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Was ist eine Fiktionsbescheinigung?


Begriffe erklärt
Was ist eine Fiktionsbescheinigung?

Eine Fiktionsbescheinigung lässt sich dem Aufenthaltsrecht zuordnen. Viele Ausländer sind unsicher, wann sie das Dokument benötigen. Wir erklären es.

21.08.2024|Lesedauer: 2 Min.
t-online, Kerstin Helbig
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Fiktionsbescheinigungen dienen dem Nachweis des vorläufigen Aufenthaltsrechts. Sie machen sich Sorgen, weil Sie eine Fiktionsbescheinigung erhalten haben oder möchten sich allgemein informieren? Dieser Text liefert Ihnen Antworten.

Eine Fiktionsbescheinigung liegt auf einem Tisch mit der Vorderseite nach obenVergrößern des Bildes
Die Fiktionsbescheinigung dient als Nachweis für ein vorläufiges Aufenthaltsrecht in Deutschland. (Quelle: rheinmainfoto/imago-images-bilder)

Was ist eine Fiktionsbescheinigung?

Ausländer machen sich häufig Sorgen, weil sie eine Fiktionsbescheinigung erhalten. Das Dokument dient Ausländern in Deutschland als Nachweis, dass sie ein vorläufiges Aufenthaltsrecht erworben haben. Die Fiktionsbescheinigung besitzt für den Zeitraum Gültigkeit, in dem der Antrag auf Aufenthaltserlaubnis von der Ausländerbehörde geprüft wird. Die Bezeichnung des Dokuments lässt auf die juristische Fiktion schließen, dass das bisherige Aufenthaltsrecht auch während der Prüfung der Angelegenheit Bestand hat.

Welche Arten von Fiktionsbescheinigungen gibt es?

Es gibt drei unterschiedliche Arten von Fiktionsbescheinigungen mit verschiedenen Bedeutungen:

  • Duldungsfiktion: Die Verlängerung des Aufenthaltstitels wurde zu spät gestellt. Durch diese Zeitverzögerung erlangt der Antragsteller automatisch diesen Status. Duldungsfiktionen sind nicht mit einem Aufenthaltsrecht gleichgestellt. Die betreffenden Personen werden in Deutschland zunächst geduldet und dürfen nicht abgeschoben werden. Dies kann bei negativer Entscheidungsfindung jedoch passieren.
  • Fortgeltungsfiktion: Bei einer Fortgeltungsfiktion wurde der Antrag zur richtigen Zeit gestellt. Der bisherige Aufenthaltstitel bleibt bis zur endgültigen Entscheidung der Behörde bestehen. Die Fortgeltungsfiktion gilt lediglich als Nachweis und hat für den Betreffenden keine negativen Folgen.
  • Erlaubnisfiktion: Wer keinen Aufenthaltstitel besitzt, sich aber rechtsmäßig im Land aufhält und den Aufenthaltstitel beantragt hat, erhält eine Erlaubnisfiktion. Betroffen sind Personen, die rechtsmäßig nach Deutschland eingereist sind. Die Erlaubnisfiktion hat Gültigkeit für Bürger aus den USA, Australien, Japan, Kanada oder Neuseeland. Die Erlaubnisfiktion gilt auch für ukrainische Staatsbürger.

Wo wird eine Fiktionsbescheinigung erteilt?

Die Fiktionsbescheinigung erteilt die Ausländerbehörde des jeweiligen Wohnortes. Personen müssen den entsprechenden Antrag stellen. Dies kann persönlich vor Ort geschehen oder auch auf dem Postweg abgewickelt werden. Nach Antragstellung wird die Ausländerbehörde kontrollieren, ob die Voraussetzungen für eine Fiktionsbescheinigung erfüllt sind. Die Erteilung einer Fiktionsbescheinigung ist kostenpflichtig. Erwachsene zahlen 13 Euro und für Kinder werden 6,50 Euro in Rechnung gestellt.

Verwendete Quellen
  • Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen: "Fiktionsbescheinigung"
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