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Wann ist Bio-Honig wirklich bio?


Richtlinien & Probleme
Wann ist Bio-Honig wirklich bio?

Bio-Honig, ein Kuriosum? Da die Produktion von Blütenhonig und Co. nur zum Teil vom Menschen kontrolliert werden kann, stellt sich die Frage: Wann ist Honig eigentlich bio? Die Antwort darauf finden Sie hier.

Aktualisiert am 03.03.2015|Lesedauer: 2 Min.
hm (CF), Ann-Christin Hübner
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Verpackungsangaben kümmern Bienen nicht

Egal, ob Blütenhonig, Waldhonig oder Rapshonig – die Herstellung des süßen Brotaufstrichs funktioniert nicht ohne Bienen. Den fleißigen Insekten sind Verpackungsaufschriften wie Bio-Honig einerlei, sie möchten Nektar sammeln und ihn weiterverarbeiten.

Kein Imker kann Bio-Qualität von Honig garantieren, aber die Richtlinien befolgen.Vergrößern des Bildes
Kein Imker kann Bio-Qualität von Honig garantieren, aber die Richtlinien befolgen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Der Mensch kann also nur die Rahmenbedingungen der Honigherstellung beeinflussen. Deshalb wäre beispielsweise die Bezeichnung "Honig aus ökologischem Anbau" angemessener als der Begriff Bio-Honig.

Bedingungen für Bio-Honig: Richtige Umgebung

Bienen bewegen sich in einem Radius von durchschnittlich fünf Kilometern, erklärt der Bayerische Rundfunk (BR) in einem Bericht zum Thema. Entsprechend kann kein Imker garantieren, dass die Insekten sich ihren Nektar ausschließlich auf ökologischen Bienenweiden holen.

Für Blütenhonig mit Biosiegel muss laut Biowarenanbieter "Alnatura" allerdings Folgendes gegeben sein: In einem Umkreis von drei Kilometern um den Standort muss ökologische Landwirtschaft betrieben werden. Industrieanlagen oder Autobahnen sind in diesem Bereich tabu.

Bienenkästen und Krankheiten wie Varroa-Milben

Außerdem müssen die Beuten – so nennt man Bienenkästen im Fachjargon – aus Naturmaterialien wie Holz, Lehm oder Stroh gefertigt sein und dürfen innen nicht gestrichen oder lackiert sein. Im Winter werden die Bienen ausschließlich mit ökologischem Honig oder ökologischem Zucker gefüttert.

Sollten die Insekten einmal krank werden, müssen Imker bei der Produktion von Bio-Honig ebenfalls anders handeln als bei konventionell hergestelltem Blütenhonig: Parasitäre Varroa-Milben zum Beispiel dürfen der Imkerei "Bio-Honig Bonn" zufolge nicht mit chemischen Stoffen bekämpft werden, sondern nur mit natürlichen Mitteln wie Ameisensäure.

Schwarmbildung schonend verhindern

Laut EU-Öko-Verordnung ist es Bio-Imkern außerdem verboten, die Flügel der Bienenkönigin zur Schwarmverhinderung oder -verzögerung zu beschneiden. Bienen neigen von Natur aus zum Schwärmen. Da es aus wirtschaftlicher Sicht lukrativer ist, stutzen konventionelle Imker die Flügel der Königin und unterbinden so den natürlichen Trieb der Insekten.

Dabei gibt es durchaus schonende Maßnahmen zur Schwarmkontrolle: Wenn Bienen alle ein bis zwei Jahre schwärmen, teilt sich ein Bienenstaat, wobei die eine Hälfte mit der alten Königin weiterzieht. Damit der Honigertrag nicht darunter leidet, können Imker den ausziehenden Schwarm einfangen und in separaten Beuten halten.

Unterschiede je nach Bioverband

Ein generelles Problem: Zusätzlich zur Öko-Verordnung der EU kann jeder Bioverband eigene Richtlinien aufstellen. Wenn Sie also genau wissen möchten, wie Ihr Bio-Honig hergestellt wurde, informieren Sie sich beim jeweiligen Verband.

Der Königsweg für Verbraucher bestände darin, Honig aus ökologischer Erzeugung bei einem regionalen Imker zu kaufen. So können Sie sich vor Ort ein Bild von der Haltung machen und tun etwas für den Bienenbestand in Ihrer Region.

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