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"Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul": Bedeutung erklärt


Redewendungen
Die Bedeutung hinter: Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul

Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Nutzen Sie die Redewendung auch und rätseln über die Herkunft? Wir klären auf.

02.01.2025|Lesedauer: 2 Min.
Von t-online
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Das Gebiss von Pferden gibt Aufschluss über Gesundheit und Alter des Tieres. Beim Handel mit Pferden wird dementsprechend ins Maul des Gauls geschaut. Früher hatten mehr Menschen Pferde, weshalb das Überprüfen des Gebisses üblicher war. Wir erklären, wie daraus eine Redewendung über den Umgang mit Geschenken wurde.

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Horse standing in a stall in the modern stable., Beautiful horse standing in a stall in the modern stable., Beautiful horse standing in a stall in the modern stable., 27.10.2024, Copyright: xolinchukx Panthermedia38184077.jpg (Quelle: Ruslan Olinchuk/imago)

Daher kommt der geschenkte Gaul

Redewendungen sind häufig Handlungsanweisungen oder Verhaltensrichtlinien. Einem geschenkten Gaul nicht ins Maul zu schauen, ist ebenfalls als Verhaltens-Maßregel zu verstehen. Beim Handel mit Pferden ist es üblich, das Gebiss der Tiere zu prüfen, um den Wert des Pferdes einschätzen zu können und gegebenenfalls über den Preis zu verhandeln. Ist das Pferd aber ein Geschenk, soll das Prüfen des Gebisses ausbleiben. Das Prüfen ist überflüssig, weil über keinen Preis verhandelt werden muss. Wichtiger für die Redewendung ist, dass der Wert des Geschenkes nicht überprüft oder gar hinterfragt werden soll.

Der Sinn der Redewendung gilt für Geschenke im Allgemeinen. Bekommt man ein Geschenk, ist die angemessene Reaktion Dankbarkeit und Freude. Der Wert des Geschenkes soll dabei keine Rolle spielen. Anders ausgedrückt bedeutet die Redewendung so viel wie: Nehmen Sie ein Geschenk dankend an, ohne sich über den Preis oder den Wert Gedanken zu machen.

So alt ist die Redewendung

Die Mehrzahl der Redewendungen im heutigen Sprachgebrauch sind alt. Der geschenkte Gaul geht bis in die Spätantike zurück. Ein Kirchenvater namens Sophronius Eusebius Hieronymus schrieb in einem seiner Werke den lateinischen Satz: “Noli equi dentes inspicere donati“, was ins Deutsche übersetzt zum heutigen Sprichwort wurde.

Der Ursprung von Redewendungen gibt uns für gewöhnlich Aufschluss über den ursprünglichen Sinn hinter den Worten. Dadurch können die Redewendungen im heutigen Sprachgebrauch präziser eingesetzt und mögliche Diskrepanzen zwischen den Jahrhunderten überwunden werden.

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