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Frühstück: Essen am Morgen macht dick? Expertin klärt auf


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Expertin räumt mit Mythos auf
Ist Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages?


Aktualisiert am 06.12.2023Lesedauer: 1 Min.
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Brötchen, Müsli oder Obst: Eine Ernährungsmedizinerin zeigt auf, was ein gutes Frühstück ausmacht. (Quelle: t-online)

"Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages" – dieser Werbespruch eines Cornflakes-Herstellers prägte unsere Gesellschaft. Doch was ist wirklich dran?

Der Kaffee dampft und duftet, die Brötchen – frisch vom Bäcker – stehen bereit, und zwischen süßer Konfitüre, herzhaftem Käse und dem Aufschnitt vom Metzger kann man sich kaum entscheiden: So sieht in vielen deutschen Haushalten ein gutes Frühstück aus. Denn die Mahlzeit am Morgen hat hierzulande Tradition.

Doch wer mit seinem Gewicht kämpft oder es morgens eilig hat, neigt oftmals dazu, auf die Grundlage am Morgen zu verzichten oder sie weniger üppig ausfallen zu lassen. Ein fataler Fehler, meint die Ernährungsmedizinerin Daniela Kielkowski.

Im Gespräch mit t-online klärt die Expertin darüber auf, warum ein deftiges Frühstück zum Abnehmen und sogar zu einem gesunden Schlaf beitragen kann.

(Quelle: t-online)

Ernährungsexpertin Daniela Kielkowski

Daniela Kielkowski ist Ärztin für Ernährungsmedizin. In ihrer Praxis in Berlin berät sie Menschen mit Gewichtsproblemen, Soffwechsel-Erkrankungen und Stoffwechsel-Störungen unterschiedlicher Ursache.

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"Vom Frühstück kann man nicht dick werden. Was man morgens in einen Ofen legt, es abends definitiv verbrennt."

Vor mehr als 100 Jahren prägte ein US-amerikanischer Cerealien-Hersteller den Ausdruck, Frühstück sei die wichtigste Mahlzeit des Tages. Doch ist das wirklich ein medizinisch fundierter Fakt oder doch nur ein Werbeslogan, der den Cornflakes-Verkauf antreiben soll?

Daniela Kielkowski ist Ärztin für Ernährungsmedizin mit eigener Praxis in Berlin. Im Gespräch mit t-online erklärt sie, was wirklich dran ist am Mythos Frühstück.

"Meine Großmutter hatte immer gesagt: Frühstücken wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettelmann. Ich arbeite jetzt als Ernährungsmedizinerin fast 20 Jahre und das erste, was ich meinen Patienten immer empfehle, ist ein reichhaltiges Frühstück."

Grund dafür: Morgens ist der Körper physiologisch in Höchstform und braucht Energiezufuhr.

"Sie arbeiten, sie sind unterwegs, auch mittags. Das heißt, der Körper benötigt seine Energie, seine Einnahmen, um das Leben zu meistern. Und deswegen weiß man heute auch wissenschaftlich, dass das Frühstück im Grunde genommen für den Stoffwechsel wirklich viel, viel besser ist, als wenn ich diese Mahlzeit ausfallen lasse. Und ganz wichtig auch ein Mittagessen. Das Problem ist nur, dass viele Menschen nach wie vor abends die Hauptmahlzeit haben, aus gesellschaftlichen Gründen. Die Familie kommt zusammen und wenn ich abends die Hauptmahlzeit esse und danach schlafen gehe, dann verbrenne ich die Energie gar nicht."

Ein gutes Frühstück kann sich also sowohl auf das Gewicht als auch auf den Schlaf positiv auswirken.
Ob die morgendliche Mahlzeit herzhaft oder süß ausfällt - das ist jedem selbst überlassen. Sofern man eine Sache beachtet.

"Wenn man morgens eher süß möchte, dann würde ich es auch immer mit guten Kohlenhydraten kombinieren. Zum Beispiel würde ich Nutella auf Vollkornbrot machen und nicht das weiße Brötchen oder Marmelade würde ich mit Mischbrot essen. Also immer eine gute Kombination. Und dann kann man es durchaus süß betont lassen. Ach ja, und zum Frühstück kann man in der Regel das meiste ausprobieren, weil vom Frühstück ist noch nie jemand dick geworden. Was Sie morgens in den Ofen legen, ist abends immer verbrannt."

Das gilt übrigens auch für Obst. Allerdings ist nicht jede Sorte zu empfehlen - zumindest für Menschen mit Gewichtsproblemen.

"Gute Obstsorten zum Frühstück für Menschen mit Übergewicht sind sämtliche Beeren, Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren. Ja, aber auch die Pfirsiche, oder Äpfel, ja auch Birnen haben natürlich auch einen hohen Fruchtzuckeranteil, aber sie haben einen guten Ballaststoffen Anteil. Sie haben Faserstoffe und die Banane hat das nicht."

Die Banane als Snack für zwischendurch ist also nicht empfehlenswert, wenn man abnehmen möchte. Außerdem wichtig: Auch Menschen, die schon sehr früh das Haus verlassen oder nach dem Aufstehen eigentlich gar keinen Hunger haben, sollten einen kurzen Frühstücks-Stop einlegen - so Daniela Kielkowski.

"Wenn ich wirklich ein Gewichtsproblem habe und ich stelle eine Fettverbrennungsstörung fest, dann würde das bedeuten, dass mein Körper schon morgens nach dem Aufstehen vielmehr die Energie aus meinen Muskeln zieht, als aus meinem Fett. Und dann würde ich denjenigen empfehlen, wenigstens eine kleine Portion zu essen, vielleicht 50 Gramm Haferflocken und dann beim Bäcker das Brötchen und den Kaffee to go, damit der Stoffwechsel einfach schon mal durch den Gang zum Bäcker zum Brennen kommt."

Fassen wir zusammen: Das Frühstück gibt uns also die nötige Energie, um die Herausforderungen des Tages zu bewältigen. Vor allem für Menschen mit Gewichtsproblemen lohnt es sich, der morgendlichen Mahlzeit genügend Raum zu geben. Alle anderen schaden ihrem Körper auch nicht, wenn sie das Thema Frühstück entspannter angehen.

"Wenn Menschen ihr ganzes Leben schlank sind, noch nie ein Problem gehabt haben und sagen Och nee, Frühstück ist nichts für mich und ich esse halt nur abends, dann müssen sie auch nichts verändern, weil der Stoffwechsel das alles alleine kompensiert."

Wie Frühstück zur Geheimwaffe für die Gesundheit wird und welche Lebensmittel dazu morgens auf den Tisch gehören, erfahren Sie hier oder oben im Video.

Verwendete Quellen
  • Interview mit Ernährungsmedizinerin Daniela Kielkowski
  • Grafiken und Videos über Getty Images und Imago Images
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