Wegen Kaufprämie für E-Autos Elektroauto-Hersteller fürchtet um Existenz
6.000 Euro Kaufprämie – zur Hälfte vom Staat, zur Hälfte vom Hersteller – sollen das E-Auto attraktiver machen. Offenbar wurde dieser Plan nicht zu Ende gedacht: Er bringt einen ersten Autobauer in Schieflage.
Der Elektroautobauer e.GO hat die Entscheidung des Autogipfels kritisiert, höhere Prämien für E-Autos zu zahlen, deren Kosten sich Hersteller und Staat teilen sollen. "Diese Regelung kann für uns existenzgefährdend werden", sagte Unternehmensgründer Günther Schuh dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Hersteller müsste seine Autos verteuern
Um den Eigenanteil zu stemmen, müsste das Unternehmen seine Autos verteuern, "weil wir das Geld nicht vom Verkauf von Verbrenner-Autos nehmen können, wie das bei den großen Herstellern der Fall ist", sagte Schuh. Er forderte den Verzicht auf den Anteil bei einem reinem E-Auto-Hersteller. "Es würde die Bundesregierung nicht viel kosten, wenn sie den Eigenanteil bei uns aussetzen würde. Das wiederum würde unsere Aussichten, auf dem Markt zu überleben, deutlich erhöhen."
Weitere Modelle sind in Planung
Die e.Go Mobile AG entwickelt und produziert nach eigenen Angaben mit 400 Mitarbeitern "bezahlbare Elektrofahrzeuge". Das Unternehmen startete 2015 zunächst mit der Entwicklung des viersitzigen Kleinwagens e.Go Life.
Im Frühjahr 2019 präsentierte e.Go zwei neue Fahrzeugkonzepte: neben einer Sportversion des kleinen Life auch eine Luxusvariante des elektrisch angetriebenen Minibus' e.Go Mover. Während der e.Go Life Concept Sport den Spaßfaktor beim elektrischen Fahren betont, handelt es sich beim e.Go Lux um ein Fahrzeug, das Möglichkeiten für einen besonders komfortablen Individualverkehr aufzeigen soll.
- 6.000 Euro: Für diese E-Autos gibt's die volle Kaufprämie
- Elektroauto: Neue Batterie soll in zehn Minuten laden
- ADAC-Studie: Dieser Auto-Antrieb ist am klimafreundlichsten
Dank eines speziellen Innenausbaus ist der rund 4,65 Meter lange Lux als mobiles Büro einsetzbar. Ob und wann eine solche Luxusvariante auf den Markt kommen wird, ist noch offen. Für das nutzwertorientierte Basismodell Mover, das e.Go in einem Joint Venture mit dem Zulieferer ZF entwickelt hat, ist der Serienstart für April 2020 angekündigt.
- Nachrichtenagenturen dpa, SPS