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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Lesermeinungen zum Böllern "Unser Hund bekommt dann immer Panikattacken"
t-online.de ruft dazu auf, dieses Silvester auf Böller zu verzichten. Mal kein Krawumm, dafür aber sauber ins Neue Jahr, mehr gute Luft zum Atmen und weniger Müllberge. Viele Leser unterstützen die Aktion. Das kritisieren Leser aus unserer Community an der Knallerei.
"Spaß haben ist super, Spaß haben auf Kosten anderer Menschen, der Tierwelt und der Natur ist absolut daneben" schreibt Osterhever in seinem Leserkommentar. Während einige Kommentatoren befürchten, ihnen solle die letzte große Freude im Jahr genommen werden, entgegnet maja: "Wenn jemand meint, dass man ihm diese einzige Freude nicht nehmen sollte, dann ist dieser Jemand zu bemitleiden."
Unsere Sonderseite zur Aktion #BesserOhneBoeller
Ein großer Teil der t-online.de-Community sieht die Böllerei an Silvester durchaus kritisch. Die Leser schreiben in ihren mehr als 1.000 Kommentaren deutlich, worin sie persönlich die Probleme mit dem Geknalle sehen, bieten aber auch Lösungsvorschläge dafür an, wie Silvester ohne wildes Böllern trotzdem nicht spaßbefreit sein muss.
Gesundheit und Umwelt haben Vorrang
Umweltschutz und Gesundheit liegen den Lesern sehr am Herzen. Leopold_Breuer betont die vom Knallzeug ausgehende Gefahr: "Dass zu Silvester auch die Zahl der Verletzten in die Höhe schnellt und in Notaufnahmen der Ausnahmezustand ausbricht, sollte man nicht vergessen. Leute, die riskant und fahrlässig mit den Böllern und Raketen spielen, gefährden nicht nur sich, sondern auch andere." Er selbst sei Asthmatiker und reagiere empfindlich auf die durch das Feuerwerk entstehende hohe Feinstaubbelastung. In einem weiteren Kommentar schreibt er: "Mein Lungenarzt hat mir letztes Jahr nach einem erheblichen Asthmaanfall geraten, am 1. Januar das Haus nicht zu verlassen.“
Huskyboy betont die Abfallproblematik: "In erster Linie nerven mich diese furchtbar vielen Hinterlassenschaften an Müll, die sich eben nicht nur auf Papier und Holzstangen reduzieren lassen, sondern auch aus Unmengen von leeren Flaschen und Plastik bestehen. Leere Flaschen (für Raketen) werden einfach stehen gelassen, Feuerwerksmüll findet sich in den entlegensten Ecken, an die keine Kehrmaschine herankommt, wieder.“
Klingelingeling und Ding Dong statt Krawumm
Für unseren Leser Rainjo ist es besonders der Lärm, der die Freude am Eintritt in das neue Jahr trübt. Das Knattern der Silvesternacht weckt bei ihm grauenvolle Assoziationen. "Denn dort, wo Krieg ist, wird genauso geknallt. Die Welt braucht diese Töne nicht mehr, die Akustik des Elends und des Todes, die sich in der Knallerei zu Silvester jedes Jahr widerspiegelt." Er will diesem Bild etwas entgegensetzen und formuliert seine ganz eigene besinnliche Silvestervision: "Ein Jahreswechsel im Stillen, mit Kirchengeläut, das wäre der friedlichste, umweltfreundlichste schönste Silvesterabend."
"Die Tiere können sich nicht die Ohren zuhalten"
Nicht nur die Kriegsassoziation macht den Lärm zum Problem. Gerade Leser, die Tiere besitzen, sorgen sich sehr. P.Langkous schreibt: "Die Tiere können einem leidtun, zumal sie die Knallerei viel lauter wahrnehmen als Menschen. Und ich finde es schon extrem laut." Passend hierzu verbildlicht maja: "Die Tiere können sich nicht die Ohren zuhalten."
Wie schlimm das tatsächlich sein kann, berichtet Horst Kornblum: "Unser Hund bekommt dann immer Panikattacken, Herzrasen und vor Angst hechelnd will er sich verkriechen findet aber keine ruhige Stelle im Haus. Diese Böllerei ist eine kollektive Tierquälerei und gehört abgeschafft." Er sieht das allerdings differenziert: "An einem großen Feuerwerk kann man sich sehr wohl erfreuen, aber nicht an der tagelang anhaltenden Böllerei."
Feuerwerk an festgelegten Plätzen
Die Idee von stärker reglementiertem Feuerwerk hat es auch einigen weiteren Lesern angetan. Leser Leopold_Breuer macht entsprechend den Kompromissvorschlag, "dass man an ausgewählten Plätzen (z.B. je einer im Umkreis von ca. 2 km) von Experten ein Feuerwerk durchführen lässt, das fände ich nicht verkehrt.“ Eine Idee von Osterhever geht in eine ähnliche Richtung. Auch er schlägt eine räumliche Beschränkung vor: "Man könnte in großen Städten Böllerplätze einrichten.“
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Richtig teuer soll es sein
Zynisch schreibt Kurt_Paulukat: "Schon seit Jahren schaue ich Silvester zu, wie andere ihr Geld in die Luft verpulvern. Das macht Laune und kostet mich keinen einzigen Cent."
Einige Leser fragen sich, warum man sein Geld für das Böllern verschleudere. Willy Wu setzt genau hier mit seinem Lösungsvorschlag an. Er fordert eine erstaunlich hohe Steuer für Knallkörper: "Mein Vorschlag an die Politik wäre die Steuer auf das Silvesterfeuerwerk auf 1000% des Verkaufspreises zu erhöhen, dann regelt sich das sehr schnell durch den Geldbeutel." Diesen Ansatz begrüßt auch Dustin, der Willy Wu im Kommentarbereich direkt antwortet: "Wer unbedingt knallen will, der kann das tun, dann kann derjenige es auch bezahlen."
Trotz der vielen starken Gegenargumente, freut sich auch eine große Zahl von Lesern darauf, das neue Jahr mit eigenem Feuerwerk zu begrüßen.