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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vorsicht vor giftigen Sorten Kastanien, Esskastanien, Maronen: Wo liegt der Unterschied?
Kastanie ist nicht gleich Kastanie. Es gibt essbare, aber auch giftige Sorten. Bevor Sie das nächste Mal beim Spaziergang auf die braunen Früchte stoßen, sollten Sie die wichtigsten Arten unterscheiden können.
Inhaltsverzeichnis
- Kastanien sind Nüsse
- Kastaniensorten: Die wichtigsten im Überblick
- Sind nicht essbare Kastanien giftig?
- Unterschied: Maronen und Edelkastanien
- Kastanien sammeln: Darauf sollten Sie achten
- Kastanien zubereiten: Sind sie frisch?
- Zubereitung: Kastanien kochen oder rösten
- Blätter der Edelkastanie und der Rosskastanie im Vergleich
- Rosskastanie als Waschmittel
Maronen sind ein besonders beliebter Snack auf Weihnachts- oder Herbstmärkten. Doch Sie sollten sie klar von Kastanien unterscheiden können, um sich nicht versehentlich zu vergiften.
Kastanien sind Nüsse
Kastanien sind Nüsse, die im Herbst an Kastanienbäumen reifen und von einer stacheligen Hülle umgeben sind. Insgesamt gibt es etwa 20 verschiedene Sorten, wobei nicht alle Früchte essbar sind.
Zu den bekanntesten Kastaniensorten in Deutschland zählen Rosskastanien, Edelkastanien oder Esskastanien und Maronen. Mithilfe der folgenden Tabelle können Sie die drei häufigsten Kastanienarten unterscheiden und herausfinden, wann man sie ernten kann und ob sie essbar sind.
Kastaniensorten: Die wichtigsten im Überblick
Kastanienart | Blütezeit | Erntezeit | essbar |
---|---|---|---|
Gewöhnliche Rosskastanie/ Weiße Rosskastanie bot. Aesculus hippocastanum | April bisMai | September bis Oktober | nein |
Rote Rosskastanie bot. Aesculus x carnea | April bisMai | September bis Oktober | nein |
Edelkastanie/Esskastanie bot. Castanea sativa | Juni bisJuli | Oktober | ja |
Sind nicht essbare Kastanien giftig?
Rosskastanien taugen als Tierfutter, sollten jedoch nicht von Menschen verzehrt werden. Aber sind die Kastanien bloß ungenießbar oder auch giftig? Laut der Informationszentrale gegen Vergiftungen der Uniklinik Bonn sind Rosskastanien gering giftig.
Dies betrifft alle Teile der Pflanze, insbesondere die grünen Samenschalen und die Früchte. Das Essen einer Frucht kann zu Übelkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen führen. Wenn Sie Kinder haben, klären Sie sie über die giftige Wirkung auf. Machen Sie ihnen klar, dass sie die Früchte zum Basteln und Spielen verwenden, aber nicht essen dürfen.
Unterschied: Maronen und Edelkastanien
Was genau sind eigentlich Maronen? Im Grunde handelt es sich um die gleiche Art wie die Edelkastanie. Allerdings werden Maronen speziell gezüchtet, sodass sie aromatischer schmecken. Auch sind sie etwas größer und runder als gewöhnliche Esskastanien. Außerdem lassen sich Maronen leichter schälen. Es gibt sie ab Ende September bis Anfang des folgenden Jahres zu kaufen; sie lassen sich gut lagern.
Kastanien sammeln: Darauf sollten Sie achten
Statt sie im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt zu kaufen, können Sie Kastanien während der Erntezeit auch selbst sammeln. Esskastanienbäume befinden sich häufig in Parks oder im Wald. Praktischerweise fallen reife Exemplare von selbst vom Baum und die Schalen platzen auf. Vergewissern Sie sich, dass es sich um Esskastanien handelt. Deren Hüllen tragen feinere Stacheln und die Früchte sind kleiner und laufen an einer Stelle spitz zu, wie die Bilder in der Tabelle zeigen.
