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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Richtig aufwärmen Ist Essen aus der Mikrowelle ungesund?
Wenn es schnell gehen muss, dann wird eine Mahlzeit nicht selten in der Mikrowelle erwärmt. Das hat aber auch Tücken: Häufig sind einige Stellen heiß, andere fast noch kalt. Mit ein paar Tricks können Sie das vermeiden.
Eben noch im Tiefkühlschrank, wenige Minuten später verzehrbereit auf dem Essenstisch – die Mikrowelle macht's möglich. Innerhalb kürzester Zeit wird Gefrorenes aufgetaut oder eine am Vortag zubereitete Mahlzeit erwärmt.
Ist Essen aus der Mikrowelle ungesund?
Dafür sorgt im Inneren des Gerätes die Mikrowellenstrahlung mit einer Frequenz von 2,45 Gigahertz. Klingt gefährlich, ist es aber nicht. Lebensmittel aus der Mikrowelle sind gesundheitlich unbedenklich.
Rein theoretisch kann man täglich Speisen oder Getränke aus der Mikrowelle zu sich nehmen. Wer allerdings glaubt, frisch zubereitetes Gemüse portionsweise einfrieren zu können und nach dem Aufwärmen in der Mikrowelle noch ein Nahrungsmittel mit allen Vitaminen zu sich zu nehmen, der irrt: Die meisten Vitamine sind hitzeempfindlich. Durch Temperatur, Licht und Sauerstoff verringert sich der Vitamingehalt in Lebensmitteln und fertigen Speisen.
Wer seine Mahlzeiten oft in der Mikrowelle erwärmt oder gart, sollte täglich zusätzlich rohes Obst und Gemüse essen, um den Vitamingehalt zu optimieren.
Warum wird das Essen nicht gleichmäßig warm?
In jeder Mikrowelle befindet sich ein sogenanntes Magnetron. Dieser Sender erzeugt elektromagnetische Wellen. Sie werden in den Innenraum des Gerätes geleitet, von den Wänden des Garraumes reflektiert und möglichst gleichmäßig im Gehäuse verteilt.
Die elektromagnetischen Wellen regen vor allem die Wassermoleküle in den Speisen zu starken Schwingungen an. Aufgrund dieser Schwingungen entsteht Wärme. Lebensmittel mit einem hohen Flüssigkeitsgehalt erwärmen sich daher schneller als eher trockene.
Ein Drehteller, der in vielen Mikrowellen vorhanden ist, soll für eine bessere Verteilung der Wärme in den Speisen sorgen und die sogenannten heißen Bereiche (hot spots) und Kältenester (cold spots) verringern. Diese entstehen besonders oft beim Auftauen, denn wenn ein gefrorenes Lebensmittel an einer Stelle zuerst schmilzt, bildet sich dort Wasser und wird besonders heiß.
Essen in der Mikrowelle richtig aufwärmen
Mit ein paar Tipps gelingt das Aufwärmen von Speisen und Getränken in der Mikrowelle besser:
- Damit Speisen und Getränke nicht spritzen oder an der Oberfläche trocken werden, sollten Sie sie mit einer Abdeckhaube schützen.
- Grundsätzlich sollten Sie Speisen während der Erhitzungs- oder Garzeit immer wieder umrühren und am Ende einige Minuten im Gerät stehen lassen. So verteilt sich die Hitze in der Speise am besten.
- Dass Lebensmittel in der Mikrowelle oft ungleichmäßig erhitzt werden, hat auch zur Folge, dass sich beispielsweise ein Kakao beim Trinken am Anfang nur lauwarm anfühlen und im nächsten Augenblick den Mund verbrennen kann. Wichtig ist daher: erst umrühren, dann trinken.
- Verteilen Sie das Essen möglichst gleichmäßig auf dem Teller und türmen Sie es am besten nicht auf.
- Geben Sie zu Soßen, Nudeln oder anderen Gerichten einen Spritzer Wasser dazu, so trocknen Sie nicht so schnell aus.
Das richtige Geschirr für die Mikrowelle
Beim Aufwärmen von Nahrung in der Mikrowelle ist die Wahl des Geschirrs wichtig. Eigens gefertigtes Mikrowellengeschirr eignet sich natürlich am besten, aber Porzellan und Glas gehen auch.
Keinesfalls zum Braten, Kochen und Erhitzen in der Mikrowelle sollten Küchenutensilien aus Melaminharz wie zum Beispiel Bambusgeschirr verwendet werden. Der Grund: Werden diese Küchenutensilien den hohen Temperaturen in der Mikrowelle ausgesetzt, können höhere Mengen Melamin und Formaldehyd freigesetzt werden und in Essen und Getränke übergehen. Dies kann schädlich für die Gesundheit sein.
Strahlung: Wie sicher ist die Mikrowelle?
Schutzvorrichtungen sorgen dafür, dass im Betrieb nur sehr wenig Strahlung nach außen gelangt. Trotzdem kann in der Umgebung der Sichtblende und der Türen eine geringe sogenannte Leckstrahlung auftreten. Hierfür ist in Sicherheitsnormen ein Grenzwert festgelegt – er liegt bei fünf Milliwatt pro Quadratzentimeter in einem Abstand von fünf Zentimeter von der Geräteoberfläche.
Bei technisch einwandfreien Geräten besteht keine gesundheitliche Gefahr. Grundsätzlich sollte aber eine unnötige Belastung mit hochfrequenten Feldern vermieden werden. Deshalb ist es ratsam, während der Zubereitung des Essens nicht die ganze Zeit vor der Mikrowelle zu stehen und durch die Scheibe des Gerätes zu schauen.
- Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche