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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Rechtzeitig erkennen Hamster-Krankheiten: Von Schnupfen bis zum Tumor - alles Wissenswerte
Ihr Hamster verweigert sein Fressen, macht seltsame Geräusche oder verliert ungewöhnlich viel Fell? Dann ist der kleine Nager höchstwahrscheinlich krank. Wie Sie bei Krankheiten von Erkältungen bis Tumoren vorgehen, und wie Sie Krankheiten vorbeugen.
Schnupfen und Husten beim Hamster ernst nehmen
Wenn ein Hamster eine Erkältung bekommt, treten ähnliche Symptome wie bei Menschen auf: Häufiges Niesen, Husten und laufende Nase. Sie sollten die Symptome ernst nehmen, da eine einfache Erkältung bei Hamstern schnell in einer Lungenentzündung ausarten kann.
Vor allem wenn Sie zusätzliche Symptome wie Atemnot (Geräusche beim Atmen), Appetitlosigkeit und Trägheit bemerken, sollten Sie einen Tierarzt zu Rate ziehen. Bei vielen Hamstern zeigt sich eine fortgeschrittene Erkältung auch an rötlichen und verklebten Augen – mitunter bleibt ein Auge dauerhaft geschlossen. Vermeiden Sie in einem solchen Fall häufigen Kontakt mit dem Tier, da Ansteckungsgefahr besteht. Umgekehrt gilt dies auch für erkältete Halter.
Ursachen für Krankheiten rechtzeitig vorbeugen
Auch die Ursachen für Erkältungen sind bei Hamstern ähnlich wie beim Menschen. Achten Sie also zur Vorbeugung stets darauf, den Hamsterkäfig vor Durchzug zu schützen, und die Umgebungstemperatur nicht zu niedrig zu halten. Zu trockene Heizungsluft im Winter und starke Temperaturschwankungen sind für die Nagetiere ebenfalls nicht geeignet. Im Durchschnitt sollte die Raumtemperatur nicht über 20 und unter 10 Grad Celsius liegen.
Generell mindern Sie die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Hamster krank wird, indem Sie sich richtig um ihn kümmern und ihn pflegen. Sorgen Sie mit einer artgerechten Haltung für das Wohlbefinden des Nagers, mit der richtigen Käfigeinrichtung sowie regelmäßigem Säubern. Achten Sie außerdem darauf, dass er die richtige Ernährung bekommt. Übrigens: Eine Impfung ist bei Hamstern leider nicht möglich.
Zusätzlich sollten Sie sich bei Hamstern um die Zahnpflege kümmern: Stellen Sie ihm ausreichend Möglichkeiten zum Knabbern (hartes Brot, Nüsse, Äste usw.) zur Verfügung, damit die Zähne nicht zu lang wachsen.
Krallen nicht selber schneiden
Die Pflege der Krallen gehört ebenfalls zu den Aufgaben eines Hamsterhalters. Da sie sich in der Natur durch das viele Graben und Klettern schnell abnutzen, wachsen die Krallen ständig nach – bei Käfighamstern also üblicherweise schneller als sie abgenutzt werden können.
Lassen Sie die Krallen zuerst von einem Tierarzt schneiden, damit Sie das Tier nicht ausversehen verletzen. Nachdem Sie ein paar Mal zugeschaut haben, können Sie es ruhig auch selbst versuchen. Bei helleren Krallen ist es einfacher, da Sie hier sehen können, wo die Nerven beginnen. Wichtig: Schneiden Sie Krallen stets längs und waagrecht zu den Pfotenballen.
Hautkrankheiten: Hamster verliert Fell?
Zu den häufigsten Hauterkrankungen bei Hamstern gehören Haarausfall, Läuse, Milben und Hautpilz. Wenn das Fell zerzaust ist und ausfällt, ist das meist ein Zeichen für Vitaminmangel. Der liegt wiederum in einer wenig abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung begründet.
Bei Milbenbefall tritt neben dem Haarausfall zusätzlich ein starker Juckreiz auf. Außerdem wird die Haut borkig und verhärtet – in einem solchen Fall kann wieder nur ein Tierarzt helfen. Ist Ihr Haustier an Hautpilz erkrankt, zeigt sich das an geröteter, mit Bläschen bedeckter Haut, kreisrundem Haarausfall und wieder Juckreiz. Sie können sich auch hier anstecken und sollten deshalb bei Kontakt Handschuhe tragen oder sich die Hände waschen und desinfizieren. Hautpilzerkrankungen gelten als schwer erkennbar und besonders hartnäckig – wenden Sie sich also unbedingt an einen Tierarzt.
Ansteckung durch Läuse vermeiden
Haben sich im Fell Ihres Hamsters Läuse eingenistet, sind die schuppenartigen Eier der Tierchen meist nicht zu übersehen: Sie verkleben das Fell und lassen sich kaum entfernen. Zusätzlich verspürt der Hamster wieder einen starken Juckreiz. Da Läuse auch auf den Menschen übertragbar sind, sollten Sie Ihren Hamster umgehend von einem Tierarzt behandeln lassen.
Der verschreibt in der Regel ein Spray, das die Läuse abtötet. Sie sollten das Mittel unbedingt so lange anwenden, bis auch die Läuse, die aus den Eiern schlüpfen, abgestorben sind. Meistens dauert eine solche Behandlung sieben bis zehn Tage.
Wucherungen und Tumore keine Seltenheit
Wucherungen und Tumore sind bei den stark gezüchteten Hamstern keine Seltenheit. Wenn Sie bei Ihrem Nager eine Wucherung ertasten, muss diese zunächst einmal nicht bösartig sein. Gerade bei älteren Tieren bilden sich oftmals auch harmlose Zysten oder Fettgeschwulste. Um sicher zu gehen, sollten Sie ihn in jedem Fall von einem Tierarzt untersuchen lassen, rät das Netzwerk "Ein Herz für Tiere".