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Deutsche Bahn: Generalsanierung – Sperrungen für 2024 im Überblick


Besonders der Fernverkehr ist betroffen
Hier plant die Bahn Streckensperrungen

Von t-online, ccn

15.07.2024Lesedauer: 5 Min.
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Bauarbeiten: In den kommenden Jahren kommt auf Bahnreisende eine Menge zu. (Quelle: IMAGO/dts Nachrichtenagentur/imago)
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Die Bahn plant im kommenden Jahrzehnt mehrere Generalsanierungen. Besonders im Fernverkehr kann es zu Sperrungen kommen. Welche Strecken betroffen sind.

Das Schienennetz der Deutschen Bahn (DB) ist marode. So marode, dass es aufgrund des schlechten Zustands regelmäßig zu Störungen kommt, die sich auf den bundesweiten Verkehr auf der Schiene auswirken. Verspätungen und Zugausfälle sind die Folge. Hinzu kommt, dass viele Strecken überlastet sind. Bund und Bahn haben deshalb im vergangenen Jahr ein milliardenschweres Sanierungsprogramm beschlossen.

Dabei sollen die Hauptstrecken nicht wie sonst üblich "unter dem rollenden Rad", also bei laufendem Betrieb, sondern während monatelanger Vollsperrungen mit hoher Bauleistung komplett saniert werden. Danach muss dort dann für mehrere Jahre Baufreiheit herrschen.

Bis 2030 soll das in Etappen geschehen. Insgesamt will die Deutsche Bahn 43 Strecken mit einer Gesamtlänge von rund 4.200 Kilometern runderneuern. Den Anfang macht die sogenannte Riedbahn zwischen Frankfurt und Karlsruhe: Bis Dezember verkehrt auf diesem Abschnitt kein einziger Zug, mehr darüber lesen Sie hier. Hinzu kommen weitere herkömmliche Baustellen, die den Zugverkehr beeinträchtigen können. Hier erfahren Sie, welche Projekte bereits laufen, welche Baustellen in diesem Jahr noch auf Zugreisende zukommen und welche Vollsperrungen in den kommenden Jahren geplant sind.

Diese Bauarbeiten laufen bereits

Die Angaben enthalten auch übliche Sperrungen im Rahmen von Bauarbeiten.

  • Bis 18. Juli: Karlsruhe – Stuttgart: Zwischen Karlsruhe und Pforzheim arbeitet die DB in mehreren Bauzeiträumen an unterschiedlichen Bauprojekten. Die Züge werden zwischen Karlsruhe und Stuttgart umgeleitet. Dabei entfallen die Halte in Pforzheim Hbf und Mühlacker.
  • Bis 14. Dezember: Frankfurt – Mannheim (Riedbahn): Die DB startet ihre erste Generalsanierung. Darunter fallen etwa 117 Gleiskilometer, 152 Weichen und 140 Kilometer Oberleitung. Die Generalsanierung umfasst auch die Bahnhöfe, Haltepunkte und Signale sowie den Schallschutz entlang der Riedbahn.

Diese Bauarbeiten starten noch 2024

In diesem Jahr sind keine weiteren Generalsanierungen neben der Riedbahn geplant. Das sind die Strecken, auf denen regulär Bauarbeiten stattfinden:

