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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mode & Beauty Was beim Bart färben zu beachten ist
Selbstbewusste Bartträger wissen: Das gute Stück will gut gepflegt werden – dazu gehört auch, graue Haare abzudecken oder den Farbton des Bartes dem Haupthaar anzupassen. Was es dabei zu beachten gilt, erklärt Profi-Barbier Martin Spork.
Sie wollen sich einen stattlichen Bart stehen lassen, doch farblich sind Sie mit dem Ergebnis gar nicht zufrieden? Mit diesem Problem sind Sie nicht allein: Bei vielen Männern fällt das Barthaar heller aus als das Haupthaar, manchmal sogar rötlicher. Auch graue Haare im Bart stören so manchen Mann. Dagegen haben Barbiere und Friseure ein wirksames Mittel: In wenigen Minuten ist das Barthaar gefärbt.
Die richtige Farbe: lieber eine Nuance heller
Das Barthaar hat eine andere Struktur als das Haupthaar und lässt sich nicht ganz so gut färben. Deshalb kommt bei Friseuren und Barbieren spezielles Bartfärbemittel oder auch Farbe für Wimpern und Augenbrauen zum Einsatz. Das Anpassen des Barthaares an den natürlichen Ton des Haupthaares dauert nur etwa fünf Minuten.
Die Farbe mischt Barbier Martin Spork für jeden Kunden individuell an: "Ich nehme lieber eine Nuance heller und färbe dann noch etwas nach." Der Profi vermeidet zu dunkle Töne. Selbst bei schwarzem Haar würde er den Bart nur dunkelbraun einfärben. "Ansonsten wirkt das Gesicht durch den starken Kontrast zur Haut schnell zu blass." Der Bart selbst erscheint durch die Farbe nicht dichter oder voluminöser.
Farbtrends wie beim Haupthaar gibt es beim Bart nicht. Möglichst natürlich soll er aussehen, schließlich soll das Färben niemandem auffallen.
Welche Länge eignet sich zum Färben
Da das Barthaar deutlich schneller wächst als andere Haare, kommt Färben für einen Dreitagebart weniger in Frage. "In drei Tagen ist der doppelt so lang und die eigentliche Farbe wieder zu sehen", erklärt Spork. Das macht einen eher ungepflegten Eindruck. Für alle anderen Bart-Längen und -Formen ist das Färben jedoch geeignet.
Den Bart Zuhause färben
Sicherlich sind Sie bei Profis wie Spork in den besten Händen, wenn Sie sicher gehen wollen, dass das Ergebnis möglichst naturgetreu ausfällt. Trotzdem können Sie mit etwas Zeit und viel Geduld auch zu Hause den Bart färben.
Auf dem Markt sind ebenfalls spezielle Bartfärbemittel für den Hausgebrauch erhältlich. Sie sollten sich dann unbedingt genau an die Anleitung auf dem Beipackzettel halten. Spork rät: "Halten Sie unbedingt die genannten Einwirkzeiten ein, das Ergebnis wird nicht besser, wenn die Farbe länger drauf bleibt." Außerdem ist es wichtig, beim Auftragen der Farbe Handschuhe zu tragen – ansonsten haftet die Farbe auf Haut und Fingernägeln länger als Ihnen lieb ist. Der Profi empfiehlt zusätzlich, die Farbe mit einer Bürste einzuarbeiten und sie nicht mit den Fingern einzumassieren. So stellen Sie sicher, dass die Farbe nicht auf der Gesichtshaut landet.
Färbemittel für den Bart
Zwar eignen sich auch kosmetische Färbeprodukte der Damenwelt, damit ist aber nicht die Wimperntusche der Partnerin gemeint. "Die ist zu klebrig und daher sicher ziemlich unangenehm für Bartträger", berichtet Spork. Hersteller wie Tana Cosmetics haben bessere Mittel im Angebot: Mit dem Set Tana Color können Sie graue Härchen im Bart, den Schläfen oder einzelnen Strähnen abdecken (um elf Euro). Auch die Serie "Just For Men" stellt einige spezielle (Schnurr-)Bart-Färbemittel her (ab sieben Euro). RefectoCil ist eine andere Marke für Augenbrauen- und Wimpernfarben, die sich ebenso für Barthaar eignen.
Vor dem Färben unbedingt beachten
Egal ob beim Herrenfriseur oder zu Hause – für ein optimales Farbergebnis muss das Barthaar öl- und fettfrei, sprich schön sauber sein. Dann kann die Farbe besser am Haar haften. Um die Gesichtshaut vor Verfärbungen zu schützen, können Sie an den äußeren Konturen des Bartes etwas Creme oder Öl auftragen. Dann haben Sie die Farbe schneller ausgespült, wenn Sie anschließend unter die Dusche springen.
Wie häufig nachfärben?
Wenn es Ihnen das Ergebnis gefällt, sollte die Prozedur einmal wöchentlich erfolgen. Sonst wächst das Barthaar in seiner ursprünglichen Farbe nach und verursacht einen weniger schönen Ansatz.
Häufige Fehler
Die Hersteller versprechen zwar ein blitzschnelles Top-Ergebnis – jedoch sollten Sie sich etwas Zeit nehmen, um wirklich absolut sauber zu arbeiten. Vor allem bei längeren Bärten ist Umsicht angebracht. "Immer wieder komplett neu färben, wenn die Ansätze herauswachsen, führt zu einem unregelmäßigen Erscheinungsbild", warnt Spork. Der untere Teil ist wegen der wiederholten Färbung dunkler als der hellere, frisch nachgewachsene Haarteil. Tragen Sie die Farbe daher nur am Ansatz auf.
Vorsichtig müssen Sie ebenfalls beim Färben mit dem Natur-Produkt Henna sein. Es wirkt deutlich länger ein und lässt sich schwerer auswaschen. Hier ist immer ein Rotanteil enthalten, der stärker als gewünscht ausfallen könnte. Zur Abdeckung ist Henna kaum geeignet, denn graue und weiße Haare nehmen es nicht komplett auf. Lassen Sie sich daher vor dem Selbstversuch zu Hause am besten von einem Profi beraten.