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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Preisfalle Flugticket Vorsicht: Versteckte Kosten bei Billig-Airlines
Für weniger als 50 Euro nach Italien fliegen. Das klingt natürlich verlockend. Viele Billig-Airlines wie Ryan Air, Germanwings, Easy Jet und Co locken mit verschiedenen Angeboten und günstigen Flugpreisen. Doch lauern immer mehr versteckte Gebühren dahinter? Das schraubt die Gesamtausgaben schnell in die Höhe. In unserer Fotoshow zeigen wir Ihnen, welche Kostenfallen der Billig-Airlines Sie vermeiden sollten!
Preise oft unübersichtlich
Seit 2008 müssen auch Billig-Airlines ihre Endpreise inklusive aller notwendigen Steuern nennen. Dennoch ist Vorsicht geboten, da der endgültige Preis durch versteckte Kosten trotzdem höher ausfallen kann als erwartet. Die Gesamtkosten erscheinen oft erst in einem späten Buchungsschritt. Durch eine unübersichtliche Präsentation der Angebote ist es für die Kunden schwierig, die Preise zu vergleichen.
Die Juristin Kathrin Körber von der Verbraucherzentrale Niedersachsen betont in der "Berliner Zeitung" (BZ): "Die Darstellung ist von Anbieter zu Anbieter recht unterschiedlich. Bei einigen finden sich alle Informationen gut und überschaubar in der Eingabemaske. Bei anderen muss man sich durch die Seiten klicken."
Achten Sie auf versteckte Kosten bei Billig-Airlines
Buchen Sie Ihren Flug bei einer Billig-Airline online, wird nicht selten eine Pauschale verlangt, die bis zu elf Euro kosten kann. Genannt wird das Ganze dann Administrations- oder eben Servicegebühr. Der Preis ändert sich auch je nach Zahlungsweise. Für das Bezahlen mit Kreditkarte fallen oft zusätzliche Gebühren zwischen fünf und zehn Euro an. Eine Umbuchung bzw. Änderung des Fluggastes kann, je nach Airline, bis zu 160 Euro kosten. Sitzplatzreservierungen kosten bei den meisten Billig-Airlines ebenfalls zusätzlich, meistens um die 10 bis 15 Euro. Durch solche Zuschläge kann sich der ursprüngliche Flugpreis also gut und gerne auch einmal verdoppeln, wenn nicht sogar verdreifachen. Häufig sind Änderungen des Fluges über ein Callcenter oder direkt am Flughafen am teuersten. Falls nötig, machen Sie das besser online.
Nachträgliche Kostenerhöhung
Fluggesellschaften dürfen die Kosten für einen Flug nach ihrer Buchung nicht erhöhen. Eine Nachzahlung für einen bereits gebuchten und bezahlten Flug ist demnach nicht möglich, auch wenn dies in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen festgelegt ist. So urteilte das Berliner Landgericht am 14.02.2017 (Az 16 O 11/16) in einem Rechtsstreit zwischen dem Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) und Air Berlin. Die Fluggesellschaft hatte in ihren Geschäftsbedingungen eine entsprechende Preisanpassungsklausel eingefügt, um hierdurch unerwartete Mehrkosten auf ihre Passagiere verlagern zu können.
Aber nicht nur die nachträgliche Kostenbelastung von Flugpassagieren wollte die vzbv hierdurch entkräften. So erreichten die Verbraucherschützer durch ihren Rechtsstreit auch, dass entsprechende Passagen in den AGB stets klar strukturiert und transparent sein sollen (Transparenzgebot). Achten Sie daher stets auf die Buchungsbedingungen und ob diese für Sie verständlich sind. Andernfalls können hier versteckte Mehrkosten auf Sie warten.
Kostenfalle Reisegepäck
Informieren Sie sich gut über die Gepäckbestimmungen einer Billig-Airline, denn sonst müssen Sie ordentlich draufzahlen. Körber resümiert in der BZ weiterhin: "Zusätzlich zum beworbenen Flugpreis können beim Abflug nach unseren Erfahrungen bis zu 150 Euro Mehrkosten entstanden sein." Im Hinblick auf versteckte Kosten, die oben genannt wurden, ist dies als Maximalwert noch untertrieben. Denn hinzu kommen noch Kosten für Übergepäck, die sich auf bis zu 170 Euro pro fünf Kilo belaufen können.
Bei der Airline Germanwings beispielsweise zahlen Sie, laut Mitteldeutscher Zeitung, bei der Online-Buchung von Gepäck je Gepäckstück zehn Euro, vor Ort am Flughafen zahlen Sie das doppelte. Angemeldetes Übergepäck kostet bei einer Online-Buchung 30 Euro je 5 Kilogramm, am Flughafen zwischen 50 und 170 Euro. Auch Essen und Trinken oder weitere Extras wie Tageszeitungen sind im Endpreis in der Regel nicht inklusive.