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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wahre Alleskönner Bienenstaat: So teilen sich Honigbienen die Arbeit
In einem Bienenstaat leben oft bis zu 80.000 Honigbienen. Dennoch herrscht hier alles andere als Chaos. Was auf den ersten Blick vielleicht wie ein großes Gewusel wirkt, ist ein komplexes System. Jede Biene hat ihre Aufgabe, die sie in Abstimmung mit ihren Kollegen erfüllt.
Das Leben im Bienenstaat: Aufgaben klar verteilt
Über Jahrmillionen hat sich im Bienenstaat das System der Arbeitsteilung perfekt entwickelt. Jedes Bienenvolk beherbergt dabei drei verschiedene Arten von Bienen und jeder dieser Arten fällt eine bestimmte Aufgabe zu. Sie alle dienen vor allem dem Zweck, das Überleben ihrer Nachkommen zu sichern.
Wahre Alleskönner: Die Arbeitsbienen
Die Arbeitsbienen machen den größten Teil des Bienenstaates aus. Bis zu 80.000 von ihnen können in einem Staat leben. Arbeitsbienen entstehen aus weiblichen Larven, die mit Pollen und Nektar gefüttert wurden. Unmittelbar nach ihrer Geburt tritt eine Arbeitsbiene ihren Dienst an und putzt zunächst Wabenzellen, damit die Königin ihre Eier dort ablegen kann. Zudem versorgt und pflegt sie die Königin in den ersten Tagen ihres Lebens.
Ihre Karriere setzt sich als Ammenbiene fort, die für die Versorgung des Nachwuchses verantwortlich ist. Sobald die Arbeitsbiene in der Lage ist, Wachs zu produzieren, wird sie zur Baubiene und stellt Waben her. Im Laufe ihres kurzen Lebens übernimmt eine Arbeitsbiene außerdem die Wache an der Einflugöffnung des Bienenstocks, sammelt Nektar und Pollen und produziert Honig. Bereits nach sechs Wochen endet das arbeitsreiche Leben dieser Honigbienen bereits wieder. Lediglich im Herbst geborene Arbeitsbienen werden bis zu neun Monate alt, da sie die Königin den Winter über versorgen.
Bienenkönigin: Das Oberhaupt der Honigbienen
Die Bienenkönigin nimmt eine Sonderstellung innerhalb des Bienenstaates ein. Von ihr gibt es in jedem Volk nur ein Exemplar. Ihre Hauptaufgabe ist die Erhaltung des Volkes durch Fortpflanzung. Denn die Königin ist die einzige Honigbiene im Staat, die sich fortpflanzen kann. Dazu bricht sie bereits in der Woche nach ihrer Geburt zu einem einmaligen Hochzeitsflug auf und paart sich mit bis zu 20 Drohnen. Der dabei gesammelte Samenvorrat reicht für den Rest ihres Lebens.
Nach der Befruchtung legt die Bienenkönigin bis zu 2.000 Eier am Tag. Darüber hinaus sorgt sie für ein harmonisches Zusammenleben aller Honigbienen im Staat. Sie gibt die sogenannte Königinnensubstanz ab, die dafür sorgt, dass sich die Bienen bei ihrer Arbeit wohlfühlen und keine Eier legen.
Drohnen: Für die Fortpflanzung zuständig
Männliche Bienen, die Drohnen, spielen im Bienenstaat nur eine untergeordnete Rolle. Ihr Leben ist ausschließlich der Fortpflanzung gewidmet. Am Drohnensammelplatz hoffen die Drohnen auf die Kopulation mit einer Königin, um nach vollzogener Paarung zu sterben.
Drohnen beteiligen sich nicht an den anfallenden Arbeiten im Bienenstaat und müssen von den Arbeitsbienen gefüttert werden. Nach dem Ende der Paarungszeit werden sie von ihren weiblichen Artgenossen getötet, da sie für den Bienenstaat dann keine Funktion mehr haben.