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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Auswandern In die Schweiz auswandern und Steuern sparen?
Wer in die Schweiz auswandern und Steuern sparen will, sollte vorher genau durchrechnen, ob sich der Aufwand auszahlt. Die Faktoren Einkommen, Urlaubsanspruch, Sozialabgaben und Lebenshaltungskosten sollten Sie unbedingt berücksichtigen.
In die Schweiz auswandern: Tipps für die Arbeitssuche
Anders als in den meisten Staaten der Welt benötigen Sie in der Schweiz keine Arbeitsbewilligung. Dank dem Bilateralen Abkommen können Auswanderer also problemlos Geld verdienen. Wer in die Schweiz auswandern und dadurch Steuern sparen will, sollte aber eines wissen: Die Stellensuche läuft hier anders als in Deutschland. (In die Schweiz auswandern: Das sollten Sie beachten)
Arbeitgeber inserieren freie Stellen nur selten, sondern vergeben diese häufiger intern. Tipp: Besuchen regelmäßig Sie die Firmenhomepage Ihres Wunsch-Arbeitgebers – online finden Sie mehr Angebote als in Zeitungen. Regionale Arbeitsvermittlungszentren können Ihnen bei der Jobsuche, den Bewerbungen und Lohnverhandlungen helfen.
Höhere Gehälter und Steuerersparnisse: Traumziel Schweiz?
Menschen, die in die Schweiz auswandern, hoffen meist, Steuern sparen zu können. Sie müssen den möglichen Gewinn allerdings ins Verhältnis zu Ihrem Gehalt und Ihrer Arbeitszeit setzen. Die gesetzliche Höchstarbeitszeit ist mit 50 Stunden etwas höher als in Deutschland. Ihr Urlaubsanspruch ist aber – zumindest in jungen Jahren – im Vergleich geringer. Ab dem 20. und bis zum 50. Lebensjahr stehen Arbeitnehmern vier Wochen Urlaub, also nur 20 Tage, zur Verfügung. Mit 50 Jahren sind es dann fünf Wochen, mit 60 sechs.
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Zwar gibt es keinen gesetzlichen landeseinheitlichen Mindestlohn, aber in einigen Branchen haben sich Mitarbeiter und Führungspersonal auf Mindestlöhne geeinigt. Weltweit liegen die Schweizer im Gehaltsvergleich weit vorn. Am höchsten sind die Gehälter in der Schweiz bei Banken, in der Pharmaindustrie sowie wie im Bereich Forschung und Entwicklung. Die Sozialabgaben, die vom Bruttolohn abgezogen werden, sind geringer als in Deutschland. Je nach Branche liegen sie zwischen 14 und 17 Prozent. Hinzu kommen jedoch eigenständige Zahlungen an die Krankenkasse – diese sind einkommensungebunden, variieren aber je nach Kanton und Versicherer. (In die Schweiz auswandern: Krankenversicherung ist Pflicht)
Steuern sparen in der Schweiz
Die Schweiz gilt in Europa als wahres Steuerparadies. Die Mehrwertsteuer liegt bei rund acht Prozent, der reduzierte Steuersatz bei gerade mal zweieinhalb Prozent. Durch die geringeren staatlichen Eingriffe können Sie also tatsächlich Steuern sparen. Ein wichtiger Hinweis für Rentner: Wer auswandert, aber weiterhin eine gesetzliche Rente bezieht, muss diese normalerweise in Deutschland versteuern. Laut den Experten vom "Handelsblatt" gilt diese Regelung jedoch nicht für die Schweiz. Entsprechend können deutsche Rentner Steuern sparen, wenn Sie in die Schweiz auswandern.
Aber: Die Lebenshaltungskosten liegen um bist zu 50 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Mieten und Lebensmittel sind generell deutlich teurer als in Deutschland. Der Grund: Die eigenen Anbau- und Weideflächen reichen nicht aus, das Nicht-EU-Land wird zusätzlich nicht von seinen Nachbarländern subventioniert. Wenn Sie also nur deswegen in die Schweiz auswandern, weil Sie Steuern sparen wollen, sollten Sie unbedingt mithilfe eines Lohnrechners überprüfen, ob sich die Ersparnis relativ gesehen wirklich lohnt. (Checkliste zum Auswandern: Erfüllen Sie die Voraussetzungen?)