  • Köln – Frankfurt, 16. Juli bis 12. August 2024: Innerhalb der vier Wochen werden entlang der Schnellfahrstrecke 70 Kilometer Gleise und 13 Weichen erneuert und zeitgleich wird am Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens gebaut. Die Fahrzeit verlängert sich zwischen 40 und 90 Minuten. Siegburg/Bonn, Montabaur und Limburg Süd sind mit Ersatzverkehr (IC-Bus) erreichbar.
  • Duisburg – Oberhausen, 19. Juli bis 2. August 2024: Die Deutsche Bahn erneuert die Gleise auf den Strecken zwischen Duisburg und Essen bzw. Oberhausen. Die Strecken werden vollständig gesperrt. Es gibt eine Umleitung der Züge zwischen Köln bzw. Düsseldorf und Dortmund, keine Fernverkehrshalte in Düsseldorf Flughafen, Duisburg Hbf (bis auf wenige Einzelzüge), Oberhausen Hbf und Mülheim (Ruhr) Hbf und teilweise Fahrzeitverlängerungen und veränderte Fahrpläne.
  • Berlin – Frankfurt (Oder), 23. Juli bis 4. Oktober 2024: Wegen Brückenarbeiten wird die Strecke gesperrt. Auf der EC-Linie Berlin – Warschau verkehren die Züge nur noch auf dem Abschnitt zwischen Frankfurt (Oder) und Warschau. Hierdurch entfallen die Halte in Berlin Hbf, Berlin-Ostbahnhof und Berlin-Ostkreuz. Zwischen Berlin Hbf und Frankfurt (Oder) wird ein Ersatzverkehr mit Bussen (IC-Bus) eingerichtet.
  • Berlin – Halle, 26. Juli bis 16. August 2024: Noch keine Informationen seitens der Bahn.
  • Knoten Stuttgart, 27. Juli bis 6. September 2024: Während der Sommerferien in Baden-Württemberg setzt die DB die Modernisierung der S-Bahn-Stammstrecke in Stuttgart fort und sperrt dazu den Tunnel in der Innenstadt für den Zugverkehr. Auf der IC-Linie Stuttgart – Zürich verkehren die Züge nur auf dem Abschnitt zwischen Stuttgart-Vaihingen und Zürich.
  • Dortmund – Siegen, 2. August bis 20. September 2024: Noch keine Informationen seitens der DB.
  • Erfurt – Eisenach, 2. August bis 14. November 2024: Auf dem Streckenabschnitt wird an Gleisen und Weichen gearbeitet. Die Strecke ist daher auf einigen Abschnitten nur eingleisig befahrbar und muss teilweise vollständig gesperrt werden. Die Sprinterzüge Berlin – Frankfurt via Erfurt entfallen. Zwischen Gera und Eisenach entfallen die Züge zeitweise.
  • Ulm – Augsburg, 8. August bis 6. September 2024: Noch keine Informationen seitens der DB.
  • Hamm – Hannover, 16. August bis 6. September 2024: Hier werden Bauarbeiten entlang der Strecke gebündelt. Durch Brückenarbeiten und Arbeiten zum Lärmschutz muss die Strecke vollständig gesperrt werden. Es verkehren weiterhin Züge zwischen Nordrhein-Westfalen und Berlin, zwischen NRW und Leipzig werden nur noch Umsteigeverbindungen angeboten. Die Fernverkehrshalte in Gütersloh, Bielefeld, Herford, Bad Oeynhausen und Minden entfallen.
  • Hamburg – Berlin, 17. August bis 14. Dezember 2024: Im Rahmen der Sanierung der Strecke werden Weichen, Gleise und Brücken erneuert. Die Fernverkehrszüge verkehren stündlich zwischen Hamburg Hbf und Berlin Hauptbahnhof, einzelne Zwischenhalte (insbesondere Büchen) entfallen. Ludwigslust und Wittenberge sind mit Ersatzverkehr (IC-Bus) erreichbar.
  • Hamburg – Schwerin, 17. August bis 22. November 2024: Die Bahn erneuert hier Weichen, Gleise und Brücken. Bis zum 29. September verkehren einzelne Fernverkehrszüge zunächst nur auf dem Abschnitt zwischen Schwerin und Stralsund. Zwischen Hamburg und Schwerin wird ein Ersatzverkehr mit Bussen (IC-Bus) eingerichtet. Zwischen Hamburg Hbf und Ostseebad Binz gibt es nur noch eine Direktverbindung täglich. Ab 30. September halten die Züge nicht mehr am Hamburger Hauptbahnhof.
  • Karlsruhe – Freiburg, 10. bis 30. August 2024: Zwischen Karlsruhe und Basel entstehen zwei zusätzliche Gleise für Fern-, Nah- und Güterverkehr. Im August wird zwischen Rastatt und Baden-Baden zeitgleich an den Gleisen, Weichen, der Oberleitung und den Eisenbahnüberführungen gearbeitet. Hier wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Ab Karlsruhe besteht eine stündliche Anbindung in Richtung Freiburg bzw. der Schweiz, ab Rastatt zweistündlich. Die Züge zwischen Frankfurt bzw. Stuttgart und Paris werden umgeleitet.
  • Hamm – Hagen, 19. Oktober bis 14. Dezember 2024: Hier wird gleichzeitig an den Gleisen, Eisenbahnüberführungen und den Lärmschutzanlagen gearbeitet. Es gibt Zugausfälle auf der Strecke Köln – Wuppertal – Hamm, ein reduziertes Fernverkehrsangebot in Wuppertal und Hagen. Sämtliche Fernverkehrshalte in Schwerte (Ruhr) und Unna entfallen.

Hier stehen die Termine weiterer Generalsanierungen bereits fest

  • Hamburg – Berlin: August 2025 bis April 2026
  • Emmerich – Oberhausen: 15. Februar bis 13. Dezember 2025. Aufgrund der Ausbaumaßnahmen gibt es dort insgesamt eine Sperrpause vom 1. November 2024 bis 15. Mai 2026, in der die Strecke teilweise eingleisig befahrbar ist.
  • Hagen – Wuppertal – Köln: 6. Februar bis 10. Juli 2026
  • Nürnberg – Regensburg: 6. Februar bis 10. Juli 2026
  • Obertraubling – Passau: Juni bis Dezember 2026
  • Troisdorf – Koblenz: 10. Juli bis 11. Dezember 2026
  • Koblenz – Wiesbaden: 10. Juli bis 11. Dezember 2026
  • Hamburg – Hannover: Erstes Halbjahr 2029

Die DB verspricht sich durch die konzertierten Sanierungen langfristig wieder mehr Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Vor allem bei den Wettbewerbern im Güterverkehr herrscht nach wie vor große Skepsis. Sie fürchten unter anderem, dass aufgrund der engen Zeitpläne nicht alle notwendigen Bauarbeiten durchgeführt werden können. Diese könnten auch nicht später nachgeholt werden, weil auf den Strecken für einige Jahre nicht wieder gebaut werden darf. Zweifel äußerte ihr Verband "Die Güterbahnen" überdies an den Umleitungskonzepten. Güterzüge müssen während der Sperrungen oft Umwege von Hunderten Kilometer fahren.

Verwendete Quellen
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