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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Süße Nesthocker Warum sieht man nie Babytauben? – Eine Erklärung
Tauben sind aus dem Stadtbild nicht wegzudenken. Aber wieso sieht man eigentlich nie Babytauben? Es gibt eine simple Erklärung.
Wann haben Sie zuletzt eine Babytaube gesehen? Vermutlich noch nie. Das ist aber nicht Ihrer Unaufmerksamkeit geschuldet, sondern einem ganz normalen Naturphänomen. Die wenigsten Menschen können von sich behaupten, ein solches Tierbaby schon einmal entdeckt zu haben. Denn sitzt eine junge Taube auf der Straße, ist sie höchstwahrscheinlich aus dem Nest gefallen. Wir verraten, wo sich Babytauben verstecken.
Warum sieht man keine Babytauben?
Bei Babytauben handelt es sich um Nesthocker. Das bedeutet, dass die kleinen Jungvögel direkt nach dem Schlüpfen noch nicht eigenständig überlebensfähig sind. Sie werden von den Taubeneltern im Nest versorgt, bis sie an Gewicht zugenommen haben und flugfähig sind.
Die Nester werden von den Taubeneltern an gut versteckten und oft höher gelegten Plätzen wie etwa in Dachnischen und Mauervorsprüngen gebaut. Die Kombination aus Nesthocker und gut verstecktem Nest ist also der Grund, wieso Sie nahezu niemals Babytauben im Stadtbild sehen.
Auch die Optik der Vögel spielt eine Rolle. Die kleinen Tauben ähneln mit ihrem sehr lichten Federkleid und ihrem niedlich-knautschigen Aussehen kaum den erwachsenen Tauben. So kann es gut sein, dass Sie eine Babytaube gar nicht als solche erkennen würden.
Wieso sind Tauben Nesthocker?
Das Aufwachsen der Jungtauben als Nesthocker fungiert als Sicherheitsstrategie. In ihren versteckten Nestern können die kleinen Tauben in Ruhe heranwachsen und kräftiger werden. Dort sind sie sicher vor Fressfeinden. Dazu zählen zum einen Feinde in der Luft wie Greifvögel. Zum anderen sind sie ihrem Nest sicher vor Feinden wie Mardern und Katzen.
Es dauert ungefähr drei bis fünf Wochen, bis die Taubenbabys nahezu ausgewachsen und flugfertig sind und ihr Nest verlassen. Dann sind sie bis auf gegebenenfalls eine noch etwas kleinere Größe nicht mehr von erwachsenen Tauben zu unterscheiden. Übrigens sind auch viele andere Vögel wie zum Beispiel Spatzen, Amseln und Meisen typische Nesthocker.
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Nestflüchter als Gegensatz zu nesthockenden Babytauben
Bestimmt haben Sie schon einmal niedliche Entenbabys gesehen, die ihren Eltern im Wasser in einer Reihe eifrig hinterherschwimmen. Bei diesen Tieren handelt es sich um sogenannte Nestflüchter. Sofort nach dem Schlüpfen bringen sie bereits eine hohe Selbstständigkeit mit. Sie sind voll bewegungsfähig und können im Schutz ihrer Eltern sogar schon eigenständig nach Futter suchen. Das gilt unter anderem auch für Schwanenküken und Gänseküken.