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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nicht mit jedem Tier möglich Radfahren mit Hund: Diese fünf Regeln sollten Sie kennen
In der Fahrradsaison nutzen viele Hundebesitzer die Gelegenheit für einen Ausflug mit ihrem Tier. Mit ein paar Verhaltensregeln wird die Tour zum Vergnügen.
Mit dem Hund eine Radtour machen – das klingt wie die perfekte Beschäftigung für Tier und Halter. Laut Paragraph 28 der Straßenverkehrsordnung dürfen von allen Tierarten auch nur Hunde am Fahrrad mitgeführt werden. Doch dabei gilt es einiges zu beachten.
1. Hund an das Fahrrad gewöhnen
Wer mit seinem Hund Gassi fährt, sollte sicher sein, dass das Tier auf grundlegende Kommandos zuverlässig gehorcht. Dazu gehören Richtungs- und Tempowechsel sowie das Signal, stehen zu bleiben. Zudem ist es wichtig, dass Ihr Hund wirklich Spaß an der Bewegung hat und an das Fahrrad und seine Geräusche gewöhnt ist – zum Beispiel ans Klingeln oder an die Bewegungen. Auch der Straßenverkehr darf das Tier nicht belasten. Generell sollten Sie Straßen mit einem hohen Verkehrsaufkommen vermeiden, wenn Ihr Hund neben Ihnen läuft.
Am besten machen Sie den Hund schon als Welpen mit dem Fahrrad vertraut. Dafür rollen Sie zuerst nur mit dem Rad an ihm vorbei. Wenn er auf der richtigen Höhe ist, loben Sie den Hund. Am sichersten läuft er rechts neben dem Fahrrad, diese Seite ist später auf der Straße dem Verkehr abgewandt. Mit der Zeit fahren Sie dann die ersten Meter und beobachten, ob Ihr Hund neben dem Rad bleibt.
Üben Sie am besten in einer verkehrsberuhigten Zone oder auf einem Parkplatz. Beginnen Sie nach dem Training mit kurzen Distanzen, danach können Sie die Länge der Strecke nach und nach etwas steigern.
2. Radfahren nicht mit jedem Hund möglich
Damit das Fahrradfahren für den Hund nicht zur Qual wird, sollte grundsätzlich gelten: Das Tier gibt das Tempo vor. Ideal ist ein leichter Trab, um den Hund nicht zu überfordern. Sie sollten sich also an die Geschwindigkeit des Hundes anpassen, denn er wird schnell laufen, selbst wenn er überanstrengt ist, weil er sein Rudel nicht verlassen will. Im schlimmsten Fall bricht er dann zusammen.
Hunde, die jünger als 18 Monate alt sind, sollten nicht mit auf die Radtour. Auch alten oder kranken Hunden sollten Sie eine Radtour nicht zumuten. Ab 18 Monaten ist ein Hund alt genug, um mitzulaufen. Dann sind Knochen und Gelenke ausreichend ausgebildet.
Schwere Tiere könnten dagegen ihre Gelenke zu sehr belasten. Leichte und mittelgroße Rassen wie Setter oder Border Collies und Windhunde sind dagegen gute Fahrradbegleiter. Auch Familienhunde wie Beagle oder Labrador sowie Hütehunde und Jagdhunde sind recht ausdauernd.
Hunde kurzköpfiger Rassen wie Möpse, Französische oder Englische Bulldoggen sollten dagegen nicht lange neben dem Fahrrad herlaufen. Sie eignen sich aufgrund ihres Körperbaus nicht zum Fahrradsport. Sie sind in einem Korb am Lenker besser aufgehoben.
3. Verhalten im Sommer und bei langen Touren
Vor allem im Sommer ist eine Fahrt in der Mittagshitze nicht ratsam. Hunde gleichen nur über das Hecheln und die Pfoten ihre Temperatur aus, der Fahrtwind, der Ihnen Erleichterung verschafft, ist dem Hund herzlich egal. Das ist so, als ob Sie mit einem Pelzmantel auf dem Fahrrad fahren und keinen Fahrtwind haben. Generell gilt es gerade bei längeren Touren, immer ausreichend Wasser und einen Napf mitzunehmen.
Durch das Mitlaufen neben dem Fahrrad allein wird der Hund geistig nicht ausgelastet. Dazu muss er schnüffeln und ganz in Ruhe die Gegend erkunden. Nur, um ihm Bewegung zu verschaffen, ist das gemeinsame Radeln nicht geeignet. Wichtig sind deshalb ausreichend Pausen, in denen sich der Hund alles erschnüffeln kann. Noch besser ist es, wenn der Hund gut gehorcht, langsam Rad zu fahren und das Tier machen zu lassen, was es will. Fahren Sie dabei aber unbedingt langsam, sonst sprintet der Hund los, weil er Angst hat, den Anschluss zu verpassen.
Mit einer gut geplanten Route abseits stark befahrener Straßen kann dann fast nichts mehr schief gehen. Für die Hundepfoten ist es übrigens angenehmer, auf natürlichem Untergrund zu laufen, nicht auf Asphalt. Im Sommer können Halter selbst mal eine Hand auf die Straße legen, um zu prüfen, wie heiß sie ist. Und wer abends in der Dämmerung unterwegs ist, sollte die Beleuchtung des Fahrrads prüfen. Zudem ist es gut, wenn auch das Halsband, das Geschirr oder die Leine leuchten oder reflektieren kann.
