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Zum journalistischen Leitbild von t-online.41 Produkte geprüft "Öko-Test": Diese zwei Schafskäse sind "mangelhaft"
"Öko-Test" hat Feta genauer unter die Lupe genommen. Stecken kritische Inhaltsstoffe in dem Käse? Kann er geschmacklich überzeugen? Und wie steht es eigentlich um das Tierwohl bei der Herstellung?
Die Zeitschrift "Öko-Test" kann jeden zweiten von 41 untersuchten Feta- und Schafskäsen empfehlen (Heft 8/2021). 15 Mal vergaben die Tester die Note "gut", 6 Mal sogar ein "Sehr gut". Die Bestnote erhielten vier Bio-Produkte, aber auch der konventionelle Käse "Patros Original Feta" sowie "Rewe Feine Welt Feta Lesbos".
Tierwohl oft nicht belegt
Die Käse waren mehrheitlich frei von kritischen Inhaltsstoffen und schnitten auch im Geschmackstest gut ab. Die Notenabzüge gab es in den Prüfpunkten Transparenz der Lieferkette und Tierhaltung. Die meisten Unternehmen stellten sich zwar den Fragen der Tester in diesen Bereichen, konnten aber nicht all ihre Antworten glaubhaft belegen. Von 14 Anbietern erhielt "Öko-Test" zudem gar keine oder nur allgemeine Antworten.
Das war unter anderem auch bei "Bulgar Original bulgarischer Schafskäse" von Alwelis/Routhier-Weber und "Hotos Manouri Cheese (P.D.O.)" der Fall. Hinzu kam beim Käse von Hotos, dass der in ihm nachgewiesene Gehalt an gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH) erhöht war. MOSH können sich in verschiedenen Organen anreichern und haben in Tierversuchen zu Schäden an der Leber geführt. Der Bulgar-Käse hingegen erhielt Abzüge in der Sensorik. Er schmeckte den Prüfern zufolge "leicht muffig und leicht bitter". Beide Produkte erhielten das Urteil "mangelhaft".
So wurde der Fetakäse getestet
Getestet wurden 41 in Salzlake gereifte Käse, die vorwiegend oder ausschließlich aus Schafsmilch hergestellt sind. Darunter waren 34 Fetakäse mit geschützter Ursprungsbezeichnung (g.U.), ein aus Schafs- und Ziegenmolke gemachter Manouri und sechs "Schafskäse".
Im Labor wurden die Produkte auf kritische Inhaltsstoffe wie etwa Mineralölbestandteile, Pestizidrückstände oder Schwermetalle geprüft. Geschulte Sensorikexperten bewerteten zudem Geschmack, Geruch und Aussehen des Käses. Darüber hinaus befragte "Öko-Test" die Hersteller umfassend zu Tierwohl und Transparenz. Sie wollten zum Beispiel wissen, wie fair die landwirtschaftlichen Betriebe behandelt werden, wie es mit der Nachhaltigkeit in der Lieferkette aussieht und wie die Halter ihre Schafe füttern.