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Währungsumtausch: Deutsche Reisende verlieren 288 Millionen Euro


Auf Reisen
Deutsche verlieren 288 Millionen Euro – durch versteckte Kosten

Von dpa, dom

Aktualisiert am 27.03.2024Lesedauer: 3 Min.
imago images 0374445718Vergrößern des Bildes
Ein Geldautomat in Barcelona: Beim Geldabheben fallen Kosten an, beim Umtausch von Euro in eine fremde Währung ebenfalls. (Quelle: IMAGO/Xavi Lopez / SOPA Images/imago)

Im Urlaub haben viele Menschen gerne etwas Landeswährung bar in der Tasche. Aber verursacht das nicht Extrakosten? Oder ist es sinnvoll?

Im Jahr 2023 beliefen sich die Ausgaben der Deutschen für Reisen ins Ausland auf 389 Millionen Euro. Davon entfielen 74 Prozent und damit ganze 288 Millionen Euro auf versteckte Kosten – also Wechselkursaufschläge bei Währungsumrechnungen. Das hat das Wirtschaftsforschungsunternehmen Capital Economics im Auftrag von Wise ermittelt.

Was also tun, wenn eine Reise in die Ferne geplant ist? Wie sinnvoll ist es, Bargeld in der Landeswährung in der Tasche zu haben?

"In ein paar Ländern ist es kaum noch möglich, mit Bargeld zu bezahlen", sagt Philipp Rehberg, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Dazu zählten zum Beispiel Skandinavien, die Niederlande und Südkorea. Hier bringt es somit nicht viel, wenn es in der Tasche klimpert.

Nicht zu viele Scheine im Portemonnaie haben

Ansonsten kann es nach Ansicht des Experten durchaus Situationen geben, wo etwas Bargeld gut ist. Etwa, wenn eine Parkgebühr fällig, der Empfang für bargeldloses Bezahlen aber nicht vorhanden ist. Oder wenn im Restaurant die eigene Kreditkarte nicht akzeptiert wird.

Wie viel Bargeld sollte man aber in den Urlaub mitnehmen? Das lässt sich nicht so pauschal sagen und hängt natürlich mit den eigenen Bedürfnissen zusammen. Aber laut einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Postbank nimmt rund jeder dritte Deutsche (37 Prozent) so viel Geld mit, dass es für die meisten oder sogar alle Urlaubsausgaben reicht.

Zu riskant, findet die Postbank und empfiehlt als Faustregel, nur eine überschaubare Summe dabeizuhaben, die für kleinere Ausgaben in den ersten Tagen reiche. Um etwa das Taxi, einen Snack am Bahnhof oder Trinkgeld für das Hotelpersonal zu bezahlen. "Nimmt man viel Bargeld mit, kann auch viel geklaut werden", sagt Philipp Rehberg dazu.

Rechtzeitig vorher umtauschen

Oft können Reisende bereits an Flughafen oder Bahnhof im Urlaubsland Bargeld abheben. Ansonsten bietet es sich an, vor Urlaubsantritt schon etwas umzutauschen. Was günstiger ist, der Umtausch vorher oder erst vor Ort, lässt sich nicht generell sagen, sondern hängt von den jeweiligen Gebühren ab.

Wer allerdings vorher umtauscht, sollte bedenken: Nicht jede Währung ist schnell und einfach zu ordern, dazu muss sie gar nicht einmal besonders exotisch sein. "Fragen Sie daher am besten rechtzeitig bei Ihrer Bank an", rät der Verbraucherschützer.

In manchen Ländern ist wiederum das Einführen von Bargeld verboten oder nur bis zu einem bestimmten Betrag gestattet, so zum Beispiel in Russland. Auskünfte dazu gibt es online in den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes. Dort können sich Urlauber auch grundsätzlich über Währung, Bezahlmethoden und Vorschriften rund um Geld und Karten im Zielland informieren.

Drei Tipps, um versteckte Kosten zu vermeiden

Um versteckte Kosten beim Geldabheben, Zahlen oder Umtauschen zu vermeiden, rät der Online-Geldtransferservice Wise zu folgendem Vorgehen.

Zahlen Sie immer in der Landeswährung. Bei Kartenzahlungen ist der von dem Finanzdienstleister erhobene Aufschlag in der Regel in den allgemeinen Geschäftsbedingungen versteckt. Aber wenn Verbraucher auf Reisen bezahlen oder ein Produkt oder eine Dienstleistung auf einer internationalen Webseite kaufen (zum Beispiel Kleidung oder Flugtickets) sollten sie immer in der Landeswährung bezahlen. Andernfalls erhalten sie einen noch schlechteren Kurs als den, den ihr Anbieter berechnet.

Erkundigen Sie sich, wo es am günstigsten ist, Geld abzuheben. Urlauber sollten sich vor der Reise über die Gebühren informieren, die ihre Bank an ausländischen Geldautomaten erhebt, zumal die örtlichen Gebühren für die Nutzung dieser Automaten noch hinzukommen. Es lohnt sich auch, das tägliche Abhebungslimit für die Dauer der Reise zu erhöhen. Reisende sollten die Gebühren Ihres Kartenanbieters für Bargeldabhebungen im Ausland überprüfen und (vorübergehend) zu einem Anbieter wechseln, der diese Möglichkeit kostenlos anbietet.

Nutzen Sie internationale Banking-Apps und -Karten. Mittlerweile gibt es viele hilfreiche Apps und Kartenanbieter, die Urlaubern helfen, versteckte Gebühren und Umtauschfallen zu vermeiden. Mit einem sogenannten Mehrwährungskonto plus Karte lässt sich zum Beispiel Geld in eine Vielzahl von Währungen gegen eine geringe Vorabgebühr umtauschen. Vor Ort zahlt man mit der Karte dann wie ein Einheimischer.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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