Lagern Sie Ihre gesammelten Kastanien am besten im Kühlschrank in einem Plastikbeutel mit Luftlöchern. So halten sich die Nüsse bis zu einem Monat.
Kastanien zubereiten: Sind sie frisch?
Bevor Sie selbst gesammelte Esskastanien in der Küche verarbeiten, sollten Sie den Frischetest machen. Legen Sie die Nüsse in eine Schüssel mit lauwarmem Wasser: Sinken sie auf den Boden, sind sie frisch. Schwimmen sie an der Oberfläche, enthalten sie höchstwahrscheinlich Würmer und sollten entsorgt werden.
Bei verwurmten Kastanien zeichnen sich außerdem oft kleine Löcher in der braunen Schale ab. Ein weiteres Anzeichen für Frische ist eine glänzende Oberfläche: Sind die Früchte matt, sind sie vermutlich ausgetrocknet.
Zubereitung: Kastanien kochen oder rösten
Esskastanien oder Maronen sollten Sie nicht roh verzehren. Auch die braune Schale ist nicht essbar, sondern nur das Fruchtfleisch im Inneren. Kastanien lassen sich auf zweierlei Weise zubereiten: Im Kochtopf oder im Backofen. Beim Kochen oder Backen wandelt sich der hohe Stärkeanteil in Zucker um. Durch diesen Vorgang erhalten die Nüsse ihren typischen süßlichen Geschmack.
Kastanien kochen
Wollen Sie die Maronen kochen, schneiden Sie zuerst die Schale der Nussfrüchte mit einem scharfen Messer kreuzförmig ein. Diese Einkerbung verhindert, dass die Edelkastanien in der großen Hitze des kochenden Wassers platzen. Geben Sie die Früchte in einen Topf mit Wasser, sodass die Kastanien gerade so damit bedeckt sind.
Kochen Sie die Kastanien bei geschlossenem Deckel für etwa 15 bis 20 Minuten, bis die Schale leicht aufplatzt. Gießen Sie die gekochten Nussfrüchte durch ein Sieb ab und lassen Sie sie abkühlen. Anschließend können Sie die Kastanien ganz einfach von ihrer braunen Schale befreien: Dafür an den Einkerbungen die Schale zur Seite drücken und so das Fruchtfleisch herausholen.
Kastanien rösten
Bevor Sie Kastanien rösten, schneiden Sie sie mit einem scharfen Gemüsemesser kreuzförmig ein. Währenddessen können Sie Ihren Ofen bei Ober-/Unterhitze auf 200 Grad Celsius vorheizen. Nun verteilen Sie die Früchte auf einem Backblech – die geritzte Seite sollte nach oben zeigen. Schieben Sie das Blech für etwa 20 Minuten in den Backofen, bis die Schalen leicht aufplatzen.
Tipp
Platzieren Sie in der Mitte des Backblechs ein offenes Gefäß mit Wasser. Dies verhindert, dass die Edelkastanien beim Backen austrocknen.
Lassen Sie die Kastanien etwas abkühlen. Anschließend können Sie die Schale einfach mit den Fingern entfernen und die Frucht genießen.
Blätter der Edelkastanie und der Rosskastanie im Vergleich
Rosskastanie als Waschmittel
Rosskastanien sind zwar nicht essbar, aber sie können im Haushalt praktisch sein: Diese Art Kastanien kann Waschmittel ersetzen. In den Früchten stecken viele sogenannte Saponine. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erklärt, dass diese Substanzen unter Zugabe von Wasser schäumen.
Wie das Waschen mit den Nüssen genau funktioniert, lesen Sie hier. Wichtig zu wissen: Für weiße Wäsche ist normales Waschmittel besser geeignet – Kastanien geben einen leichten Gelbschimmer an die Kleidung ab.
- Eigene Recherche