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Tomatenstrunk: Darf man das Grüne an Tomaten mitessen?


Giftig oder nicht
Darf man das Grüne an Tomaten mitessen?

Der Strunk von Tomaten ist trocken und schmeckt holzig, in ihm steckt zudem der Stoff Solanin. Ist der nicht gesundheitsschädlich?

Aktualisiert am 30.07.2022|Lesedauer: 2 Min.
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Tomaten zählen wie Kartoffeln zu den Nachtschattengewächsen. Ihr Strunk, ihre Triebe, Blätter und Blüten enthalten das Alkaloid Solanin. Auch in unreifen Früchten steckt es. "Damit schützt sich die Pflanze effektiv auf natürliche Weise vor Insektenfraß und Pilzkrankheiten", erklärt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE).

Tomaten: Sollte der grüne Ansatz rausgeschnitten oder kann er mitgegessen werden?Vergrößern des Bildes
Tomaten: Sollte der grüne Ansatz rausgeschnitten werden oder kann man ihn mitessen? (Quelle: EdaYurukcu/getty-images-bilder)

Tomatenstrunk: Mitessen oder entfernen?

Die Gehalte im Stielansatz sind aber sehr gering. "Wer ihn schon häufiger mitgegessen hat, muss sich also keine Sorgen machen", sagt Antje Gahl von der DGE. Es sei dennoch ratsam, bei der Verarbeitung den grünen Ansatz herauszuschneiden. Er schmeckt ohnehin holzig und etwas bitter.

Unreife Tomaten weisen zwischen 9 und 32 mg Solanin pro 100 g auf. Bei reifen Tomaten liegt der Solaninwert bei 0 bis 0,7 mg.

So äußert sich eine Solanin-Vergiftung

Zu viel Solanin kann toxisch wirken und Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Atemprobleme und Krämpfe verursachen. Vorsicht ist vor allem bei Kindern geboten.

Laut der DGE treten Vergiftungserscheinungen ab einer Dosis von etwa einem Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht auf. Sie seien selten – und kommen eher in Verbindung mit Kartoffeln vor.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nennt als Höchstdosis, bei der keine unerwünschten gesundheitlichen Wirkungen beobachtet wurden, 0,5 Milligramm Glykoalkaloide pro Kilogramm Körpergewicht und Tag. Eine tödliche Dosis liegt der DGE zufolge zwischen drei und sechs Milligramm Solanin pro Kilogramm Körpergewicht.

Dass der Stunk von Tomaten Krebs begünstigt, ist übrigens ein Mythos. Dafür gibt es bislang keine wissenschaftlichen Belege.

Vorsicht bei grünen Tomaten

Von unreifen Tomaten sollten Verbraucher lieber die Finger lassen, da in ihnen vergleichsweise viel Solanin steckt. Hier gilt ebenfalls: Besonders für Kinder kann das schädlich sein. Sollten Tomaten beim Einkauf noch unreif sein, lassen Sie sie einfach einige Tage lang nachreifen – dann können sie bedenkenlos genossen werden.

Sorten, die als grüne Tomaten verkauft werden und auch im reifen Zustand noch grün sind (etwa Evergreen oder Green Grape), dürfen natürlich grün gegessen werden. Sie verlieren ihr Solanin wie gewöhnliche Tomaten mit zunehmender Reife.

Lycopin in Tomaten ist gesund

Tomaten haben auch viele gute Inhaltsstoffe. In ihnen steckt zum Beispiel viel Vitamin C. Als besonders gesund gilt das im Fruchtfleisch der Tomate enthaltene Lycopin. Es soll Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Krebs vorbeugen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Anfrage Deutsche Gesellschaft für Ernährung
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