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Einbeinstand: Warum fallen Flamingos nicht ständig um?


Ausdauernder Einbeinstand
Warum fallen Flamingos nicht ständig um?

Stundenlang auf einem Bein zu stehen, ist nicht ganz einfach. Doch Flamingos beherrschen die Kunst des Einbeinstands in Perfektion. Sogar tote Flamingos können das und kippen dabei nicht um. Warum ist das so? Eine Studie gibt Aufschluss.

03.06.2017|Lesedauer: 2 Min.
hs, t-online.de
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Viel wurde darüber spekuliert, warum die pinken Vögel nur auf einem Bein ausharren. Wollen die Flamingos mit ihrem Verhalten vielleicht Körperwärme sparen? Oder schützt ein Beinwechsel vielleicht vor Ermüdung? Die Antwort ist allerdings verblüffender: Auf einem Bein stehen die Tiere einfach stabiler. Das haben die Wissenschaftler Young-Hui Chang vom Georgia Institute of Technology und Lena Ting von der Emory University herausgefunden.

Die Gefiederfarbe ist bei Flamingos vor allem auf die Farbstoffe in der Nahrung zurückzuführen.Vergrößern des Bildes
Die Gefiederfarbe ist bei Flamingos vor allem auf die Farbstoffe in der Nahrung zurückzuführen (Quelle: Png-Studio/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Warum sind Flamingos so standfest?

Die beiden Forscher haben die Frage nach der Standfestigkeit der Flamingos neuromechanisch untersucht. Dabei haben sie herausgefunden, dass die besondere Anatomie der Vögel für ihre Fähigkeit verantwortlich ist. Dafür untersuchten die Wissenschaftler chilenische Flamingos im Zoo von Atlanta.

Den Durchbruch aber brachten Experimente mit toten Flamingos. Stellten die Wissenschaftler die Vögel auf zwei Beine, dann fielen sie ständig um. Auf einem Bein allerdings konnten die Tiere stehen – und das, obwohl sie tot waren. Das war für die Forscher der Beweis: Flamingos verfügen über einen Mechanismus, der es ihnen ohne Muskelanstrengung ermöglicht, auf einem Bein zu stehen.

So funktioniert der Einbeinstand

Heben die Tiere das eine Bein an, neigt sich das andere nach innen. Der Körperschwerpunkt liegt damit genau über dem Fuß des Standbeins. Verschiedene Gelenke der Flamingos rasten dann ein und halten damit eine stabile Position. Knochen halten die Flamingos dabei nicht in der Balance. Es ist eher vergleichbar mit einer Hängematte, sagt Wissenschaftler Chang.

Auch andere Vögel stehen bevorzugt auf einem Bein und verfügen womöglich über einen ähnlichen Mechanismus.

Fortschritte bei Prothesen und Robotern möglich

Die Forscher hoffen, dass ein besseres Verständnis der Flamingo-Biomechanik auch dazu beitragen kann, bessere Prothesen für Menschen zu entwickeln.

Auch die Robotik könnte davon profitieren. Roboter auszubalancieren ist schwierig. Derzeit verbaute Systeme scannen die Umwelt und passen den Stand entsprechend an. Möglicherweise könnten die Ergebnisse aus der Flamingoforschung künftigen Robotergenerationen zu mehr Stabilität verhelfen. Und wem gefällt nicht die Vorstellung von dem ewig nörgelnden Star-Wars-Androiden C3PO auf einem pinken Flamingobein?

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