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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wundernetz Darum frieren Enten auf dem Eis nicht fest
Haben Sie sich auch schon mal gefragt, warum Enten auf dem Eis im Winter nicht festfrieren? Das Geheimnis sind die Füße der Tiere, die durch eine besonders intensive Versorgung mit Blut stets auf rund 40 Grad Celsius gehalten werden. Der Entenkörper wirkt dabei als Wärmetauscher. Lesen Sie hier, wie es genau funktioniert.
Die meisten Tiere würden auf dem Eis festfrieren
Die meisten Tiere wagen sich nicht auf das Eis, wenn Teiche, Seen und sogar Flüsse bei extrem niedrigen Temperaturen zufrieren. Enten hingegen watscheln immer wieder auf dem kalten Eis herum, ohne festzufrieren. Und dass, obwohl die Schnabeltiere "barfuß" unterwegs sind und keinen erkennbaren äußeren Schutz an den Füßen haben.
Wo die meisten Vögel kalte Füße bekommen, sind die Entenbeinchen perfekt an den kalten Untergrund angepasst. Vogelexperte Heinz Kowalski von Naturschutzbund Deutschland (NABU) erklärt auf der Website des Verbandes, warum Enten auf dem Eis nicht festfrieren. "Dass sie auch an den federlosen Füßen nicht auskühlen, dafür sorgt das sogenannte Wundernetz, das nach dem Prinzip des Wärmetauschers funktioniert", so Kowalski.
Enten auf dem Eis: Das Wundernetz
In den Entenbeinen liegen feine Blutgefäße sehr dicht beieinander. Das arterielle Blut der Tiere ist rund 40 Grad Celsius warm und strömt stets Richtung Füße, wobei es sehr nah an den Venen vorbei fließt, die das abgekühlte Blut aus den Füßen wieder zum Körper zurücktransportieren. Der Clou im Wundernetz ist, dass das warme Blut, wie in einem Wärmetauscher, das kalte wieder erwärmt, was dafür sorgt, dass Enten auf dem Eis nicht so schnell festfrieren. Die Füße der Schnatterer sind laut NABU gerade so warm durchblutet, dass sie nicht festfrieren und so kalt, dass das Eis unter den Füßen nicht wegschmilzt.
Enten sind auch sonst gut vor Kälte geschützt
Enten auf dem Eis frieren zum einen nicht fest und sind zum anderen auch generell gut vor Kälte geschützt. Die wetterfesten Deckfedern der Tiere schützen die wärmenden Daunen vor Nässe. Enten fetten das Deckgefieder dafür mit einem öligen Sekret ein, das sie in ihren Drüsen selbst produzieren, so der NABU. Enten sind also wahre Überlebenskünstler – der gesamte Körper ist sowohl vor Kälte als auch vor Nässe geschützt.
Sollten Sie also einmal Enten auf dem Eis sehen, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Wenn Sie hingegen Enten erblicken, die auf dem Eis sitzen und sich länger nicht bewegen, könnten diese krank oder verletzt sein und benötigen Hilfe. In solchen Fällen können Sie die Feuerwehr rufen oder den Naturschutzbund verständigen.