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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Theorie widerlegt Warum haben Zebras Streifen?
Warum die Tiere ein so auffälliges Fell haben, beschäftigt nicht nur Zoobesucher und Eltern wissbegieriger Kinder. Doch wie lautet die Antwort? Es gibt zahlreiche Theorien. Eine wurde nun entkräftet.
Die Theorie vom kühlenden Effekt der Zebrastreifen ist widerlegt. Das schreiben Forscher um Susanne Akesson von der schwedischen Universität Lund im Fachblatt "Scientific Reports".
Sie hatten untersucht, welche Auswirkungen Farbe und Muster auf die Temperatur haben. Das Rätsel, warum Zebras Streifen haben, ist damit aber noch nicht gelöst. Es kursieren gleich mehrere Erklärungsversuche.
Schutz vor Feinden oder Insekten?
Zebras leben in verschiedenen Regionen Afrikas. Es gibt drei Arten: Bergzebra, Grevyzebra und Steppenzebra. Und alle haben ein gestreiftes Fell. Warum die Tiere ein so auffällig, gemustertes Fell haben, untersuchen mittlerweile auch Wissenschaftler.
So gibt es die Theorie, dass die Streifen als Insektenschutz dienen, weil beispielsweise blutsaugende Bremsen das Muster eher meiden. Andere Forscher vertreten die These, dass die Streifen es Raubtieren schwerer machen, die Zebras zu erspähen. So seien die Tiere im flimmrigen Licht der heißen Savanne möglicherweise schlecht zu erkennen – insbesondere, wenn sie sich bewegen.
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Eigene Luftzirkulation?
Akesson und ihr Team überprüften nun die Theorie, dass die Streifen einen kühlenden Effekt haben. Ihr liegt die Annahme zugrunde, dass sich die dunklen Bereiche des Fells stärker aufheizen als die hellen. Treffe warme Luft über schwarzem Fell auf kühlere Luft über weißem Fell, entstünden kleine, kühlende Luftwirbel, so die These.
Um die Annahme zu testen, füllten die Forscher große Metallfässer mit Wasser und überzogen sie mit verschiedenfarbigen Tierhäuten, unter anderem vom Rind, Pferd und vom Zebra. Die Häute bekamen die Forscher von Viehhaltern und von einem ungarischen Zoo.
Je nach Fass waren die Häute schwarz, weiß, schwarz-weiß gestreift oder grau. Die Fässer stellten die Wissenschaftler über mehrere Tage in die pralle Sonne in Ungarn und maßen die Temperatur im Inneren. Zudem registrierte eine spezielle Kamera die Wärmeverteilung auf der Oberfläche der Fässer.
Akesson und ihr Team fand heraus, dass das Wasser in den mit schwarzem Rinderfell überzogenen Fässern am heißesten wurde, die Fässer mit weißem Rinderfell blieben am kühlsten. Auf Aufnahmen der Wärmekamera konnten die Forscher sehen, dass sich das Zebrafell im Bereich der schwarzen Streifen tatsächlich mehr aufheizt.
Die Wassertemperatur im Inneren der Zebrafässer lag zwischen den Fässern mit grauem Rinder- und grauem Pferdefell. Ein Effekt durch kühlende Luftwirbel sei nicht festzustellen. Akesson sagte laut einer Mitteilung: "Die Streifen senkten die Temperatur nicht. Es stellte sich heraus, dass Streifen Zebras tatsächlich nicht kühlen."
- Nachrichtenagentur dpa