Das sollten Sie beachten Hunde: Müssen Spaziergänge im Winter kürzer werden?
Wenn im Winter die Temperaturen fallen, packen wir uns dick ein. Doch auch Hunde können frieren. Tipps, wann und wie Sie Ihr Tier vor Kälte schützen sollten.
Manche Hunde sind für den Winter bestens gerüstet: Berner Sennenhunde zum Beispiel haben ein langes, dichtes Unterfell, das sie wärmt und vor Feuchtigkeit schützt.
Anders ist das bei Hunden mit einem kurzen, dünnen Fellkleid, wie es etwa Podencos oder Windhunde haben. Solche Hunde haben kein Unterfell und sind am Bauch nur wenig behaart – Nässe dringt bei ihnen also schnell zur Haut durch.
Auch alte und kranke Tiere können schnell frieren: Ältere Tiere, die eher langsam unterwegs sind, können schneller auskühlen.
Viele Halter lassen als Schutz vor der Kälte schlicht etwas längeres Fell stehen. Das ist in den meisten Fällen auch richtig. Das Fell sollte aber regelmäßig gebürstet werden. Sonst verknotet es und Sie müssen das Fell ganz herunter scheren. Eine mögliche Folge: Der Hund beginnt zu frieren.
Wann öfter schneiden und wann reicht gut bürsten?
Das ist etwa bei Hunderassen ohne Unterwolle der Fall. Dazu zählt zum Beispiel der Pudel. Er sollte daher in regelmäßigen Abständen geschoren werden. Am besten alle zwei bis drei Monate. Damit die Hunde nicht frieren, sollte das Haarkleid dann aber nicht zu kurz werden.
Bei Havanesern zum Beispiel, die zwar auch keine Unterwolle, dafür aber ein langes Fell haben, sieht das ähnlich aus. Da sollten Sie die Spitzen auch im Winter schneiden. Sonst wachsen die Haare zum Teil bis auf den Boden. Aber auch hier gilt: das Fell nur nicht zu stark kürzen. Schließlich haben Deckhaare auch einen Schutzeffekt, etwa vor Regen.
Bei längeren Haaren reicht eine Bürste
Bei Hunden mit längeren Haaren und Unterwolle wie Retrievern und Berner Sennen reicht hingegen ordentliches Bürsten. Vor allem regelmäßig zum Fellwechsel. Bloß an den Pfoten sollten Sie auch mal zur Schere greifen. Liegt Schnee, können Eisklümpchen an den Pfoten hängen bleiben, wenn die Haare dort zu lang sind. Und das tut dem Hund dann weh. Deswegen sollten Sie auch die Fellbüschel zwischen den Ballen wegschneiden.
Dafür müssen Sie auch gar nicht zum Hundefriseur. Sie sollten jedoch darauf achten, nicht in die Zwischenzehenhaut zu schneiden. Wer Angst davor hat, kann sich die richtige Technik etwa in einer Tierarztpraxis zeigen lassen.
Hund vor Auskühlung schützen
In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, den Vierbeinern einen Hundemantel anzuziehen. Dabei sollten Sie darauf achten, dass der Mantel gut passt und weder zu weit noch zu eng ist und scheuert.
Es gibt viele Hunde, für die es deutlich angenehmer ist, wenn sie im Winter einen Mantel tragen. Hundehalter haben die Wahl zwischen gefütterten Mänteln und Pullovern. Letztere eignen sich jedoch nicht für jeden Hund: Bei kleinen Hunden kann der Pulli nass werden, wenn sie auf Schnee laufen – dann frieren sie noch schneller.
Ein weiterer Tipp: den Hund zum Shoppen in den Tierfachhandel mitnehmen. Schließlich muss der Mantel richtig sitzen und darf den Hund beim Laufen nicht stören. Und bei kleinen Hunden sollte auch unbedingt der Bauch bedeckt sein, weil die eben auch tiefergelegt sind. Sonst kann der Hund schnell krank werden.
Genau wie wir Menschen können sich auch Hunde erkälten. Vor allem in der kalten Jahreszeit kann es zu Atemwegserkrankungen kommen. Wenn es draußen kalt ist und Hunde im Haus trockener Heizungsluft ausgesetzt sind, sind die Tiere anfälliger für Erkältungen. Ratsam ist es daher, einen Raumbefeuchter aufzustellen, um die Schleimhäute der Tiere zu schonen.
