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"Bares für Rares": "Einmaliges Stück Zeitgeschichte" macht Experten sprachlos


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"Einmaliges Stück Zeitgeschichte"
"Bares für Rares": "Echte Sensation" macht Experten sprachlos


06.08.2021Lesedauer: 3 Min.
"Bares für Rares": Manche Objekte überraschen sogar Moderator Horst Lichter und Experte Albert Maier noch.Vergrößern des Bildes
"Bares für Rares": Manche Objekte überraschen sogar Moderator Horst Lichter und Experte Albert Maier noch. (Quelle: ZDF/Frank Dicks)

Ein außergewöhnliches Unikat bringt ein Maschinenbauingenieur aus Berlin zu "Bares für Rares". Doch wie außergewöhnlich es wirklich ist und wie viel Geld er dafür bekommt – damit hat der 29-Jährige nicht gerechnet.

"Mein lieber Herr Gesangsverein! Albert, ist das so ein Ding, was man an die Wand macht und dann kommt da eine Madonna drauf?", fragt Moderator Horst Lichter den Experten Albert Maier, als er die Rarität erblickt, die Maschinenbauingenieur Melchior Wolff bei "Bares für Rares" verkaufen möchte. "Genau, eine Wandkonsole", antwortet Maier, der das Objekt ganz interessiert begutachtet.

Doch zunächst möchte Lichter nach der Begrüßung von Wolff wissen, woher die Rarität stammt. "Meine Vorfahren kommen aus dem Rheinland und aus diesem Bezug komme ich zu der Skulptur. Die habe ich von meinem Opa und er hat sie von einem befreundeten Pastor. Woher er sie hat, wissen wir leider nicht", sagt der 29-Jährige.

"Mir bleibt die Luft weg. Das ist eine Sensation!"

"Es ist Eichenholz, alles im gotischen Stil geschnitzt und stammt aus dem 19. Jahrhundert", stellt Maier fest, der die Wandkonsole als Teil des Kölner Doms identifizieren kann. "Ja, ich muss sagen: 'Mir bleibt die Luft weg'. Das ist eine Sensation! Sie haben ein Museumsstück mitgebracht", ruft er freudig aus und kennt auch die Herkunftsgeschichte der Rarität. Denn auf dem Stück befindet sich folgender Schriftzug: "Aus dem Holzwerk des anno 1868 abgebrochenen Domkranes des 400-jährigen Wahrzeichens der Stadt Köln gefertigt."

"Die Grundsteinlegung des Kölner Doms war im Jahr 1248 und Mitte des 14. Jahrhunderts wurde ein Baukran gefertigt, um die Türme zu machen. Zwecks Geldmangels haben sich die Bauarbeiten etwas verzögert und der Kran stand praktisch 400 Jahre am Kölner Dom. Es war wie ein Wahrzeichen der Stadt", weiß der Experte. "Im Jahre 1842 gab es Geld von drei Königshäusern – Sachsen, Preußen und Bayern – und im Zuge dessen wurden die morschen Teile des Krans ausgewechselt. Und aus so einem erneuerten Teil, wurde 1868 die Konsole gefertigt", ist sich Maier sicher.

Das Holz sei also aus dem Jahr 1842, der Kölner Dom 1880 fertiggestellt worden. "In dieser Größe ist es ein Unikat, das gibt es keine zwei Mal, Horst", sagt Maier begeistert nach seiner Expertise. "Also ganz ehrlich, das ist eine echte Sensation!", findet auch Lichter. "Ich muss sagen, mir fehlen fast die Worte, wenn ich das hier anschaue, es ist wunderschön", ergänzt Maier, der nur kleine Beschädigungen festgestellt hat.

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"Wahnsinn, was man in dieser Sendung alles sieht!"

Der Wunschpreis von Wolff und seinem Opa liegt allerdings bei nur 500 Euro. "Dieses Unikat zu bewerten, ist nicht einfach. Abgesehen von der Qualität der Schnitzerei kommt natürlich die Provenienz dazu – und die ist einmalig", sagt Maier. "Wenn ich einen kleinen Preis sage, einen Minimum-Preis – 2.000 bis 3.000 Euro –, dann liege ich sicherlich falsch, denn ein Freund des Kölner Doms, bezahlt wesentlich mehr", glaubt er.

Mit diesem Ergebnis hat Wolff nicht gerechnet. "Ich bin richtig baff", sagt er und versucht sein Glück im Händlerraum. "Ein unglaubliches Stück", bemerkt Auktionator Wolfgang Pauritsch sofort, startet aber erst einmal nur mit einem Gebot von 300 Euro. Schnell überbieten sich die Händler jedoch und Schmuckhändlerin Elke Velten gibt als Kölnerin ein Gebot von 1.500 Euro ab.

Aber auch Schmuckexpertin Susanne Steiger ist an dem Objekt interessiert und erhöht schließlich auf 2.500 Euro. "Das ist ein Stück Kölner Geschichte", findet sie. Als Pauritsch bei einem Gebot von 3.200 Euro aussteigt, kontert Steiger: "Ich mach' mich gerade warm – 3.300 Euro." Velten lässt zwar zunächst nicht locker, steigt jedoch bei einem Gebot von 4.200 Euro von Steiger aus. "Wollen wir das Geschäft machen mit 4.200 Euro für ihr einmaliges Stück Zeitgeschichte?", fragt sie den Verkäufer.

Wolff pokert allerdings noch einmal. "Für 4.300 Euro machen wir es", sagt er. Schließlich einigen sie sich aber auf 4.250 Euro. "Ich bin richtig zittrig. Wahnsinn, toll!", freut sich Steiger über ihren Zuschlag. "Das muss wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden – und das passiert jetzt", sagt Pauritsch und wundert sich: "Wahnsinn, was man in dieser Sendung alles sieht!"

Verwendete Quellen
  • "Bares für Rares" vom 6. August 2021
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