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"Öko-Test" zeigt Fischstäbchen von Aldi mit Schadstoffen belastet
Außen knusprig, innen zart – so sollten Fischstäbchen sein. Ob sie dabei auch noch gut schmecken und gesund sind, hat "Öko-Test" überprüft.
Tendenziell mögen Kinder eher keinen Fisch – außer, er ist in einer knusprigen Panade versteckt. Und auch einige Erwachsene greifen lieber zu Fischstäbchen oder Backfisch als zu Ofenforelle und Rollmops. Doch die Vorliebe hat auch Nachteile: Die panierten Fischkreationen enthalten oft Schadstoffe. Das zeigt ein aktueller Test von "Öko-Test", der in der September-Ausgabe (09/2023) veröffentlicht wurde.
Fischstäbchen werden im Werk direkt nach dem Panieren frittiert. Dieser Produktionsschritt kann dazu führen, dass Fischstäbchen wesentlich ungesünder sind, als viele vermuten. Denn auch, wenn der Frittiervorgang gerade einmal 30 Sekunden dauert und der Fischsnack anschließend schockgefrostet wird, "hinterlässt er [auf den Fischstäbchen] häufig Schadstoffe, die hauptsächlich beim Erhitzen der pflanzlichen Frittierfette entstehen", erklärt "Öko-Test". Und in elf von neunzehn Produkten wurden genau diese Fettschadstoffe nachgewiesen.
Fischstäbchen im Test: Diese Produkte schneiden am schlechtesten ab
Besonders kritisch sei die Menge der Fettschadstoffe wie beispielsweise 3-MCPD-Fettsäureester und Glycidol-Fettsäureester in den "Golden Seafood Fischstäbchen" von Aldi Süd (Hersteller: Pickenpack Seafoods) sowie in den "Eismann Fischstäbchen" von Eismann. Würde ein Kind (30 Kilogramm Körpergewicht) nur fünf der beanstandeten Fischstäbchen essen, hätte es die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) festgelegte maximale Tagesdosis an Fettschadstoffen bereits zur Hälfte ausgeschöpft, so die Tester. Das ist kritisch, da die Fettschadstoffe nach Tierversuchen als erbgutschädigend und krebserregend deklariert wurden.
Und obwohl laut Gegengutachten von Aldi Süd und Eismann die Werte der Fettschadstoffe in ihren Fischstäbchen unter der zulässigen, unbedenklichen Menge liegen, fielen die genannten Produkte bei "Öko-Test" durch. Gesamtnote für "Golden Seafood Fischstäbchen" von Aldi Süd: "mangelhaft". Gesamtnote für "Eismann Fischstäbchen" von Eismann: "ungenügend".
Denn nicht nur die Schadstoffe fielen beim Test negativ ins Gewicht. Auch die Fangmethoden der Fischer führten bei den meisten Herstellern zu einem Punktabzug. Der Grund: Häufig wird der Fisch für die Fischstäbchen mit pelagischen ("schwebenden") Scherbrettnetzen gefangen. Bei dieser Methode werden laut einer Studie zahlreiche empfindliche Bodenlebensgemeinschaften wie Korallenfelder oder Tiefseeschwammwälder zerstört, erklärt der WWF "Öko-Test".
Fischstäbchen: Das sind die Testsieger bei "Öko-Test"
Besser im Test schnitten die "Frosta 15 Fischstäbchen" von Frosta und die "Iglo 15 Fischstäbchen" von Iglo ab. Zwar wurde für den Fischfang auch die pelagische Scherbrettnetz-Methode verwendet – hierfür gab es ebenfalls Punktabzug –, allerdings konnten die schädlichen Fettschadstoffe nur in Spuren nachgewiesen werden. Und auch der "fischartige" und "würzige" Geschmack überzeugte die Tester. Das Ergebnis: Sowohl die "Frosta 15 Fischstäbchen" als auch die "Iglo 15 Fischstäbchen" von Iglo erhielten die Gesamtnote "gut".
Fischstäbchen bei "Öko-Test" – die Gesamtergebnisse
Insgesamt fiel der Test wie folgt aus:
- 6 Fischstäbchen-Produkte mit der Gesamtnote "gut"
- 8 Fischstäbchen-Produkte mit der Gesamtnote "befriedigend"
- 1 Fischstäbchen-Produkt mit der Gesamtnote "ausreichend"
- 3 Fischstäbchen-Produkte mit der Gesamtnote "mangelhaft"
- 1 Fischstäbchen-Produkt mit der Gesamtnote "ungenügend"
- oekotest.de: "Testergebnisse Fischstäbchen", Ausgabe 09/2023
