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Urlaub: Diese Stadt in Europa ist ein echter Geheimtipp für Touristen


Geheimtipp im Osten
Günstiger Traumurlaub – mitten in Europa

Diese kleine Stadt mitten in Europa ist immer noch ein Geheimtipp für Urlauber. Was es in der europäischen Kulturhauptstadt 2012 alles zu entdecken gibt.

Aktualisiert am 21.05.2023|Lesedauer: 4 Min.
srt, Von Karsten-Thilo Raab
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"Zwischen Maribor und Ljubljana herrscht eine ähnliche Rivalität wie zwischen Edinburgh und Glasgow oder zwischen Düsseldorf und Köln", sagt Tourguide Mojca Pacnik ein wenig lächelnd. Klar, Ljubljana sei die Hauptstadt und deutlich größer, doch, so die blonde Powerfrau weiter, Maribor müsse sich keinesfalls dahinter verstecken und spiele zu Unrecht die zweite Geige in Slowenien.

Blick auf die Stadt Maribor und den Fluss Drau mit einer Brücke, die über den Fluss führt: Hier lässt sich Traumurlaub machen.Vergrößern des Bildes
Blick auf die Drau und die Stadt Maribor: Hier lässt sich Traumurlaub machen. (Quelle: matej kastelic)

Maribor an der Drau

Denn spätestens seit die 115.000-Seelen-Gemeinde am Ufer der Drau (Drava) zu Europas Kulturhauptstadt des Jahres 2012 gekürt wurde, hat sich die 770 Jahre alte Stadt mit Siebenmeilenstiefeln aufgemacht, um sich mehr denn je zu einer der wichtigsten kulturellen und wirtschaftlichen Drehscheiben des Landes zu wandeln.

"Fast 600 Jahre gehörte Maribor zu Österreich, war dann bis 1991 ein Teil von Jugoslawien", blättert Mojca Pacnik verbal ein wenig im Geschichtsbuch. Tatsächlich sind in der prächtig herausgeputzten Altstadt insbesondere die Spuren der k.u.k.-Monarchie bis heute unübersehbar.

Urlaub in Slowenien

Slowenien bietet Touristen Möglichkeiten für die verschiedensten Urlaubsaktivitäten. Ohne weit zu fahren, können Sie problemlos Strände, die Alpen, Tropfsteinhöhlen und Weinberge besuchen. Dabei zählt Ljubljana als Hauptstadt wohl zu den bekanntesten Städten Sloweniens. Aber auch eine andere kleine Stadt ist definitiv einen Besuch wert.

Die Sehenswürdigkeiten in Maribor

Herzstück des historischen Zentrums ist der von zahlreichen Prachtbauten gesäumte Hauptplatz, der Glavni trg, wo neben dem Rathaus (Rotovz) aus dem Jahre 1515 mit der neoromanischen Franziskanerkirche und der Pestsäule zwei weitere markante Landmarken zwischen liebevoll herausgeputzten Jugendstilbauten zu finden sind.

Nur einen Steinwurf entfernt erhebt sich die nicht minder beeindruckende Stadtburg (Mariborski grad). Erbaut zwischen 1478 und 1483 unter Kaiser Friedrich III., war die Festung ursprünglich ein Teil der Stadtmauer, bevor sie in eine schlossähnliche Wohnstätte umgewandelt wurde.

Der prachtvoll gestaltete Rittersaal besticht vor allem durch ein imposantes Deckengemälde von Jozef Gebler, und auch das Rokoko-Treppenhaus ist überaus sehenswert.

Für Fans von Kultur und Geschichte

In der Stadtburg hat zudem das Regionalmuseum (Prokrajinski muzej) mit seiner umfangreichen Sammlung zur Archäologie, Ethnologie und Kulturgeschichte von Maribor eine Heimat gefunden.

Ebenso erlebenswert sind die Stadtschlösser Vetrinjski dvor und Salzburski dvorec sowie der am westlichen Rand der Stadt gelegene Ratzerhof (Racji dvor). Daneben zeugen drei alte Wehrtürme und die Überreste der einstigen Stadtmauer von der langen, bewegten Geschichte der Universitätsstadt.

Bereits im Jahre 1254 wurden Maribor die Stadtrechte verliehen. Doch der wirtschaftliche Aufstieg sollte bis 1846 auf sich warten lassen, als die Stadt Anschluss an die Bahnlinie von Wien nach Triest erhielt.

