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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Pilze Schwefelkopf: Genießbare und ungenießbare Arten des Pilzes
Von rund 20 Schwefelkopf-Arten, die in Europa vorkommen, eignen sich einige hervorragend als Speisepilz, während andere stark giftig sind. Zwar sollte die abschließende Bestimmung immer ein Fachmann der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM) vornehmen, bei einer Vorauswahl helfen jedoch folgende Merkmale.
Rauchblättriger Schwefelkopf: Guter Speisepilz
Ein sehr beliebter Speisepilz ist der Rauchblättrige Schwefelkopf. Er wächst in der Natur vom Frühling bis in den Spätherbst und sogar in milden Wintern auf Nadelholzstrünken oder Wurzeln liegen gebliebener, vermodernder Bäume – entweder büschelweise oder einzeln. Sein gelblicher, blass orangebrauner Hut misst zwei bis sechs Zentimeter, ist zunächst gewölbt und dann ausgebreitet. Häufig wellt sich der Rand und weist weiße Velumreste auf. Das Farbspektrum der Lamellen reicht von Hellbraun bis Purpurgrau. Der Stiel ist mit acht Zentimeter Länge und einem Zentimeter Breite vergleichsweise lang und dünn. Oben blassgelb, wird er nach unten immer dunkler. Beim Sammeln sollten Sie die regional unterschiedlichen Vorgaben zur Höchstmenge einhalten.
Ungenießbare Arten
Der ihm sehr ähnlich sehende Gesellige Schwefelkopf ist zwar ebenfalls nicht giftig, dafür aber bitter und ungenießbar. Sein Hut hat einen geringeren Durchmesser und tendiert farblich etwas mehr in Richtung Braun. Der Stiel hingegen ist zunächst stark weißfaserig und später weiß genattert. Durch den hohen, aber schmalen Stiel wirkt der Pilz ausgesprochen zart. Die Blätter sind grauocker bis olivgrau mit hellen Schneiden. Im Herbst wächst diese Art ebenfalls auf Nadelholzstrünken.
Ein Ziegelroter Schwefelkopf unterscheidet sich recht deutlich von den beiden beschriebenen Arten. Sein glatter Hut ist mit fünf bis zwölf Zentimetern deutlich größer und in der Mitte ziegelrot gefärbt. Zum Rand verläuft sich die Farbe etwas und endet in einem gelblich weißen gewebeartigen Schleier. Der blassgelbe Stiel, genauso lang wie der Hut breit, ist meist gekrümmt und durch Velumreste zum Teil mit Flöckchen besetzt. Der Ziegelrote Schwefelkopf wächst von August bis Dezember an Totholz von Buche und Eiche. Inwieweit der Pilz giftig oder essbar ist, darüber streiten sich die Pilzkenner. Wie Apotheker Matthias Zimmermann auf "natur-lexikon.com" zusammenfasst, bewerten verschiedene Experten den Ziegelroten Schwefelkopf als "bedingt essbar", "ungenießbar" oder "schwach giftig". Er könne die Schleimhäute von Magen und Dünndarm reizen sowie Erbrechen und Durchfall verursachen.
Giftig: Grünblättriger Schwefelkopf
Stärkere Beschwerden in Form von lang andauernden Schmerzen, Koliken und Krämpfen ruft der stark giftige Grünblättrige Schwefelkopf hervor. Der Verzehr kann sogar zum Tod führen. Der Pilz wächst von Mai bis November an Stubben, Wurzeln und Stämmen von Laub- und Nadelholz. Besonders häufig finden Sie ihn an der Weißbuche, der Weide, der Eiche und Birke – und zwar in großen Mengen. Sein Hut ähnelt in Farbe dem des Ziegelroten Schwefelkopfes, ist meist aber etwas kleiner. Er ist anfangs halbkugelig, später ausgebreitet und häufig in der Mitte gebuckelt. Die ganz jungen Pilze sind am Rand von einem gelben, faserig häutigen Schleier überzogen. Mit gerade mal drei bis sieben Millimeter Dicke, dafür aber bis zu zehn Zentimeter Höhe wirkt der Stiel außergewöhnlich lang und schmal. Ebenso wie das dumpf riechende, bitter schmeckende Fleisch leuchtet er in giftigem Schwefelgelb.