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Maut-Gebühren in Europa: Was Sie vor dem Urlaub wissen müssen


Überblick für Autourlauber
Pkw-Maut 2023: Hier gibt es jetzt neue Mautgebühren

srt, Von Monika Hoeksema

23.05.2023Lesedauer: 5 Min.
Maut-Schild an der Autobahn: Die Höhe der Gebühren und die Zahloptionen sind von Land zu Land unterschiedlich.Vergrößern des Bildes
Maut-Schild an der Autobahn: Die Höhe der Gebühren und die Zahloptionen sind von Land zu Land unterschiedlich. (Quelle: Jens Büttner/dpa)

Welche Strecken müssen denn nun gezahlt werden? Und wie bezahlen Sie in Ihrem gewählten Urlaubsland? Ein Überblick über die Mautgebühren.

Schweiz, Italien, Österreich, Frankreich – Autourlauber müssen sich bei der Urlaubs- und Routenplanung auf die jeweiligen Vignetten- und Mautgebühren einstellen. Immer häufiger erheben jedoch auch Städte Tarife für das Ein- und Durchfahren.

Und auch die Modalitäten ändern sich: digital, zum Kleben, Rechnung und Abbuchung – überall ist es unterschiedlich. Clever, wer sich für eine stressfreie Anreise vorher schlau macht.

Österreich

Wer Richtung Süden fährt, der kauft sich am besten noch in Deutschland ein "Pickerl" für Österreich. Es kostet für zehn Tage 9,90 Euro beziehungsweise 29 Euro für zwei Monate.

Wer ohne erwischt wird – und er wird erwischt werden – hat mit einer "Ersatzmaut" im Wert von 120 Euro zu rechnen. Auch wenn die Vignette falsch angebracht wird, droht ein Bußgeld von 120 Euro; wird dies nicht pünktlich bezahlt, werden 300 Euro fällig.

Das Durchfahren einiger Tunnel kostet teils extra. An vier Autobahnabschnitten darf man den Geldbeutel stecken lassen: an der A1 Westautobahn zwischen Walserberg und der Anschlussstelle Salzburg Nord, auf der A12 Inntalautobahn zwischen der Staatsgrenze bei Kufstein und Kufstein Süd, auf der A14 Rheintal-/Walgauautobahn zwischen der Staatsgrenze bei Hörbranz und Hohenems sowie auf der derzeit noch im Bau befindlichen A26 Linzer Autobahn.

Schweiz

In der Schweiz gibt's alles oder gar nichts – dafür seit Jahren unverändert zum gleichen Preis. Die Ganzjahresvignette kostet 40 Franken bzw. 42 Euro. Auch der Strafsatz von umgerechnet 175 Euro für eine fehlende Vignette gilt fürs ganze Land.

Italien

In Italien ist die Pedaggio, die Autobahngebühr, streckenbezogen. Wer also auf die Autobahn fährt, der zieht meist an der Mautstation eine Karte. Beim Verlassen wird je nach gefahrener Etappe und Fahrzeugtyp abgerechnet, etwa sieben Cent pro Kilometer.

Je kürzer die Strecke und je kleiner das Fahrzeug, desto günstiger die Tour. Im Süden des Landes sind viele Strecken auch mautfrei.

Vorsicht: Wer eine Mautstation zum Bezahlen ansteuert, sollte aufmerksam auf die richtige Fahrspur wechseln. Wer zurücksetzt oder wendet, weil er sich in der falschen Schlange befindet, muss mit einem Bußgeld von mindestens 422 Euro bis zu 6.000 Euro sowie einem Fahrverbot von bis zu zwei Jahren rechnen.

Übrigens fallen in den Städten Mailand, Bologna und Palermo pro Tag fünf bzw. sechs Euro City-Maut an.

Frankreich

Nach Streckenabschnitten, also gefahrenen Kilometern, und der Fahrzeugklasse berechnen auch die Franzosen ihre Péage. Eine einheitliche Gebühr gibt es nicht. Bei einer günstigen Teilstrecke fallen sieben Euro pro 100 Kilometer an, andernorts können für die gleiche Streckenlänge 16 Euro fällig werden.

Portugal

Von Mautstation zu Mautstation wird auch in Portugal eine Gebühr fällig. Es gibt auch hier keinen einheitlichen Tarif. Kostet die rund einstündige Strecke von Lissabon nach Marateca 1,55 Euro, sind auf der Strecke von Lissabon nach Faro (rund drei Stunden) 21,20 Euro fällig.

Das Bezahlen ist nicht immer einfach: Einige Mautstrecken sind konventionell, an anderen werden Autos elektronisch erfasst – dort muss man sich vorab registrieren. Wer an der Grenze sein Kennzeichen fotografieren und die Kreditkarte registrieren lässt, hat wenig Probleme, denn die Gebühren werden nach 30 Tagen automatisch abgebucht.

Zudem gibt es noch ein Prepaid-Ticket für drei Tage und 20 Euro. Wer sich den Luxus eines Via-Verde-Visitor-Senders leistet, der kann auf eigens eingerichteten Fahrspuren auf rasches Vorwärtskommen hoffen.

Er gilt für drei Wochen, kostet 1,75 Euro täglich plus fünf Euro Aktivierungsgebühr und die Mautkosten werden einfach abgebucht. Achtung bei Verkehrskontrollen: In Portugal wird die Quittung für die Registrierung verlangt.

