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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ressourcen schonen Wie Sie Lebensmittel bewusst einkaufen und richtig lagern
Ein großer Teil des Essens landet in der Tonne. Das lässt sich vermeiden. Nicht immer ist Schimmel der Übeltäter. Worauf Verbraucher achten und zugleich ihren Geldbeutel schonen können.
In Privathaushalten landen dem Bundeslandwirtschaftsministerium zufolge pro Jahr und Kopf 55 Kilogramm Lebensmittel im Müll. Die Hälfte davon sei vermeidbar, heißt es. Obst und Gemüse machen etwa ein Drittel der vermeidbaren Lebensmittelabfälle aus. Es folgen Gekochtes, Brot und Backwaren, Getränke, Milchprodukte, Fertigprodukte sowie Fisch und Fleisch.
Für ein Kilogramm Rindfleisch werden laut Ministerium etwa 15.420 Liter Wasser benötigt und 13,3 Kilogramm CO2 ausgestoßen. Für ein Kilo Äpfel sind es immer noch 820 Liter Wasser und 550 Gramm CO2.
Lebensmittelverschwendung beim Einkauf vermeiden
Verbraucher können die Verschwendung von Lebensmitteln reduzieren, wenn der Einkauf geplant ist und zudem ein Einkaufszettel geschrieben wurde. Im Supermarkt heißt es dann, sich Zeit zu nehmen und vor allem nicht hungrig einkaufen zu gehen. Ansonsten läuft man Gefahr, Spontankäufe zu tätigen, die dann doch nicht gegessen werden. Verbraucher sollten sich zum Beispiel überlegen, wie viel Joghurt sie wirklich verbrauchen und im Zweifel lieber zur kleineren Packung greifen.
Lebensmittel richtig lagern
Obst und Gemüse gehören im Kühlschrank ganz unten ins Gemüsefach, Fisch und Fleisch auf die unterste Ablage, Milchprodukte auf die mittlere, Käse und Speisereste auf die oberste. Eier, Butter und Getränke haben ihren Platz in der Tür. Mit Ausnahme von Obst und Gemüse sollte alles gut verpackt sein.
Nicht in den Kühlschrank gehören Brot, Speiseöle, Kartoffeln, Auberginen, Avocados, Tomaten und die meisten Südfrüchte. Kartoffeln und Zwiebeln brauchen einen trockenen, dunklen Ort. Brot bleibt in einer Brotbox oder einem Steinguttopf länger frisch. Käse am besten am Stück kaufen und in ein beschichtetes Papier einschlagen. Äpfel und Tomaten strömen Ethylengas aus, das andere Obst- und Gemüsesorten schneller reifen lässt, sie sollten deshalb separat gelagert werden. Angebrochene Packungen – Mehl, Reis oder Nüsse – in dicht schließende Behälter umfüllen. Geöffnete Konserven umfüllen und schnell verbrauchen.
Auf Schimmelbefall kontrollieren
Vorräte sollten regelmäßig kontrolliert und bei Schädlingsbefall (etwa Lebensmittelmotten) entsorgt werden. Bei Schimmelbildung ist Vorsicht angesagt: Bei Brot, Joghurt, Marmelade und Käse (Weich- wie Hartkäse) sollte gleich die ganze Packung weggeworfen werden, weil sich der Schimmel schon ausgebreitet haben könnte. Bei Nüssen, Zitrusfrüchten, Beeren, Gemüse mit hohem Wassergehalt wie Tomaten, Paprika, Auberginen, Gurken oder Zucchini sowie Wurzelgemüse wie Karotten sollten mindestens die befallenen Früchte komplett entsorgt werden.
Mindesthaltbarkeitsdatum vs. Verbrauchsdatum
Lebensmittel sind bei richtiger Lagerung auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums meist noch genießbar. Tragen vorverpackte Lebensmittel die Formulierung "mindestens haltbar bis", behalten sie bis zu diesem Datum ihre produkttypischen Eigenschaften, also Geschmack, Geruch oder Nährwert – vorausgesetzt, sie sind originalverpackt und wurden richtig gelagert. Auch danach sind sie meist noch eine Weile genießbar. Es gilt der Grundsatz: Erst schauen, dann riechen, dann schmecken. Wirkt alles normal, steht dem Genuss in der Regel nichts entgegen.
- Regional: Saisonkalender für Obst und Gemüse: Was wann kaufen?
- Hinweispflicht: Wie Sie aufgetautes Fleisch an der Theke erkennen
- Stiftung Warentest: Billigprodukte sind oft besser als Markenware
Produkte mit Verbrauchsdatum sollten nach Ablauf in den Müll. Bei Lebensmitteln, die sehr leicht verderblich sind, muss der Hinweis "zu verbrauchen bis" angegeben werden, gefolgt von einer Beschreibung der Lagerbedingungen. Als leicht verderbliche Lebensmittel gelten etwa zerkleinertes rohes Fleisch, Geflügel und vorgeschnittene Salate.
- Bundesministerium für Landwirtschaft
- Bundeszentrum für Ernährung
- Fachdienst AID
- Nachrichtenagentur AFP