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Milka in der Kritik: Schoko-Weihnachtsmänner sind eine "dreiste Mogelpackung"


Verbraucherschützer kritisieren
Diese Schoko-Weihnachtsmänner sind "dreiste Mogelpackung"

Von t-online, cch

Aktualisiert am 26.11.2020Lesedauer: 3 Min.
Die neuen Milka-Weihnachtsmänner: Sie sind kleiner, kosten aber oft mehr.Vergrößern des Bildes
Die neuen Milka-Weihnachtsmänner: Sie sind kleiner, kosten aber oft mehr. (Quelle: Norbert Schmidt/imago-images-bilder)

Im Frühjahr ging es dem Schokoladen-Hasen von Milka an die Ohren, nun ist der Weihnachtsmann geschrumpft. Bei manchen Händlern müssen Kunden für ihn sogar mehr bezahlen als 2019.

Der Schokoladen-Weihnachtsmann von Milka ist kleiner und teurer geworden. Darauf macht die Verbraucherzentrale Hamburg aufmerksam. Statt 50 und 100 Gramm sind die Alpenmilch-Weihnachtsmänner der Marke nur noch 45 sowie 90 Gramm schwer. Gleichzeitig haben viele Händler die Preise für diese Produkte erhöht: Den höchsten Preisunterschied im Vergleich zum vergangenen Jahr fanden die Verbraucherschützer mit 36 Prozent bei Rewe.

Größenunterschied ist kaum erkennbar

Die Masche ist laut der Verbraucherzentrale besonders dreist, weil Verbraucher überhaupt keine Vergleichsmöglichkeit haben. Der Größenunterschied der Milka-Weihnachtsmännern lasse sich aufgrund der Aufmachung kaum feststellen. Bei den neuen gibt es eine Lasche mit einem Falzrand, die die Weihnachtsmänner größer erscheinen lasse. "Nur wer das Kleingedruckte genau liest und sich an die Füllmenge aus dem letzten Jahr erinnert, hat eine Chance", so die Verbraucherschützer. Zudem wurden die Grammzahlen anderer Sorten der Schoko-Weihnachtsmänner unterschiedlich stark verändert. Der größte Milka-Weihnachtsmann von 175 Gramm hat sein Gewicht behalten.

Das Vorgehen ist nicht neu. Hersteller Mondelez hat seine Milka-Weihnachtsmänner auch schon vor vier Jahren auf Diät gesetzt. Der Inhalt schrumpfte damals von 60 auf 50 Gramm, von 130 auf 100 Gramm sowie von 210 auf 175 Gramm. Die Produkte haben so innerhalb von fünf Jahren bis zu 31 Prozent an Gewicht verloren.

Eine Stichprobe der Verbraucherzentrale zeigt, dass die Preise für die Produkte bei Netto-Markendiscount und teilweise bei Edeka im Vergleich zu 2019 unverändert sind. Durch die Gewichtsreduktion liegt die versteckte Preiserhöhung damit bei elf Prozent. Andere Händler verlangen 2020 einen höheren Preis. Bei Rewe etwa kostet der 45 Gramm schwere Milka Weihnachtsmann 1,19 Euro (2019: 0,99 Euro für 50 Gramm). Dort beträgt die Preiserhöhung insgesamt 36 Prozent, wenn man auch noch die unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze in 2019 und 2020 berücksichtigt.

Das sagen Mondelez und Rewe zur Mogelpackung

Mondelez äußert sich zu den Änderungen folgendermaßen: "Den genauen Inhalt und das Gewicht unserer Produkte weisen wir immer deutlich auf den Verpackungen aus, damit sich Konsumenten bereits vor dem Kauf umfassend informieren und entscheiden können, ob das Produkt ihren Erwartungen entspricht." Die Gestaltung der Endverbraucherpreise liege grundsätzlich beim Lebensmitteleinzelhandel – Mondelez als Hersteller habe darauf keinen Einfluss.

Rewe erklärt der Verbraucherzentrale, dass der höhere Preis auf gestiegene Kosten zurückzuführen sei – seitens des Herstellers, aber auch seitens Rewe als Händler. Diese müssten in der Kalkulation berücksichtigt werden. Zudem garantiere die Grundpreisangabe am Preisetikett Preistransparenz und Vergleichbarkeit für die Kunden. "Außerdem liegen unsere Verkaufspreise immer noch unter den Preisen des Herstellers."

Weihnachtsmänner werden zu sehr unterschiedlichen Preisen angeboten

Die Stichprobe der Verbraucherzentrale zeigt darüber hinaus, dass die Preise für Schokoladen-Weihnachtsmänner in Discountern, Supermärkten und Drogerien generell stark variieren – deutlicher als bei herkömmlichen Süßwaren wie beispielsweise Schokoladentafeln. Das gilt nicht nur, aber auch für die Weihnachtsmänner von Milka.

Penny beispielsweise verlangt für den 175 Gramm schweren Milka Weihnachtsmann 2,54 Euro. Bei Real kostet er 3,92 Euro und damit 54 Prozent mehr. "Berücksichtigt man die Aktionspreise im Handel, haben wir sogar Preisunterschiede von 126 Prozent festgestellt", berichtet Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. "Wer in den nächsten Tagen Süßwaren für Adventskalender, Nikolausstiefel und Weihnachten einkaufen will, sollte also unbedingt die Preise vergleichen."

Verwendete Quellen
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