Die älteste Weinrebe der Welt

"Der geschichtsträchtigste Magnet in Maribor ist aber zweifelsohne die älteste Weinrebe der Welt, die seit über 400 Jahren am Ufer der Drau wächst und gedeiht", erzählt Mojca Pacnik, die bedauert, dass die daraus bis heute hergestellten Weine weder gekostet noch erworben werden können. Nahezu ausschließlich Staatsgäste kommen in den Genuss des ganz besonderen Tropfens.

So begnügen sich die vielen Weinliebhaber zwangsweise mit einem Foto des Rebstocks an der Hausfassade im Stadtteil Lent. Immerhin duckt sich im Haus der alten Rebe (Hisa Stare trte) ein kleines Weinmuseum, das nicht von ungefähr zur Verkostung verschiedener lokaler Weine einlädt. Denn Maribor liegt inmitten eines der bedeutendsten Weinanbaugebiete Sloweniens.

Wer auf den 386 Meter hohen Hausberg Piramida steigt, kann nicht nur das Panorama der größten Stadt in der Untersteiermark (Stajerska) genießen, sondern auch einen Blick auf die vielen Weinreben werfen.

Der Weinkeller in Maribor

Neben der Weltrekordrebe hat Maribor noch einen Superlativ zu bieten: Der Weinkeller Vinag klet erstreckt sich mit einer Fläche von 20.000 Quadratmetern unter dem Trg. Svobode. Er ist einer der ältesten und größten Weinkeller in Europa und hält in dem 2,1 Kilometer langen Gewölbe mehr als eine Viertelmillionen Weinflaschen vor.

Aber auch Betontanks, Stahlcontainer und Hunderte von Fässern mit einem Gesamtvolumen von mehr als drei Millionen Litern Wein sind in "Maribors Unterwelt " zu finden. Natürlich darf in dem im Jahre 1847 angelegten Keller der eine oder andere Tropfen probiert werden. Darunter die Spezialität Vinag Mariborcan, die aus fünf Weinsorten zusammengemischt wird.

Genussmenschen kommen zudem auf dem traditionellen Markt auf ihre Kosten. Dieser wird täglich von 7 bis 13 Uhr auf dem Vodnikov trg abgehalten und bietet vor allem Obst und Gemüse sowie lokale Köstlichkeiten wie Kürbiskernöl.

Maribor: Europäische Kulturhauptstadt 2012

Stolz sind die Mariborcani, wie die Bewohner von Maribor heißen, bis heute auf den Status als ehemalige europäische Kulturhauptstadt, obschon dies mittlerweile mehr als ein Jahrzehnt zurückliegt. Eigens für den Feiermarathon hatte sich die Stadt 2012 mächtig herausgeputzt, was noch heute unverkennbar ist.

Anreise nach Maribor

Die nächstgelegenen Flughäfen befinden sich in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana beziehungsweise im ca. 60 Kilometer entfernten Graz in Österreich.

Eine der kulturellen Säulen ist nach wie vor das slowenische Nationaltheater. Hoch im Kurs bei Kunstkennern steht derweil die Kunstgalerie, die Umetnostna galerija. In dem klassizistischen Bau wird vornehmlich moderne Kunst präsentiert.

Kirchen und Kapellen in Maribor

Stadtbildprägend sind zudem eine Reihe von Gotteshäusern und Kapellen. Der Bogen spannt sich von der Kirche der Heiligen Barbara und Rosalia (17. Jahrhundert), die auf dem 374 Meter hohen Kalvarija (Kalvarienberg) thront, über die 1821 von Graf Henrik Brandis errichtete Kapelle auf dem Piramida bis hin zur Basilika der Mutter der Barmherzigkeit (1892–1900) an der Partizanska cesta.

Deutlich mehr im Fokus steht allerdings die Domkirche auf dem Slomskov Trg. Das im Jahre 1150 errichtete Gotteshaus, das Johannes dem Täufer geweiht ist, verfügte ursprünglich über einen 76 Meter hohen Glockenturm aus dem Jahre 1623.

Seit einem Blitzeinschlag im 18. Jahrhundert und dem daraufhin notwendigen Neuaufbau ragt das klassizistische Gemäuer lediglich noch 57 Meter in den Himmel. Hoch genug, um einer der prächtigsten Städte in Slowenien nach einem schweißtreibenden Aufstieg entspannt aufs Haupt zu schauen.

Verwendete Quellen
  • Reiseredaktion SRT
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