Behörden veröffentlichen Liste Wilke Wurstwaren: Auch Bio-Produkte vom Rückruf betroffen
Tage nach dem Fund von Keimen in Wurstprodukten der Firma Wilke Wurstwaren wurde eine Liste mit betroffenen Wurstmarken veröffentlicht. Nun wird bekannt: Darunter finden sich auch vegetarische und vegane Lebensmittel.
Pickosta, Metro Chef und Domino sind nur einige der betroffenen Marken: Nachdem bereits Handelsketten wie Metro Wilke-Produkte zurückgerufen hatten, gibt es nun eine erweiterte Liste mit betroffenen Wurstwaren.
Betroffene Marken von Wilke Wurstwaren
Alle Erzeugnisse von Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren, die das Identitätskennzeichen DE EV 203 EG tragen, sollen laut Umweltministerium Hessen von der Verunreinigung durch die gefährlichen Listerien-Keime betroffen sein.
Hinzu kommen folgende Marken- und Handelsnamen, sofern sie ebenfalls das entsprechende Identitätskennzeichen tragen:
- Haus am Eichfeld
- Metro Chef
- Service Bund "Servisa"
- CASA
- Pickosta
- Sander Gourmet
- Rohloff Manufaktur
- Schnittpunkt
- Korbach
- ARO
- Findt
- Domino
- Wilke
Es gebe aber auch Wilke-Produkte, die offen an Fleisch- und Wursttheken verkauft wurden. Auch Restaurants, Hotels, Krankenhäuser und öffentliche Einrichtungen könnten betroffen sein.
Auch fleischlose Produkte stehen auf der Liste
Wie das Portal lebensmittelwarnung.de berichtet, sind auch vegetarische Aufschnitt-Varianten sowie Aufstriche mit Pilzen, Kräutern oder Mangocurry von dem Rückruf betroffen. Einige Bio- und Halal-Wurstwaren sind ebenfalls betroffen.
Ikea vermeldete mittlerweile ebenfalls den sofortigen Verkaufsstopp von Wilke-Produkten in den Restaurants des Möbelkonzerns. Eine vollständige Produkt- und Verkaufsstellenliste sei deshalb so schwierig zu erstellen, weil es mehrere Vertriebsstufen vom Großhandel bis zum Einzelhandel gebe.
Mittlerweile liege eine vollständige Liste allerdings dem zuständigen Landkreis zur Prüfung vor, heißt es vom Umweltministerium.
Kritik an Informationspolitik im Fall Wilke Wurstwaren
Seit Tagen gibt es scharfe Kritik an der Informationspolitik im Fall der durch Listerien verunreinigten Wurstprodukte. Foodwatch fordert weitere Informationen über die Verunreinigung bei Wilke Wurstwaren und eine Veröffentlichung einer vollständigen Produktliste.
Auch die hessische Verbraucherschutzministerin Priska Hinz stellte fest: "Im Fall Wilke Wurstwaren stellen sich derzeit noch viele Fragen, die beantwortet werden müssen, um Wiederholungen zu vermeiden." Künftig solle deshalb unter anderem die zuständige Fachaufsicht gestärkt werden.
Listerien-Infektion: Durchfall und Fieber
Eine Listerien-Erkrankung äußert sich laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit meist innerhalb von 14 Tagen nach Infektion mit Durchfall und Fieber. Insbesondere Schwangere, Senioren und Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem könnten aber auch schwerere Krankheitsverläufe mit Blutvergiftung und Hirnhautentzündung entwickeln. Bei Schwangeren kann, sogar ohne Symptome, das ungeborene Kind geschädigt werden.
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Personen, die betroffene Produkte verzehrt haben und schwere oder anhaltende Symptome entwickeln, sollten ärztliche Hilfe aufsuchen und ihren Arzt auf eine mögliche Listerien-Infektion hinweisen. Schwangere, die betroffene Produkte verzehrt haben, sollten sich auch ohne Symptome in ärztliche Behandlung begeben und sich beraten lassen.
- Foodwatch
- Umweltministerium Hessen