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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Verbraucherschutz Deshalb ist Olivenöl heutzutage deutlich sicherer
Sie entdeckten krebserregende Stoffe in Werkzeuggriffen, bedenkliche Weichmacher in Olivenöl oder zugesetzten Zucker in Säften. Die Veröffentlichungen der Stiftung Warentest haben einiges zum Positiven verändert.
Die Stiftung Warentest hat einen großen Einfluss: Verbraucher kaufen die Produkte, die bei ihr besonders gut getestet wurden. Testverlierer haben es hingegen schwer, der Handel listet sie oft aus. Aber nicht nur auf Image und Verkaufszahlen wirken die Testergebnisse – auch Normen und Gesetze orientieren sich daran. So brachten die Warentests auch einige Produktverbesserungen.
"Ein explizites Ziel unserer Arbeit sind sie zwar nicht", sagt Regine Kreitz, Kommunikationsleiterin der Stiftung. Es sei Aufgabe der politischen Verbraucherorganisationen, sich für solche Veränderungen einzusetzen. "Aber wir freuen uns natürlich, wenn unsere Arbeit auch Auswirkungen auf die Gesetzgebung hat."
Hier haben Prüfungen der Stiftung Warentest zu Verbesserung geführt
Auf diese Testergebnisse folgten Änderungen auf dem Markt:
- 1980 stellte die Stiftung Warentest fest: Bluthochdruckmessgeräte für zu Hause liefern oft unzuverlässige Messwerte. Sie forderte eine Änderung der Zulassungsbestimmungen. 1984 wird eine neue Richtlinie eingeführt, die weitgehend den Forderungen der Stiftung folgt. In nachfolgenden Prüfungen gab es kaum noch Messversager.
- 1983 maßen die Prüfer Temperaturen von bis zu 228 Grad an den Außenseiten von Toastern. Sie forderten Temperaturobergrenzen. Fünf Jahre später haben Hersteller eine zweischalige Konstruktion mit dazwischenliegendem Hitzeschutzmittel entwickelt und die entsprechende Norm wird kurz darauf angepasst.
- Bis Anfang der 1990er-Jahre gab es keine zuverlässige Messmethode für die Bestimmung des Lichtschutzfaktors von Sonnencreme, so die Stiftung Warentest. Die Warentester entwickelten eine neue Methode, die heute europaweit Standard ist.
- 1994 nutzte die Stiftung erstmals die sogenannte Isotopenanalyse für Fruchtsäfte. Dadurch entdeckte sie zugesetzten Zucker. Heute ist die Testmethode ein offizielles Prüfverfahren für alle Fruchtsäfte.
- Autokindersitze wurden früher nur in Frontalcrashs getestet. 2000 hat die Stiftung Warentest gemeinsam mit dem ADAC Seitenaufprall-Tests eingeführt. Neue Kindersitze besitzen der Stiftung zufolge einen deutlich besseren Seitenaufprallschutz.
- 2005 kritisierte die Stiftung die Qualität von Olivenöl. Jedes dritte Öl im Test schnitt "mangelhaft" ab. Der Grund: In ihnen steckten gesundheitsschädliche Weichmacher aus PVC-Schläuchen. Die Prüfung auf Weichmacher ist mittlerweile Standard – und heutzutage sind Olivenöle deutlich weniger belastet.
- Ebenfalls 2005 entdeckten die Tester erstmalig krebserregende Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in den Griffen von Heimwerkergeräten, in Sportartikeln und in Spielzeug. 2015 wurden europaweit Grenzwerte eingeführt.
- Die EU-Öko-Designrichtlinie stellt inzwischen für immer mehr Produkte nicht nur Anforderungen an den Energieverbrauch, sondern auch an deren Haltbarkeit. Bei Staubsaugern zum Beispiel betrifft dies seit einigen Jahren die Haltbarkeit des Motors und des Schlauchs. Diese Prüfungen wurden schon lange zuvor für die Staubsaugertests der Stiftung Warentest entwickelt und eingesetzt. "Da waren wir durchaus stilbildend für die rechtlichen Anforderungen an Staubsauger, die jetzt für ganz Europa gelten", sagt Holger Brackemann, der bei der Stiftung Warentest den Bereich Untersuchungen leitet.
- Eigene Recherchen
- Anfrage Stiftung Warentest