Alaska: Trottellummen-Population wird sich wohl nie wieder erholen

Seevogel gibt es auch auf Helgoland

Trottellummen-Population erholt sich nicht

Trottellummen sind drollig und extrem an das Leben auf See angepasst. In Nordamerika dezimierte sich ihre Zahl zuletzt um vier Millionen Exemplare.

Vor wenigen Tagen schockierte eine Nachricht viele Tierfreunde in aller Welt: In Alaska verschwanden innerhalb von nur zwei Jahren vier Millionen Trottellummen. Ihre Zahl hat sich damit in dem nördlichsten US-Bundesstaat von acht auf vier Millionen Tiere halbiert. Ursache ist nach Angaben von Forschern eine fast zweijährige marine Hitzewelle im nordöstlichen Pazifik zwischen 2014 und 2016 und die damit einhergehende Nahrungsknappheit. Die Seevögel, die normalerweise Schwarmfische erbeuten, verhungerten (lesen Sie hier alles dazu).

Nun folgt eine weitere schlechte Nachricht. Forscher hatten die Trottellummen-Kolonien auch in den Jahren nach der Hitzewelle überwacht (2016 bis 2022) und können noch immer keine Erholung der Population erkennen. "Wir finden bislang keine Anzeichen dafür, dass die Kolonien je wieder zu ihrer früheren Größe zurückkehren werden", sagte Brie Drummond, Co-Autorin der im Wissenschaftsjournal "Science" veröffentlichten Langzeitstudie dem TV-Sender CNN.

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Trottellummen legen nur ein einzelnes Ei

Schon vor den Hitzejahren habe es Ereignisse gegeben, die eine große Zahl an Sterbefällen unter den Trottellummen auslösten, sagt Drummond. Wenn sich die Bedingungen wieder besserten, erholte sich aber auch die Zahl der Seevögel wieder. Diesmal sei es anders. Einer ihrer wichtigsten Beutefische, der pazifische Kabeljau, ging zwischen 2013 und 2017 in seinem Bestand um etwa 80 Prozent zurück. Trottellummen fanden damit nicht mehr annähernd genug Nahrung.

Die Nahrungsknappheit ziehe außerdem Probleme bei der Fortpflanzung nach sich. Das sei besonders schlimm, weil ein Trottellummenpaar pro Saison ohnehin nur ein einzelnes Ei legt und ausbrütet.

Übrigens: Auch in Deutschland gibt es Trottellummen. So brüten laut dem Naturschutzbund Nabu etwa 2.000 bis 2.500 Paare jährlich auf der Hochseeinsel Helgoland. Außerhalb der Brutzeit verbringen Trottellummen ihr Leben auf dem Meer. Nur zum Brüten suchen sie in Kolonien steile Klippen auf. Ihren Namen hat die Trottellumme aufgrund ihres etwas unbeholfenen (trotteligen) Ganges, da sie nicht auf den Zehen, sondern auf ihren Fußwurzeln läuft.