Nach dem Ausflug sollten Sie die Pfoten des Hundes auf Wunden und Schrunden kontrollieren. Werden Sie fündig, kann das ein Zeichen von Überlastung oder einem unpassenden Untergrund wie zum Beispiel Asphalt oder Schotter sein. Die nächste Radtour sollte entsprechend angepasst werden, indem sie etwa kürzer ausfällt oder über weichere Wege führt, zum Beispiel im Wald oder an einem Grasstreifen entlang.
4. Richtiges Fahren mit Hundeleine
Beherrscht Ihr Hund das Laufen am Fahrrad perfekt und hört auf Ihre Kommandos, ist eine Leine in der Regel nicht immer notwendig. Grundsätzlich ist es aber meist sicherer, wenn Sie Ihren Hund beim Radfahren an einer Hundeleine führen. Befestigen Sie diese am besten an einem Brustgeschirr und nicht am Halsband. Zudem sollten Sie die Leine nicht an den Lenker binden: Anderenfalls drohen Stürze, falls der Hund plötzlich stehenbleibt oder in eine andere Richtung läuft.
Am besten umfassen Sie die Leine locker mit zwei vom Lenkergriff abgespreizten Fingern. Dann können sie jederzeit loslassen, wenn ihr Hund zu sehr zerrt. Im Fachhandel gibt es spezielle Fahrradleinen, die dem Hund durch ihre Länge viel Freiraum geben. Zudem wirken sie dämpfend, wenn der Hund zu stark zieht – oder die Verbindung wird mittels eines Klettverschlusses komplett unterbrochen. Darüber hinaus sind Übungseinheiten wichtig, damit Sie und Ihr Hund sich an den Umgang mit der Hundeleine auf dem Fahrrad gewöhnen können.
Denn wenn Sie Ihr Tier anleinen, müssen Sie auch immer dessen Eigenarten berücksichtigen. Hunde neigen an der Leine oft dazu, schräg zu laufen. Sie ziehen mit dem Oberkörper weg vom Fahrrad, das belastet die Gelenke einseitig und kann sie auf Dauer schädigen.
5. Fahren mit Abstandhalter, Fahrradanhänger oder Fahrradkorb
Besser kann es sein, den Hund an einer Stahlrohr-Halterung laufen zu lassen. So hält sich das Tier gerade und parallel zum Fahrrad. Und Sie können die Hände bequem am Lenker lassen. Montieren Sie den Abstandhalter am besten an das rechte hintere Rad des Fahrrads. In diesen sogenannten Springer hängen Sie dann die Hundeleine ein.
Das Fahren damit sollten Sie dann zunächst trainieren – sowohl als Fahrer als auch als Vierbeiner. Verwenden Sie dafür auf keinen Fall eine Flexi-Leine oder zerren Sie den Hund am Halsband. Besser ist ein gut sitzendes Geschirr, das nicht scheuert.
Fahrradkorb: Ideal bei kleinen Hunden
Kleine Hunde mit einem Gewicht von bis zu fünf Kilogramm dürfen auch im Fahrradkorb Platz nehmen. Körbe speziell für Tiere finden Sie im Fachhandel. Viele Modelle sind aus geflochtener Weide gefertigt und verfügen über Drahtkuppeln, die Ihren Hund schützen. Angebracht werden die Fahrradkörbe für Hunde je nach Modell am Lenker oder auf dem hinteren Rahmenrohr.
Fahrradanhänger für Hunde: Komfortable Lösung
Hundeanhänger gibt es in verschiedenen Größen und Formen. Rechnen Sie jedoch mit einer maximalen Zuladelast von bis zu 55 Kilogramm. Achten Sie beim Kauf auch auf seitliche Fliegengitter und auf bequeme Möglichkeiten der Reinigung. Hundeanhänger kosten in der Regel ab 90 Euro aufwärts.
An einen Anhänger sollte der Hund sorgsam gewöhnt werden. Um Vertrauen aufzubauen, können Sie es mit einem Klassiker aus der Welpenschule versuchen: der Tunnelübung. Dazu locken Sie das Tier mit einem Leckerli in den Anhänger und schließlich hindurch, anschließend belohnen Sie es.
Gegen möglichen Stress hilft auch, den Futterplatz daheim in den Anhänger zu verlegen oder dort das Lieblingsspielzeug zu verstecken oder die gewohnte Hundedecke auszulegen. Die ersten Proberunden mit Hund und Hänger sollten dann ähnlich behutsam durchgeführt werden, wie die Gewöhnung ans Fahrrad: den Hänger mit Hund an Bord erst einmal schieben, bevor man ihn ankuppelt und losradelt.
Idealerweise springt der Hund selbst in den Anhänger, ansonsten locken Sie ihn wie bei der Tunnelübung hinein, warten, bis er sich ablegt und schließen dann erst die Zustiegsluke. Den Hund im Anhänger anzuleinen empfehlen Experten nicht unbedingt, dabei kommt es unter anderem auf den Charakter des Tieres an.