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"Öko-Test" findet viel Mineralöl: Jedes zweite Olivenöl fällt durch


19 Produkte im Labor
Jedes zweite Olivenöl fällt bei "Öko-Test" durch

Von t-online, cch

21.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Olivenöl im Test: Nicht viele Produkte konnten bei der Untersuchung von "Öko-Test" überzeugen.Vergrößern des Bildes
Olivenöl im Test: Nicht viele Produkte konnten bei der Untersuchung von "Öko-Test" überzeugen. (Quelle: dulezidar/getty-images-bilder)

Jede Menge schlechte Noten für Olivenöl: In einer Untersuchung von "Öko-Test" ist mehr als die Hälfte der getesteten Produkte durchgefallen. Das liegt nicht nur an Mineralölrückständen.

Olivenöl ist oft mit Mineralöl verunreinigt. Zu diesem Schluss kommt die Zeitschrift "Öko-Test" nach einer Untersuchung von insgesamt 19 Ölen (Heft 5/2022). Nur ein getestetes Produkt war frei von Mineralölbestandteilen. Bei den übrigen war der Gehalt mindestens "leicht erhöht", in den meisten Fällen aber "stark erhöht".

Die Öle hatten zum Teil noch weitere Probleme. So schnitten insgesamt neun Produkte mit "ungenügend" ab und sieben mit "mangelhaft". Zwei waren immerhin "befriedigend" und nur eins wurde mit "sehr gut" bewertet.

"Öko-Test" findet Mineralöl in Olivenöl

In den meisten Produkten steckten gesättigte Kohlenwasserstoffe (MOSH). Sie reichern sich im menschlichen Körper an – mit noch unklaren Folgen.

In rund einem Drittel der getesteten Öle entdeckte das Labor zudem aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH). Unter den MOAH können sich Verbindungen befinden, die krebserregend sind. Die höchste Belastung mit MOSH und MOAH entdeckte das Labor im "Filippo Berio Classico Natives Olivenöl Extra" ("ungenügend"). In dem Öl wurden darüber hinaus polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Weichmacher in Spuren nachgewiesen sowie zwei Pestizide in Spuren (darunter Deltamethrin, das für Bienen giftig ist).

Qualität schlechter als angegeben

Bei drei Olivenölen waren Geruch und/oder Geschmack so fehlerhaft, dass die angegebene Qualitätsklasse "nativ extra" nicht stimme. Das "Ener Bio Spanisches Olivenöl Extra" von Rossmann ("ungenügend") beschrieben die Sensorikprüfer als ranzig. Laut ihrer Prüfung müsste es eigentlich als "nativ" anstatt als "nativ extra" eingestuft werden. Gleiches war bei "La Española Natives Olivenöl Extra" von Reichold Feinkost ("ungenügend") der Fall. Sein Geschmack wurde als "stichig" und "schlammig" beschrieben.

Noch schlechter war die Qualität des "Natives Olivenöl Extra" von Alnatura. Es schmeckte und roch laut den Testern ranzig und gehöre in die Qualitätsklasse "lampant" – und diese darf als Speiseöl in Deutschland gar nicht verkauft werden. Alnatura hat die betroffene Charge laut eigenen Angaben mittlerweile aus dem Verkauf genommen.

Dieses Olivenöl ist der Testsieger

Nichts zu kritisieren hatten die Tester hingegen beim "Kreta Olivenöl Nativ Extra" von Rapunzel ("sehr gut"). Dieses war auch das einzige Öl in der Untersuchung, das frei von Mineralöl war. Es hatte bereits im vergangenen Olivenöl-Test von "Öko-Test" im Jahr 2019 überzeugt.

Getestet wurden insgesamt 19 Olivenöle mit der ausgelobten Güteklasse "nativ extra". Neun davon waren bio. Im Labor wurden sie auf Verunreinigungen mit Mineralölbestandteilen untersucht sowie auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Zudem wurden Geschmack und Geruch von geschulten Sensorikprüfern bewertet.

Verwendete Quellen
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