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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Regelungen in den Ländern Erste Lockerungen: Was öffnet wann und wo?
Nach mehr als zwei Monaten Lockdown dürfen einige Bereiche bald wieder öffnen. Doch nicht in allen Bundesländern gelten dann die gleichen Regeln. Ein Überblick.
Seit Mitte Dezember sind Geschäfte, Friseure und Sporteinrichtungen in Deutschland geschlossen. Auch, wenn die Corona-Infektionszahlen aktuell nicht weiter sinken, soll es ab März Lockerungen geben. Die fallen in den einzelnen Bundesländern allerdings unterschiedlich aus. Viele befürchten deshalb einen "Baumarkttourismus", wenn beispielsweise im Nachbarland bereits Geschäfte wieder öffnen dürfen, die im eigenen Bundesland noch geschlossen bleiben. Ein Überblick über die geplanten Öffnungen in den Ländern (Stand: 25. Februar 2021):
Achtung: Die Informationen zu den einzelnen Bundesländern erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wurden zuletzt am 25. Februar 2021 aktualisiert. Bitte informieren Sie sich zu aktuellen, individuellen Details bei Ihrer Landesregierung oder Ihrem zuständigen Gesundheitsamt.
Friseure und Kosmetikstudios
Beim letzten Corona-Gipfel haben Bund und Länder beschlossen, dass Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios und ähnliche Betriebe weiterhin geschlossen bleiben, "da in diesen Bereichen eine körperliche Nähe unabdingbar" sei. Möglich bleiben medizinisch notwendige Behandlungen, wie zum Beispiel Physio-, Ergo- und Logotherapien sowie Podologie/Fußpflege. Eine Lockerung gibt es bei den Friseursalons: Unter Auflagen zur Hygiene, mit Reservierungen und unter Nutzung medizinischer Masken dürfen diese bundesweit ab dem 1. März wieder öffnen.
In Bayern sollen ab 1. März auch die Nagelstudios wieder öffnen dürfen. Mit entsprechenden Hygienekonzepten dürfen in Schleswig-Holstein neben Friseuren auch Anbieter anderer körpernaher Dienstleistungen wie Bart- und Nagelpflege zum 1. März wieder öffnen.
Einzelhandel
Bundesweit wurden Öffnungsperspektiven für den Einzelhandel erst dann angekündigt, wenn eine stabile Inzidenz von 35 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen einer Woche erreicht ist. Bis dahin sollen Geschäfte geschlossen bleiben. Einige Bundesländer planen allerdings jetzt Ausnahmen beispielsweise für Blumenläden, Gärtnereien und Baumärkte.
Rheinland-Pfalz will zudem unter anderem die Anprobe von Brautkleidern im Geschäft unter Corona-Schutzmaßnahmen ab kommender Woche wieder möglich machen. "Nach vorheriger Vereinbarung können Einzeltermine vergeben werden und immer nur ein Hausstand das Geschäft betreten", sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Ab dem kommenden Montag werde ein solches "Terminshopping" durchgeführt.
Baumärkte, Gärtnereien und Fahrschulen
Vom kommenden Montag an können Kunden in Bayern ganz regulär wieder in Baumärkten und Gartencentern einkaufen, beschloss das Kabinett bei seiner Sitzung am Dienstag. Von den Nachbarn aus Baden-Württemberg kam umgehend Kritik.
Man sei irritiert angesichts der Kehrtwende des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), sagte Regierungssprecher Rudi Hoogvliet. "Bisher war er immer der harte Hund, jetzt fängt er an, eine Sache nach der anderen Sache zu öffnen", sagte Hoogvliet. "Ich weiß nicht, was das soll."
In Sachsen-Anhalt dürfen Gartenmärkte, Gärtnereien, Blumenläden, Baumärkte sowie Fahr- und Flugschulen ab kommender Woche wieder den Betrieb aufnehmen, kündigte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) an. "Das ist notwendig, weil wir auch saisonal bedingt diese Angebote benötigen, auch für das persönliche Bedürfnis, sich zu betätigen, wenn das Wetter wieder schöner wird."
Gartencenter und Baumärkte im Freien dürfen auch in Rheinland-Pfalz ab Montag wieder öffnen. Die Außenbereiche der Baumärkte dürfen allerdings nur "gartencentertypisches Sortiment" verkaufen. Schleswig-Holsteins Landesregierung beschließt seine Lockerungen zwar erst am Freitag, es wurde aber schon angekündigt, dass ab 1. März Blumenläden, Gärtnereien sowie Gartenbaucenter wieder öffnen. Gleiches gilt für Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.
Sport und Freizeit
In Sachsen-Anhalt sollen auch Spitzensportler wieder trainieren dürfen, sagte der Regierungschef. Damit wolle die Landesregierung die Chancen wahren "wieder Weltmeisterschafts- und Olympiamedaillen zu erringen", so Haseloff. Neben den allgemeinbildenden Schulen sollen deshalb auch Sportschulen wieder öffnen dürfen.
In Bayern sollen Musikschulen wieder Einzelunterricht anbieten dürfen, wenn die Inzidenz unter 100 liegt. Sportanlagen dürfen in Schleswig-Holstein den Plänen zufolge von Montag an bei Einhaltung der Kontaktregeln für Individualsport öffnen. Außerdem sollen die Tierparks, Wildparks, Aquarien und Zoos ihre Außenbereiche wieder öffnen können. Die Besucherzahl wird auf eine Person je 20 Quadratmeter der zugänglichen Wege- und Verkehrsfläche begrenzt. Außerdem müssen die Betreiber die Kontaktdaten der Besucher erfassen.
Auch in Rheinland-Pfalz sollen Zoos und Tierparks ab 1. März unter Auflagen wieder öffnen dürfen. In Brandenburg hingegen haben die Außenbereiche der Zoos und Tierparks bereits seit Mitte Februar wieder geöffnet, in Berlin waren der Zoo und der Tierpark unter Einschränkungen durchgehend geöffnet.
In Mecklenburg-Vorpommern sollen die Außengelände der Zoos und Tierparks ab 8. März wieder öffnen dürfen. In Nordrhein-Westfalen ist der Sport allein, zu zweit oder mit dem eigenen Haushalt auf Sportanlagen unter freiem Himmel wieder erlaubt.
- Internetseiten der Bundesregierung
- Internetseiten der einzelnen Landesregierungen
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP, Reuters