Griechenland

Relativ moderat sind die Autobahn-, Tunnel- und Brückengebühren in Griechenland. Je nach Fahrzeugtyp wird für die jeweiligen Straßenabschnitte ein Festpreis kassiert. Das sind 2,80 bis maximal 17,10 Euro für einen Pkw.

Kroatien

Maßgeblich für die Autobahnkosten sind auch in Kroatien die gefahrenen Kilometer sowie die Pkw-Klasse. Allerdings gibt es keinen festen Betrag. Kleiner Anhaltspunkt: Wer mit dem Auto in diesem Jahr von Zagreb über Split nach Dubrovnik fährt, sollte umgerechnet 31 Euro bereithalten.

Slowenien

Pauschal wird in Slowenien abgerechnet. Wie in Österreich kaufen Autofahrer eine Vignette. Sie kostet für einen Pkw und sieben Tage 15 Euro, 30 Euro werden für einen Monat fällig.

Eine Missachtung der Vignettenpflicht kostet zwischen 300 und 800 Euro. Für den Karawankentunnel zwischen Österreich und Slowenien bezahlt man weitere 7,80 Euro pro Fahrt.

Tschechien

Auch Tschechien hält seine Autobahnen und Schnellstraßen unter anderem mithilfe der Mauteinnahmen instand. Die Klebe-Vignette wurde mittlerweile abgeschafft, die digitale Variante kauft man am besten online oder über Verkaufsstellen in Tschechien – und nie privat, hier warnt das tschechische Verkehrsministerium vor Betrügern.

Eine Monatsvignette für den herkömmlichen Pkw kostet umgerechnet rund 19 Euro, zehn Tage rund 13 Euro. Motorradfahrer bezahlen nichts. Auch E-Autos haben freie Fahrt. Allerdings muss hier vorab behördlich eine Befreiung beantragt werden. Wer keine Vignette vorweisen kann, der riskiert ein Bußgeld von rund 200 Euro.

Polen

Das 2000 Kilometer lange Autobahnnetz in Polen ist nicht überall mautpflichtig. Etwaige Gebühren richten sich nach Pkw-Größe und Strecke. So kostet die Maut maximal sieben Cent pro Kilometer – zahlbar an den jeweiligen Mautstationen.

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Ungarn

In Ungarn wird die fällige Vignette (zehn Tage für rund 15 Euro) nicht an die Windschutzscheibe geklebt. Es wird das KFZ-Kennzeichen registriert. Am besten, man kauft sich die "e-Matrica" online vor der Reise.

Wer ohne auf die Autobahn fährt, der hat maximal 60 Minuten Zeit, die Gebühr noch zu entrichten. Die Quittung dazu am besten bei den Urlaubsfotos aufbewahren, und zwar zwei Jahre lang zu Beweiszwecken für etwaige spätere Reklamationen. Das Bußgeld bei Nichtkauf beträgt umgerechnet bis zu 165 Euro.

Niederlande und Belgien

Richtung Westen bleibt's recht günstig: Die Niederlande zählen mit Belgien zu den wenigen Ländern in Europa, die keine Mautgebühren erheben. Nur das Durchfahren zweier Tunnel ist kostenpflichtig: Der Kil- und der Westerscheldetunnel kosten für Pkw jeweils ab fünf Euro pro Durchfahrt.

Dänemark

Wen es in den Norden zieht und wer dabei nach oder durch Dänemark fährt, der bezahlt zwar nichts für das Befahren von Autobahnen, wohl aber für Brücken. Die Brücke-Tunnel-Kombination Öresund, Kopenhagen-Katrup-Malmö-Lernacken, kostet rund 60 Euro. Die Überfahrt für die Storebaelt-Brücke zwischen den Inseln Seeland und Fünen beträgt für einen Pkw je nach Länge zwischen 18 Euro und 55 Euro.

Schweden

Auch in Schweden ist das Befahren von Autobahnen und Schnellstraßen kostenfrei. Je nach Tag, Uhrzeit und Fahrzeugtyp gibt es jedoch City-Mautgebühren für Pkws in Stockholm und Göteborg.

Kameras erfassen beim Ein- und Ausfahren der kostenpflichtigen Zone das Kennzeichen, der aktuelle Preis ist an einer Schautafel abzulesen. Die Rechnung, maximal umgerechnet fünf Euro in Göteborg und zwölf Euro in Stockholm, kommt am Ende des Monats per Post.

England

Bei einer Tour nach England ist man bis auf ein paar Brücken und Tunnel ebenfalls meist kostenfrei auf Autobahnen unterwegs. Aber: Die Autobahn M6 beispielsweise, die mit 373 Kilometern längste Schnellstraße des Königreichs, ist zwischen Birmingham und Wolverhampton (45 Kilometer) gebührenpflichtig.

Je nach Tageszeit und Fahrzeugklasse sind umgerechnet ab circa neun Euro fällig. Und auch die Städte London, Durham, Bristol und Birmingham erheben mittlerweile City-Mautgebühren. In London bezahlt man rund 17 Euro pro Tag.

Außer in den oben genannten Städten ist zudem in Oslo, Bergen, Trondheim, Wien und Rom eine Städtemaut zu entrichten.

Verwendete Quellen
  • Reiseredaktion SRT
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