Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.32 Produkte im Labor Haferdrinks: In zwei beliebten Marken stecken Phosphate
Obwohl Kunden und selbst der Duden von Hafermilch sprechen, dürfen Hersteller sie nicht so nennen. Dabei ist sie in aller Munde. "Öko-Test" hat ihren Geschmack und ihre Inhaltsstoffe geprüft.
Ob im Kaffee, im Müsli oder im Teig – in vielen Bereichen ersetzt die klimafreundliche und laktosefreie Hafermilch mittlerweile die klassische Kuhmilch. Doch was steckt in der Milch, die keine ist? Hauptsächlich Gutes, urteilt die Zeitschrift "Öko-Test" (Ausgabe 11/2021).
Bei einer Untersuchung von 32 getesteten "Hafer"- oder "Haferdrink"-Marken (zwischen 95 Cent und 2,65 Euro pro Liter) haben alle den Geschmackstest bestanden. 27 überzeugten auch in Sachen Inhaltsstoffe. So erhielten 27 Produkte das Urteil "sehr gut" (darunter alle bis auf ein Bio-Produkt), drei waren "gut", zwei "befriedigend".
Laut EU-Gesetz darf Hafermilch nicht Hafermilch heißen. Der Begriff Milch ist demnach Produkten vorbehalten, die aus der "normalen Eutersekretion" von Tieren gewonnen werden. Mit Milch darf also nur tierische Milch bezeichnet werden. Es gibt allerdings auch Ausnahmen von dieser Regel, die Kokosmilch etwa darf ihren Namen tragen.
Unnötige Vitaminzusätze und Phosphate
In den Drinks wurden weder das Schwermetall Cadmium noch das in der Getreideproduktion häufig eingesetzte Pestizid Glyphosat gefunden. Die Tester kritisieren in fünf Fällen aber unnötige Vitaminzusätze wie Vitamin B2 (Riboflavin) und Vitamin D, Deklarationsmängel oder umstrittene phosphathaltige Zusatzstoffe.
So entdeckte "Öko-Test" in "Hafer original" von Alpro und "Hafer Calcium" von Oatly Calciumphosphate und TriCalciumphosphate. Die Einnahme großer Mengen solcher Stoffe kann den Nieren schaden. Die beiden Produkte erhielten das Gesamturteil "befriedigend".
Getestet wurde ungesüßte Hafermilch, darunter drei Produkte mit Calciumzusatz. Vier der Haferdrinks waren konventionelle Produkte, der Rest bio. Im Labor wurden die Produkte auf bedenkliche Inhaltstoffe geprüft. Sensorikexperten bewerteten zudem ihren Geschmack.