Kein Kaffee, kein Sitzplatz Starbucks lässt nur noch zahlende Kunden rein
Starbucks führt demnächst einen neuen Verhaltenskodex ein. Er soll angeblich die Sicherheit von Kunden und Mitarbeitern gewährleisten.
Ein wenig im Internet surfen, sich aufwärmen oder mal schnell die Toilette benutzen – das geht in Starbucks-Filialen in Nordamerika künftig nicht mehr, ohne tatsächlich auch etwas gekauft zu haben. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, plant die Kaffeehauskette einen neuen Verhaltenskodex, der am 27. Januar in Kraft treten soll. Dann sollen sich nur noch zahlende Kunden in den Filialen aufhalten dürfen.
Das bedeutet das Ende einer Ära, in der Starbucks-Cafés oft als kostenlose Treffpunkte oder Arbeitsplätze genutzt wurden, wertet die Zeitung. Offenbar steckt hinter dem Verhaltenskodex aber ein Sicherheitskonzept des neuen Firmenchefs Brian Niccol. Er soll auch das Verbot von "Diskriminierung, Belästigung, Drogenkonsum und Betteln" beinhalten, so das "Wall Street Journal". Ziel sei es, "die Sicherheit von Gästen und Mitarbeitern zu verbessern".
Kostenloses Wasser, bisher ein Service für alle Besucher, soll künftig nur noch zahlenden Kunden angeboten werden. Niccol wird mit den Worten zitiert, Starbucks wolle wieder "das Gemeinschaftsgefühl eines Kaffeehauses" zurückgewinnen.
Komplette Kehrtwende von Starbucks
Die Entscheidung markiert eine Kehrtwende in der Unternehmenspolitik. 2018 hatte Starbucks nach einem umstrittenen Vorfall in Philadelphia beschlossen, seine Toiletten für alle zu öffnen. Damals wurden zwei schwarze Männer festgenommen, die sich in einer Filiale aufhielten, ohne etwas zu kaufen. Ihnen war von einem Mitarbeiter die Nutzung der Toilette untersagt worden, dann rief er sogar die Polizei. Die Männer wurden stundenlang festgehalten, bevor sie freigelassen wurden. Lesen Sie hier alles dazu.
Starbucks musste sich in der Folge Rassismusvorwürfen stellen. Nach den Verhaftungen schloss Starbucks mehr als 8.000 seiner Filialen in den USA für einen Tag, um seine Mitarbeiter in rassistischen Fragen zu schulen.
Branchenbeobachter sehen in den neuen Regeln auch einen Versuch, die Umsätze zu steigern. Das Unternehmen hatte zuletzt drei Quartale in Folge rückläufige Zahlen gemeldet (lesen Sie hier alles dazu).
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- wsj.com: "Starbucks’ New Café Policy: Dining Room" (Englisch, kostenpflichtig)