr in Deutschland 3,6 Millionen Personenkraftwagen neu auf die Straße. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Zuwachs von fünf Prozent. Für das besonders große Absatzplus im Dezember dürfte ein erhöhter Anteil an Eigenzulassungen der Autohersteller verantwortlich sein. Mit diesem nicht rein marktgetriebenen Schlussspurt wollten einige Hersteller versuchen, bestimmte Fahrzeuge vorzeitig in den Markt zu drücken, um zu verhindern, dass die ab diesem Jahr in Hinblick auf Strafzahlungen relevanten CO2-Bilanzen negativ beeinflusst werden.
Verkauf von Hybrid- und E-Autos steigt
Gestiegen ist dabei der Anteil gewerblich genutzter Neuwagen auf 65,5 Prozent (+ 8,1 Prozent), während die Privatzulassungen auf 34,5 Prozent (- 0.4 Prozent) zurückgingen. Der Anteil dieselgetriebener Pkw sank von 32,3 Prozent auf 32,0 Prozent. Deutlicher zurück ging der Anteil der Benziner von 62,4 auf 59,2 Prozent. Profitiert haben von diesen Rückgängen vor allem die alternativen Antriebe. Der Marktanteil der Hybridautos stieg auf 6,6 Prozent, der von E-Autos auf 1,8 Prozent und der von Plug-in-Hybriden auf 1,3 Prozent. Deutlich schlechter als 2018 haben sich hingegen Erdgasautos verkauft, die mit 7.623 Neuzulassungen einen Marktanteil von nur noch 0,3 Prozent erreichten.
Die größten Gewinner und Verlierer 2019
Marke | Veränderung ggü. 2018 |
---|---|
Tesla | + 462,3 Prozent |
Lexus | + 29,7 Prozent |
Smart | + 19,6 Prozent |
Subaru | - 19,5 Prozent |
Nissan | - 21,6 Prozent |
Alfa Romeo | - 23,7 Prozent |
Smart und Ford mit zweistelligem Zuwachs
Bei fast allen deutschen Marken zeigte sich in der Neuzulassungsbilanz 2019 ein positives Vorzeichen. Zweistellig zugelegt haben Smart (+ 19,6 Prozent) sowie Ford (+ 10,9 Prozent). Auch für Porsche (+ 9,5 Prozent), Mercedes (+ 6,3 Prozent), BMW (+ 5,4 Prozent), Audi (+ 4,7 Prozent) und VW (+ 3,7 Prozent) entwickelte sich die Absatzsituation positiv. Mini (- 0,9 Prozent) sowie Opel (- 5,3 Prozent) verzeichneten hingegen ein rückläufiges Geschäft. Mit einem Anteil von 18,5 Prozent war VW weiterhin anteilsstärkste Marke.
Tesla mit Abstand Importsieger
Bei den Importeuren gab es zum Teil sehr starke Zuwächse aber auch starke Verluste. Zu den großen Gewinnern zählen Tesla (+ 462,3 Prozent), Lexus (+ 29,7 Prozent), Ssangyong (+ 17,8 Prozent) und Volvo (+ 17,5 Prozent). Deutlich verloren haben Alfa Romeo und DS (jeweils - 23,7 Prozent) sowie Nissan (- 21,6 Prozent) und Subaru (- 19,5 Prozent).
Deutliche Zuwächse bei SUV
Mehr als die Hälfte aller Neuzulassungen entfielen auf die Segmente SUVs (21,1 Prozent), Kompaktklasse (20,5 Prozent) und Kleinwagen (13,5 Prozent). Die deutlichsten Zuwächse im Vergleich zu 2018 verzeichneten die SUV mit + 21,0 Prozent und die Geländewagen mit + 20,3 Prozent.
Auch Motorräder und Lkw stark
Neben dem Pkw-Markt registrierte das KBA auch bei den Krafträdern mit 168.307 Neuzulassungen ein Plus von 6,3 Prozent gegenüber 2018. Ebenso zulegen konnten Lkw (343.708/+ 6,8 Prozent), Zugmaschinen (86.039/+ 3,8 Prozent) und sonstige Kraftfahrzeuge (21.036/+ 11,3 Prozent). Lediglich Omnibusse verzeichneten mit 6.437 Neuzulassungen ein Minus von 3,7 Prozent.
- Kraftfahrt-Bundesamt
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