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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kostenloses Hausmittel Wie Sie Ihre Wäsche mit Kastanien waschen können
Im Herbst gibt es ein ökologisches Hausmittel für die Waschmaschine direkt vor der Haustür. So lassen sich die Rosskastanien als Waschmittelersatz nutzen.
Eine Alternative zu üblichen Waschmitteln kann die Rosskastanie sein. Die Früchte des Baums besitzen viele sogenannte Saponine – Substanzen, die unter Zugabe von Wasser schäumen, erläutert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Kastanien vorher einlegen oder köcheln
Für eine Wäsche werden vier bis sechs Kastanien von der Schale befreit und mit einem Hammer, Nussknacker oder Messer zerkleinert. Das geht einfacher, wenn man sie zuvor für eine halbe Stunde in Wasser einlegt.
Die Stücke kommen nun für mindestens acht Stunden in ein Schraubglas, in dem sie etwa ein Viertel des Volumens einnehmen. Der Rest wird mit Wasser aufgefüllt. Dort hinein geben die Kastanien mit der Zeit ihre Saponine ab. Das erkennt man, wenn man das Glas schüttelt – oben bildet sich Schaum.
Beschleunigen kann man den Vorgang, indem man den Sud für 15 bis 20 Minuten köcheln lässt. Die Umweltexperten betonen aber, dass dies nicht so nachhaltig sei wie das kalte Ansetzen der Kastanien.
Der Sud wird dann durch ein Sieb in das Waschmittelfach gegossen. An Orten mit hartem Wasser sollte ein Teelöffel Waschsoda hinzukommen, alternativ noch etwas ätherisches Öl. Letzteres sollte als Medizinprodukt verwendbar sein, sprich nicht gewässerschädigend sein. Die BUND-Experten raten zu Lavendel- oder japanischem Heilpflanzenöl aus dem Reformhaus oder Bioladen.
Die abgesiebten Kastanien lassen sich trocknen und später ein zweites Mal verwenden oder direkt für einen neuen Sud aufgießen.
Früchte nicht für jede Wäsche geeignet
Mit der Zeit vergraut beim Reinigen mit Waschkastanien weiße Wäsche oder kann einen Gelbschimmer bekommen. Daher sollte man die Waschkastanien am besten lieber nur für farbige Teile nutzen. Außerdem können Kastanien hartnäckige Flecken nur bedingt entfernen.
Aber es gibt dafür auch Lösungsvorschläge: Selbst Firmen, die Waschkastanien vertreiben, raten teils, bei Weißwäsche zusätzlich Waschsoda oder Natron zu verwenden.
Überzeugte Nutzer von Waschkastanien empfehlen außerdem, die Früchte aus ihren braunen Schalen zu lösen, bevor man sie zum Einweichen ins Wasser gibt. Und man kann etwas Bleichmittel bei Waschgängen mit weißen Stücken hinzufügen. Flecken behandelt man einfach vor.
Die Lösung für eine längere Haltbarkeit
Man muss etwas Aufwand, Zeit und Planung in die Herstellung investieren – und zwar fast vor jedem Waschgang. Denn das Kastanien-Waschmittel sollte laut Nabu innerhalb von zwei Tagen aufgebraucht werden, sonst riecht es unangenehm.
Zudem lassen sich die Kastanien nur frisch im Herbst nutzen, da sie sonst austrocknen oder gar schimmeln. Aber hierfür gibt es eine Lösung: Die Kastanien haltbar machen.
Dafür die braunen Kugeln wieder zerkleinern. Bei großen Mengen einfach die Früchte in ein Tuch wickeln und mit dem Hammer bearbeiten, das geht schneller als einzeln mit dem Messer.
Die Stücke auf einem Tuch oder Blech ausbreiten und an warmen Tagen von der Sonne trocknen lassen. Alternativ bei rund 40 Grad Umluft für zwei bis drei Stunden in den Ofen geben. Wer Energie sparen will, kann die Restwärme etwa nach dem Backen nutzen. Allerdings sollte man laut Nabu sicherstellen, dass die Kastanienstücke ganz durchtrocknen können. Sonst schimmeln sie.
- Nachrichtenagentur dpa