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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Koffeinfreier Kaffeegenuss Malzkaffee: Das steckt hinter der Kaffee-Alternative
Kaffee gehört zur Morgenroutine vieler Menschen. Doch nicht jeder verträgt den Wachmacher – meist wegen des Koffeins. Malzkaffee ist eine Alternative.
Weil Kaffee ab Mitte des 18. Jahrhunderts aufgrund von Einschränkungen und Herstellungsverboten als Luxusgut galt, musste ein Ersatz her. Nach Zichorienkaffee und Feigenkaffee wurde Mitte des 19. Jahrhunderts auch der Gerstenkaffee entwickelt.
Was ist Malzkaffee?
Malzkaffee oder Gerstenkaffee wird oft auch als "Muckefuck" bezeichnet. Hergeleitet wird das Wort zum einen aus dem Französischen von "Mocca faux" (falscher Kaffee) und zum anderen aus dem rheinisch-westfälischen Wort für dünnen Kaffee. Malzkaffee wird nicht aus Kaffeebohnen, sondern aus Gerste hergestellt. Er ersetzt demzufolge herkömmlichen Bohnenkaffee, unterscheidet sich aber kaum in Herstellung, Farbe und Geschmack.
Malzkaffee ...
- gilt als magenfreundlich und verträglicher, da er weniger Gerbstoffe enthält.
- liefert durch enthaltene Kohlenhydrate Energie.
- sollte in Maßen konsumiert werden, da er durch das Rösten Acrylamid* enthält.
- ist koffeinfrei und kann auch am Abend genossen werden.
- unterstützt durch das enthaltene Inulin beim Ein- und Durchschlafen und wirkt sich positiv auf die Darmgesundheit aus.
* chemischer Stoff, der im Verdacht steht, krebserregend zu sein und das Erbgut zu schädigen.
Herstellung von Malzkaffee
Die Herstellung des Malzkaffees erfolgt in 6 Schritten:
- Reinigen: Unreinheiten, Schalen, Stiele und Blätter vom Getreide entfernen.
- Keimen/Mälzen: Gerste in Wasser einweichen. Aus enthaltener Stärke entsteht Malzzucker.
- Trocknen: Getreide über mehrere Wochen trocknen.
- Rösten: Getrocknete Gerste bei 150–200 Grad Celsius schonend rösten. Dabei wird der Malzzucker karamellisiert.
- Mahlen: Die geröstete Gerste wird gemahlen.
- Zerkleinern: Die beim Mahlen entstandenen Bestandteile werden zerkleinert. Durch Hinzugabe von heißem Wasser entsteht ein Extrakt, welcher sprüh- oder gefriergetrocknet wird. Resultat ist ein feines Kaffeepulver.
Zubereitung von Malzkaffee
Malzkaffee lässt sich sowohl gemahlen als auch als lösliches Instant-Granulat schnell und einfach zubereiten. So geht's:
- Etwa 200–300 ml Wasser im Wasserkocher aufkochen,
- 1–2 (gehäufte) TL Malzkaffee in eine Tasse geben,
- heißes, nicht kochendes Wasser aufgießen, umrühren, fertig.
Wer seinen Kaffee nicht schwarz trinken möchte, kann Milch hinzufügen. Geschmacklich verfeinern oder süßen können Sie ihn mit verschiedenen Aromen oder Zucker. Wer statt des Heißgetränks ein Kaltgetränk bevorzugt, gießt den Kaffee ganz einfach mit kaltem Wasser auf.
Geschmack des Malzkaffees
Auch wenn Malzkaffee dem klassischen Bohnenkaffee ähnelt, ist er meist milder im Geschmack, da er weniger Bitterstoffe enthält. Hierbei spricht man von einer hellen Röstung, während dunkel gerösteter Kaffee einen intensiveren Geschmack aufweist. Der karamellisierte Malzzucker sorgt zudem für eine süße Note. Daher wird er nicht nur von Erwachsenen, sondern auch ab und zu von Kindern gern getrunken.
Malzkaffee selber machen
Wer Malzkaffee selber herstellen möchte, nutzt zum goldbraunen Rösten eine beschichtete Pfanne. Verbrannte Körner sollten Sie entfernen, da sich diese negativ auf den Geschmack auswirken können. Nach dem Abkühlen mahlen Sie die Getreidekörner in einer Kaffeemühle und brühen den Malzkaffee auf. Nun können Sie Ihren selbstgemachten "Mocca faux" in vollen Zügen genießen.
- oekotest.de: "Wie viele Tassen am Tag: Ist Kaffee gesund oder ungesund?" (Stand: 14.11.2021)
- lebensmittellexikon.de: "Malzkaffee, was ist das? Kaffee: Definition, Warenkunde, Lebensmittelkunde" (Stand: 28.09.2022)
- coffeescience.de: "Malzkaffee: Die Kaffee Alternative aus Getreide" (Stand: 28.09.2022)
- eigene Recherche