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Hunde: Wie wurden Wölfe domestiziert? US-Studie liefert Hinweise


Wissenschaftliche Studie
Wölfe tauschten die Wildnis gegen Essensreste – und wurden zu Hunden

Von t-online, dom

Aktualisiert am 27.02.2025 - 14:11 UhrLesedauer: 2 Min.
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Ein Wolf: In Deutschland wurde im Jahr 2000 im sächsischen Teil der Lausitz erstmals wieder eine erfolgreiche Welpenaufzucht von Wölfen nachgewiesen. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/alimdi / Arterra)
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Hunde müssen nicht selbst jagen, sie werden gefüttert und leben meist im Warmen. Aber wie kam es vor 30.000 Jahren überhaupt dazu, dass der wilde Wolf sich in ein Haustier verwandelte?

Eigentlich ist es kaum zu glauben, dass ein kleiner, lockiger Pudel tatsächlich vom bösen, grauen Wolf abstammen soll. Doch genau das ist der Fall. Die Frage ist nur: Wie wurden aus den wilden Tieren unsere heutigen Hunde?

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Nachgewiesen ist, dass Wölfe in zwei verschiedenen Perioden zu Hunden domestiziert wurden: vor etwa 30.000 bis 15.000 Jahren und vor 15.000 Jahren bis zur heutigen Zeit. Während der Mensch in der jüngeren Periode wahrscheinlich selektiv zahmere Wölfe zur Zucht nutzte, war der Domestizierungsprozess der älteren Periode lange umstritten. Hätte diese Annäherung ohne menschliches Eingreifen tatsächlich in nur 15.000 Jahren stattfinden können?

Essensreste ergattern statt jagen

Ein Forscherteam der Valparaiso University im US-Bundesstaat Indiana hat nun mathematische Befunde dafür vorgelegt, dass Wölfe sich innerhalb dieses Zeitraumes in gewisser Weise selbst domestiziert haben könnten. Die treibende Kraft dahinter war ihrer Aussage nach die Suche nach Nahrung. In der Nähe prähistorischer, menschlicher Siedlungen zu leben und dort an die Essensreste zu gelangen, war demnach leichter, als selbst jagen zu müssen.

"Diese Methode bot eine relativ einfache und beständige Nahrungsquelle im Vergleich zu schwankenden wilden Nahrungsquellen", schreiben die Forscher im Fachblatt "Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences".

Sie hätte aber nicht für jeden Wolf funktioniert. Die Wölfe, die sich in die menschliche Umgebung wagten, "hatten weniger Adrenalin. Das heißt, sie waren weniger aggressiv oder ängstlich", so die Wissenschaftler. Das wiederum habe ihre Toleranz – vielleicht sogar eine Vorliebe – für ein Leben in der Nähe des frühen Menschen erhöht. "Diese Wölfe besiedelten dann die vom Menschen besetzten Gebiete, und aus dieser Gruppe gingen die ersten primitiven Hunde hervor", heißt es in der Studie.

Mathematisches Modell simuliert Entwicklung

Wie gelangte das Forscherteam zu dieser Erkenntnis? Die Mathematiker und Statistiker simulierten mithilfe von Computermodellen die Entwicklung einer einzigen Wolfsgemeinschaft. Die Modelle berücksichtigten die Fähigkeit der fingierten Wölfe, ihre Partner frei zu wählen.

Diese sexuelle Selektion war in allen Simulationsläufen eine notwendige Zutat, damit sich der Wolf in zwei Unterarten mit getrennten Ernährungsstrategien aufspaltete. "Es genügte folglich nicht, dass diejenigen Tiere, die die Nähe des Menschen suchten, eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit hatten – sprich: natürliche Selektion allein reichte nicht aus", schreibt das Wissenschaftsmagazin "Spektrum". Diese Tiere mussten sich zusätzlich auch mit anderen paaren, fortpflanzen und ihre Gene weitergeben.

Mit der Studie konnte das US-Team freilich nicht nachweisen, dass die Selbstdomestizierung auch tatsächlich der dominante Treiber war, der aus Wölfen Hunde machte. Sie tritt aber den theoretischen Beweis dafür an, dass ein Zeitraum von 15.000 Jahren dafür ausgereicht hätte.

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