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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Warenkunde So bleiben Küchen-Kräuter lange frisch
Frische Kräuter verleihen jedem Essen eine feine, aromatische Würze. Doch was im Supermarkt so knackig und frisch aussieht, lässt auf der heimischen Fensterbank oft schon bald die Blätter hängen. Was Sie beim Kauf von Küchen-Kräutern beachten sollten und wie die Topf-Pflanzen besonders lange frisch bleiben.
Gehen Kräuter schon nach kürzester Zeit auf der Fensterbank ein, ist oft die falsche Pflege schuld. Zu wenig Wasser lässt die zarten Pflanzen rasch welken. Wird jedoch zu eifrig gegossen, entsteht Schimmel am Stielansatz und die Triebe sterben ab.
Die Wassermenge ist entscheidend
Eine Faustregel besagt, dass man täglich rund zehn Prozent des Topfvolumens gießen sollte. Bei handelsüblichen Topfgrößen sind das etwa hundert Milliliter. Für Petersilie und Basilikum ist diese Wassermenge optimal. Bei Schnittlauch darf es auch etwas mehr sein: Bis zu 150 Milliliter verträgt er gut.
Pflanzen vor Sonnenbrand schützen
Kräuter brauchen Licht zum Wachsen. Allerdings sollten sie keinesfalls in der prallen Sonne stehen, da sie sonst einen Sonnenbrand bekommen. Die Blätter sind dann gelblich verfärbt, zäh und trocken. Ein halbschattiger Standort ist besser. Auch die richtige Ernte ist wichtig, damit sich die Triebe erneuern und die Kräuter lange halten. Beim Basilikum sollten nur Triebe geerntet werden, die mindestens fünf Zentimeter lang sind. Diese werden direkt über dem Blattknoten abgezupft. Dann können die Seitentriebe an diesen Stellen wieder austreiben. Bei Schnittlauch und Petersilie sollten die Triebe hingegen direkt am Stielansatz abgeschnitten werden.
Brauchen Kräuter Liebe?
Grundsätzlich ist die Küche als Standort für die feinen Kräuter nicht besonders gut geeignet. Denn die Kräuter brauchen nicht nur Licht und Wasser, sondern auch Luft und Bewegung. Das zeigten Tests an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Heidelberg. Die Forscher entwickelten eine "Streichelmaschine", bei der ein Stofflappen regelmäßig sanft über die Pflanzen streicht. Die Bewegung imitiert die Bedingungen in der Natur, in der die Pflanzen ständig Wind und Regen ausgesetzt sind. Die Tests zeigten: Pflanzen, die hundert Mal am Tag gestreichelt wurden, blieben stabiler und kompakter als diejenigen, die nicht gestreichelt wurden. Kräuter brauchen demnach zwar keine "Liebe". Sie wachsen jedoch besser durch Streicheleinheiten, die die natürlichen Gegebenheiten nachahmen.
Balkon und Garten sind der ideale Standort
Am besten wachsen die grünen Kräuter folglich draußen im Garten oder auf dem Balkon. Beim Einpflanzen sollte man den Kräutern viel Platz lassen und statt nährstoffarmer Kräutererde besser Qualitätsblumenerde verwenden. Beim Kauf der Topf-Pflanzen sollte man darauf achten, dass die Blätter sattgrün sind. Basilikum sollte zudem schön aromatisch riechen. Ein Schütteltest zeigt, ob die Pflanze frisch ist: Fallen beim Schütteln Blätter herunter, sind die Kräuter bereits welk. Auch von Pflanzen in sehr trockener oder völlig durchnässter Erde sollte man besser die Finger lassen.
Kräuter am besten selbst anbauen
Grundsätzlich sind Topf-Kräuter aus dem Supermarkt nicht sonderlich robust. Durch den langen Transport, die niedrigen Temperaturen und eine geringe Lichtzufuhr sind sie oft bereits geschwächt, wenn sie zu Hause ankommen. Daher empfiehlt es sich eher, selbst Kräuter auszusäen. Dafür gibt es spezielle Saatscheiben, die oben auf einen mit Erde gefüllten Topf gelegt werden. Wer selbst aussät, hat auch den Vorteil, dass er zwischen verschiedenen Sorten wählen kann: von glatter bis krauser Petersilie, Kubanischem, Genoveser bis hin zu Wildem Basilikum. Die beste Pflanzzeit ist April, allerdings sollten die Außentemperaturen für empfindliche Kräuter wie Basilikum nicht unter zwölf Grad liegen.