Pigmentmangel Sind weiße Albino-Igel gefährdet?
Igel sind in der Regel beige, braun und grau gefärbt, doch ebenso wie bei anderen Tierarten gibt es auch Albino-Igel, also weiße Igel mit roten Augen. Inwieweit die Tiere in freier Wildbahn gefährdet sind, darüber gehen die Annahmen auseinander.
Albino-Igel haben einen Pigmentmangel
Weiße Igel sind zwar nicht schneeweiß, unterscheiden sich aber durch ihr helles Stachelkleid, die helle Haut und die roten Augen deutlich von ihren Artgenossen. In freier Natur werden die Tiere allerdings durch herunterfallendes Laub, Schmutz und Blütenstaub so dreckig, dass man sie auf den ersten Blick mit ihren graubraunen Verwandten verwechseln könnte.
Die helle Färbung geht auf einen Pigmentmangel zurück. Wie der "Pro Igel"-Verein für integrierten Naturschutz Deutschland berichtet, ist eine spontane Mutation nach heutigem Kenntnisstand der Auslöser für den Mangel an Farbpigmenten.
Weiße Igel sind überlebensfähig
Während bei anderen Tierarten Albinos häufig aus dem Rudel verstoßen oder getötet werden, besteht für Albino-Igel diesbezüglich keine Gefahr. Sie sind ohnehin Einzelgänger und müssen sich genauso wie ihre dunkleren Kollegen vor Fressfeinden in Acht nehmen.
Die bei albinotischen Tieren und Menschen häufig auftretenden Sehschwierigkeiten und Lichtempfindlichkeiten spielen für die nachtaktiven Tiere kaum eine Rolle. Immunschwächen, Anfälligkeiten für Krankheiten oder andere Einschränkungen sind bei Igeln nicht beobachtet worden.
Im Gegenteil: Das wiederkehrende, wenn auch seltene Auftreten erwachsener Albino-Igel ist ein Indiz für deren Lebensfähigkeit. Vermutlich können sich weiße Igel sogar fortpflanzen; die Genmutation ist jedoch rezessiv, was bedeutet, dass sie sich nicht durchsetzt.