Geht man spazieren und der Hund ist in Bewegung, frieren die meisten Hunde nicht. Man sollte jedoch darauf achten, die Tiere an kalten Tagen nicht stundenlang draußen sitzen zu lassen. Sonst wird schließlich jedem irgendwann kalt.
So bleiben keine Eisklumpen im Fell hängen
Für Hunde mit langem Fell an den Beinen kann ein Schneespaziergang aber schnell zur Qual werden. Mit einem einfachen Trick beugen Sie festsitzenden Eisklumpen vor.
Eben noch ist er voll Freude durch den Schnee getobt, auf einmal mag der Hund nicht mehr weiterlaufen – an der Behaarung unter dem Bauch und an den Beinen haben sich Eisklumpen gebildet. Das kann bei Hunden mit langem Fell schnell passieren. Zwischen den Zehen können zudem harte Schneeballen stecken. Gegen beides hilft gewöhnliches Haaröl.
Wenn Sie das Öl vor dem Spaziergang sparsam auf Hundepfoten und Beine auftragen, verhindern Sie ein Anhaften des Schnees. Das erspart Ihnen das ständige Abzupfen. Außerdem knabbert der Hund nicht an den Pfoten, um die störenden Klumpen zu entfernen, wobei er womöglich Eis und Streusplitt schluckt.
Pfoten des Hundes schützen
Während Hundehalter in dicken Winterstiefeln unbeschadet durch Streusplit und Schneematsch stapfen, wird der Winterspaziergang für den Hund mitunter zur Tortur: Schneebrocken verfangen sich im Fell zwischen den Zehen. Spitzer Streusplitt schneidet kleine Schlitze in die Ballen. Und zu allem Überfluss dringt in diese Läsionen Streusalz ein, das dann noch fies brennt.
Doch Hundebesitzer können einiges tun, um die Pfoten des Tieres zu schützen:
- Zunächst sollten sie das Fell im Zwischenzehenbereich mit einer Nagelschere vorsichtig kürzen. Auf diese Weise haften weniger Schneeklumpen an und beeinträchtigen den Hund nicht beim Laufen.
- Außerdem hilft es, die Pfoten vor dem Gassigehen mit Vaseline oder Melkfett einzureiben. Die Fettschicht isoliert die Pfotenunterseite und bildet eine Schutzschicht.
- Bei ganz empfindlichen Hunden kann es auch ratsam sein, ihnen Schuhe anzuziehen, um besonders sensible Pfoten vor Schlimmerem zu bewahren. An die Schuhe müssen die Hunde langsam gewöhnt werden. Am Anfang sieht es oft so aus, als würden sie auf Eier treten. Daher sollte das Laufen mit Schuhen erst zu Hause ausprobiert werden.
- Nach dem Spaziergang sollten die Hundepfoten dann kurz unter lauwarmem Wasser abgespült und danach abgetrocknet werden. Dadurch wird Eis, Splitt und Salz herausgespült und kann keinen weiteren Schaden anrichten. Das Fell des Hundes trocken zu föhnen, ist allerdings keine gute Idee. Ein Föhn ist sehr laut, und die meisten Hunde haben davor Angst.
Darum dürfen Hunde keinen Schnee fressen
Während des Spaziergangs sollten Sie darauf achten, dass Ihr Tier keinen Schnee frisst. Wenn Schnee in den Magen gelangt, können die Magenschleimhäute gereizt werden – die Folge ist eine Gastritis. Typische Symptome sind unter anderem Erbrechen und Durchfall.
Müssen Spaziergänge kürzer werden?
Nur weil es kalt ist, müssen die Spaziergänge nicht gleich kürzer ausfallen. Wenn der Hund bewegungsfreudig ist, können Sie auf jeden Fall auch weite Strecken gehen. Allerdings sollten Sie dann auch zügig spazieren gehen, damit der Hund nicht auskühlt. Eine Ausnahme bilden ältere Hunde: Sie frieren leichter und sollten deshalb eher kürzere Runden drehen.
Schlittenhunderassen, wie etwa der Alaskan Malamute, werden hingegen im Winter erst richtig munter. Sie können gut und gerne einen längeren Winterspaziergang vertragen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche