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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Krebsverdächtige Substanzen Viele Kaffeesorten sind mit Schadstoffen belastet
"Öko-Test" hat 20 Kaffeesorten genauer unter die Lupe genommen. Einige der Sorten fielen mit erhöhten Mengen an Schadstoffen auf. Bei einer mangelte es zudem am Geschmack.
Viele Sorten Kaffee sind mit Furan und Acrylamid belastet. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Zeitschrift "Öko-Test" (Ausgabe 11/2021). Von 20 getesteten gemahlenen Kaffees der mittleren Stärke wiesen 13 erhöhte Mengen der beiden Stoffe auf. In den übrigen sieben steckte nur zu viel Furan. Beide Substanzen entstehen bei der Röstung des Kaffees und sind krebsverdächtig.
Neben den Inhaltsstoffen bewertete "Öko-Test" auch die Bedingungen beim Kaffeeanbau und verkostete die Produkte.
"Öko-Test" prüft Kaffee: Das sind Testsieger und -verlierer
Testsieger wurde der "Faires Pfund Bio Kaffee" von Gepa (Testurteil "gut"). Der fair gehandelte Kaffee überzeugte im Prüfpunkt Kaffeeanbau und Transparenz, zählte bei den Inhaltsstoffen zu den besten im Test und konnte auch beim Geschmack punkten. Fünf Kaffees waren "befriedigend", fünf "ausreichend". Acht wurden mit "mangelhaft", einer sogar mit "ungenügend" bewertet.
Letzterer war "Eilles Kaffee Gourmet, gemahlen" von Darboven. Er war stark mit Acrylamid und Furanen belastet, die Lieferkette konnte vom Hersteller nicht belegt werden und vom Geschmack her war er "mit geringer Aromenvielfalt" nur Mittelmaß.
In der Kategorie Kaffeeanbau und Transparenz enttäuschten ausgerechnet Kaffees namhafter Marken, neben Eilles auch Dallmayr ("Dallmayr Classic, Kaffee gemahlen"). Die Firma Röstfein ("Mona Gourmet, Filterfein gemahlener Röstkaffee") ließ den hierzu von "Öko-Test" aufgesetzten Fragebogen gänzlich unbeantwortet.
"Rösta Classic Kräftig, Röstkaffee gemahlen" von Norma hatte ein Geschmacksproblem. Die geschulten Prüfer beschrieben diesen als derb und aromalos, eine Säure sei kaum erkennbar. Zudem roch der Kaffee alt. Da auch er mit Acrylamid und Furanen belastet war, wurde er mit "mangelhaft" bewertet.
Diese Kategorien spielten für die Bewertung eine Rolle
Getestet wurden 20 Sorten gemahlener Kaffee der Intensitätsstufen drei und vier. In Laboren wurde geprüft, wie hoch der Gehalt der krebsverdächtigen Substanzen Acrylamid und Furan in den Kaffees ist. Bei der Bewertung ging "Öko-Test" von vier Tassen Kaffee am Tag aus. Bei Furan orientierten sich die Tester bei der Einstufung an einer von der Efsa 2017 veröffentlichten Risikoabschätzung. Kaffee mit Acrylamid werteten die Tester ab, wenn er den EU-Richtwert zu mehr als 50 Prozent ausschöpfte.
Darüber hinaus wurden die Hersteller mittels eines Fragebogens nach Anbaubedingungen und Transparenz gefragt. "Öko-Test" wollte zum Beispiel wissen, ob sie ihre Lieferkette offenlegen, ob sie sich für existenzsichernde Löhne einsetzen und ob sie Zertifikate vorlegen können, die die Vernichtung von Wald für den Kaffeeanbau ausschließen.
Sensorikexperten prüften außerdem Geschmack, Geruch und Ausgewogenheit des Kaffees.