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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Diebstahl oder Souvenir Dürfen Sie den Bademantel aus dem Hotel mitnehmen?
Shampoo, Seife, Hausschuhe und Handtücher: Viele von ihnen werden von den Reisenden als Souvenir mitgenommen. Doch ist das erlaubt?
Das dürfen Sie mitnehmen
Rein rechtlich gesehen dürfen Sie keinen Gegenstand aus Ihrem Hotelzimmer entwenden. Hierzu zählen auch die Hygieneartikel wie Seife, Shampoo oder Zahnbürste. Diese Produkte gehören zur Hotelausstattung und sind lediglich für die Benutzung während Ihres Aufenthalts bestimmt.
Landen diese Produkte bei der Abreise im Koffer der Gäste, so drücken die Hotels allerdings beide Augen zu. Darüber hinaus werden die meisten Verbrauchsprodukte nach der Abreise vom Reinigungspersonal entsorgt, wenn diese angebrochen beziehungsweise benutzt wurden. Das gilt vor allem für Hygieneartikel und Einwegpantoffeln.
"Artikel und Produkte, die Ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich machen sollen und die Sie auch gerne als Erinnerung mit nach Hause nehmen dürfen, werden entsprechend gekennzeichnet. So haben manche unserer Hotels Pantoffeln, die mit dem Namen des Gastes beschriftet sind. Diese können natürlich als Andenken gerne mit nach Hause genommen werden", erklärt Anke Cimbal, Pressesprecherin bei der DEHAG Hospiltality Group, Best Western Hotels.
Allerdings stehen nicht alle Verbrauchsartikel zur freien Verfügung. Besonders die bepreisten Produkte – beispielsweise aus der Minibar – müssen entsprechend vom Hotelgast bezahlt werden, wenn er sie benutzt oder verbraucht.
Das dürfen Sie nicht mitnehmen
Kissen, Bettdecken und Möbel gehören zur Hotelausstattung. Gäste dürfen diese nur während ihres Aufenthalts benutzen. Mitnehmen ist verboten.
Auch Regenschirme, Bademäntel und Geschirr sowie Besteck sind hiervon betroffen. Viele Hotels bieten allerdings im hauseigenen Souvenirshop entsprechende Produkte zum Kauf an.
Hochglanzmagazine oder Bücher dürfen Sie nur mit nach Hause nehmen, wenn es ausdrücklich erwünscht ist. Der Aufkleber "Ihr persönliches Exemplar" macht dies deutlich. Von "Ansichtsexemplaren" sollten Sie lieber die Finger lassen. Im Zweifel sollten Sie jedoch lieber nachfragen. So vermeiden Sie spätere Unannehmlichkeiten und Ärger.
Was passiert, wenn Sie die Sachen dennoch mitnehmen?
Nehmen Sie Hoteleigentum mit, können Sie im schlimmsten Fall wegen Diebstahl angezeigt werden. Besonders bei größeren Produkten wie Wasserkocher, Fernseher oder Bettdecken sind die Hotelbesitzer sehr achtsam. Teilweise gibt es allerdings auch Hotels, die von einer Anzeige absehen und stattdessen den Betrag für den Gegenstand dem Hotelgast in Rechnung stellen.
"Alles, was zum Inventar des Hotels oder des Hotelzimmers gehört, darf der Gast nicht mitnehmen, sondern lediglich benutzen", sagt Cimbal gegenüber t-online. So sei es auch nicht unüblich, dass Hotelgäste angezeigt werden, wenn diese Möbel, Bademäntel oder andere Gegenstände einfach mitnehmen, fügt sie hinzu. "Ein Diebstahl wird auf jeden Fall geahndet".
Diebische Hotelgäste?
Laut einer Statista-Umfrage von Hoteliers nehmen Hotelgäste am häufigsten Hygieneartikel mit (69 Prozent). Aber auch Schreibutensilien (34 Prozent) und Handtücher (28 Prozent) landen oft im eigenen Koffer. Auf den flauschigen Hotelbademantel wollen etwa 6 Prozent der Gäste zu Hause nicht verzichten und nehmen ihn daher einfach mit. Etwa 2 Prozent der Reisenden gehen scheinbar davon aus, dass mit den Zimmerkosten auch das Interieur bezahlt wurde: Sie bedienen sich wie selbstverständlich an Möbeln, Kissen und Decken sowie Föhnen und Co. Vor allem in 4-Sterne-Unterkünften ist die Entwendung von Hoteleigentum laut Statista gängig (47 Prozent).
Aber wenn Sie ehrlich sind: Wollen Sie wirklich Produkte mit nach Hause nehmen, die bereits seit mehreren Jahren von zahlreichen Menschen benutzt wurden? Zusammen mit dem Risiko einer Anzeige ist es meist besser, sich diese Gegenstände zu Hause selbst zuzulegen, als sie sich illegal im Hotel unter den Nagel zu reißen.
- Eigene Recherche