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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wirkung des Gewürzes Ist zu viel Muskatnuss wirklich giftig?
Muskatnuss verfeinert viele Speisen. Doch ab welcher Menge wird die Verwendung der Muskatnuss kritisch?
Die Muskatnuss ist der Samen des Muskatnussbaums (Myristica fragrans), der zur Familie der Muskatnussgewächse gehört und ursprünglich aus Indonesien stammt. Die Bäume können bis zu 18 Meter hoch werden, besitzen eine graugrüne Rinde und dunkelgrüne, ovale Blätter. Von März bis Juli findet die Blütezeit mit gelben Blütenblättern statt.
Muskatnuss: Dieser Teil wird als Gewürz verwendet
In den Früchten des Muskatnussbaums, die an Aprikosen erinnern, verbirgt sich die eigentliche Muskatnuss. Ist die Nuss – also der Samen – reif, bricht die Frucht auf. Als Gewürz wird der Samen verwendet, nachdem er von Schale und Mantel befreit wurde.
Ein noch feineres Aroma als die Nuss hat aber die Muskatblüte, auch Macis genannt. Dabei handelt es sich um den getrockneten Samenmantel, der den bräunlichen Kern bis zur Reifung umgibt.
Ist Muskatnuss giftig?
Mit der Dosierung von Muskatnuss sollte man vorsichtig sein. Das liegt an den Inhaltsstoffen Myristicin und Elemicin. In größeren Mengen können diese Stoffe bei manchen Menschen einen rauschähnlichen Zustand auslösen. Und das wiederum ist mitunter mit diesen Folgen verbunden:
- Herzbeklemmungen
- Halluzinationen
- Gleichgewichtsstörungen
- Übelkeit
- Kopfschmerzen
- Schwindel
Aber: Die Menge macht's. Wer etwas Muskatnuss beispielsweise über eine Soße reibt, muss sich keine Sorgen machen. Bei Überdosierung kommt es zudem zu einem beißendem Geschmack, der das Essen ungenießbar macht und verhindert, dass man aus Versehen zu viel von dem Gewürz aufnimmt.
Ab etwa fünf Gramm Muskatnuss kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen – das entspricht in etwa ein bis zwei ganzen Nüssen. Lebensgefährlich wird es für Erwachsene ab einer Dosis von etwa drei Nüssen, für Kinder sind bereits zwei Nüsse tödlich. Deswegen sollten Sie ganze Nüsse außer Reichweite von Kindern aufbewahren.
In welches Essen passt Muskatnuss?
Muskatnuss besteht zu rund zehn Prozent aus ätherischen Ölen, sie hat ein volles Aroma mit leichter Schärfe und ist gesund. Mit ihr lassen sich vor allem helle Soßen und Suppen verfeinern, sie passt zu Eintöpfen und Gemüse wie Spinat, Kohlrabi, Lauch und Blumenkohl. Muskat verleiht aber auch Kartoffelpüree, Nudelgerichten, Käsefondue, Fisch, Wild und Lamm eine interessante Note. Und: Das besondere Aroma kann auch süße Speisen aufpeppen, beispielsweise Pfannkuchen, Eis und Obstsalat.
- Hier finden Sie ein Rezept für Kabeljau in Senfsauce mit Muskatnuss
Wichtig beim Kochen mit dem Gewürz ist allerdings, es nicht zu früh zum Essen zu geben, sondern erst in den letzten zehn Minuten vor Ende der Garzeit. Der Grund: Das Gewürz ist hitzeempfindlich und das Aroma verflüchtigt sich sehr schnell. Da der Geschmack sehr durchdringend ist, setzen Sie es am besten sparsam ein.
Tipp: Am besten ist es, wenn Muskatnuss gar nicht erst in den Topf kommt. Reiben Sie die Muskatnuss lieber in den Teller und geben dann beispielsweise eine Suppe oben drauf. Dadurch gewinnt der Geschmack.
Muskatnuss: Haltbarkeit und Verwendung
Wahre Muskatnussfans setzen beim Kochen auf die ganze Nuss und nicht auf das schon gemahlene Pulver. Denn der Geschmack des gemahlenen Pulvers verflüchtigt sich um ein Vielfaches schneller als bei der ganzen Nuss. Durch das Mahlen entsteht eine wesentlich größere Oberfläche, auf der die ätherischen Öle verlorengehen. Wird die Nuss dagegen erst kurz vor der Verwendung gerieben, bleiben die Öle erhalten.
Und wer sich sorgt, dass die Nuss schon zu lang in der Küchenschublade liegt, kann beruhigt sein: Solange das Gewürz appetitlich duftet, können Sie es verwenden. Ganze Muskatnüsse halten sich in der Regel zwei bis drei Jahre, wenn sie luftdicht, kühl und dunkel aufbewahrt werden.
Wirkung von Muskatnuss
Schon der Volksmund meint: "Muskatnuss im Wein und du bist mein." Die Muskatnuss soll angeblich anregend wirken. Zudem wird dem Gewürz nachgesagt, dass es eine heilende Wirkung bei Krankheiten des Magen-Darm-Trakts entfalten soll. Magenkrämpfe, Durchfall und Blähungen sollen damit gemindert werden.
Die Inhaltsstoffe der Muskatnuss sollen darüber hinaus krampflösend und schmerzlindernd wirken. Auch die Nerven sollen eine Stärkung erfahren.
- Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche