Illegale Abschalteinrichtung in Macan und Cayenne Kraftfahrt-Bundesamt ordnet Rückruf von 60.000 Porsche an
Auch der Autobauer Porsche ist vom Diesel-Skandal betroffen. 60.000 Porsche werden wegen manipulierter Abschaltvorrichtungen zurückgerufen – an die 20.000 davon in Deutschland.
Der Autobauer Porsche muss wegen einer illegalen Abschalteinrichtung rund 60.000 Diesel-Fahrzeuge der Modelle Macan und Cayenne zurückrufen. Das habe das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) angeordnet, bestätigte das Bundesverkehrsministerium. Zuvor hatten der "Spiegel" und der Bayerische Rundfunk darüber berichtet.
Erhöhte Stickoxid-Emissionen wegen manipulierter Abschalteinrichtungen
Aufgrund der Abschalteinrichtungen könne es im Betrieb der Fahrzeuge zu erhöhten Stickoxid-Emissionen kommen, hieß es. Porsche bestätigte, die entsprechenden Bescheide erhalten zu haben.
Konkret geht es laut Ministerium um 6.755 Cayenne 4,2 Liter V8 TDI, davon 3.954 in Deutschland, und 52.831 Macan 3,0 Liter V6 TDI, davon 15.180 in Deutschland. Beide haben die Abgasnorm Euro 6. Allein beim Macan hätten die KBA-Prüfer fünf illegale Abschalteinrichtungen gefunden, die dafür sorgten, dass die Abgasreinigung nur im Labor voll funktioniere, berichteten "Spiegel" und Bayerischer Rundfunk.
Interview: Was Dieselabgase so gefährlich macht
Porsche hatte im Januar schon einmal mitgeteilt, dass in Abstimmung mit dem KBA an Software-Updates für die genannten Modelle gearbeitet werde und die Autos nach Freigabe in die Werkstätten gerufen werden sollen. Zuvor hatte die "Bild am Sonntag" damals über ein drohendes Zulassungsverbot für den Macan berichtet.
Vergangenen Sommer hatte das KBA bereits einen Zwangsrückruf für rund 21.500 Cayenne-V6-Diesel verhängt und vorübergehend auch ein Zulassungsverbot ausgesprochen. Die Diesel-Motoren in den Fahrzeugen stammen von Audi. Porsche selbst produziert keine.
- dpa-AFX